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Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Titel: Auch Dicke haben Hunger (German Edition)
Autoren: Uschi Stenger
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einige Handlangerdienste verrichtete,
deckten die Mädchen den Tisch und dekorierten in kunstvoll. „Das habt ihr
wirklich super gemacht“, lobte Inge ihre Töchter und auch Lydia nickte
anerkennend mit dem Kopf. „Nun kann der Besuch kommen.“ Gerade in dem Moment
als Elvira, Rüdiger und Simone eintrafen, fuhr Sophie im Taxi vor.
    „Also, dass ihr Mutter mit dem Taxi kommen lasst, finde
ich allerhand“, waren Elviras Begrüßungsworte an Peter.
    „Reg dich nicht auf Elvira, ich habe Peter untersagt mich
abzuholen, da ich heute Morgen schon unterwegs war“, beschwichtigte Sophie ihre
Tochter.
    Peter köchelte leicht und dachte: „Sie ist anmaßend wie
eh und je. Ihre Krankheit hat sie in keiner Weise verändert. Mein Frauchen
bekommt heute bestimmt wieder ihr Fett ab.“
    Inge, die von alldem nichts mitbekommen hatte, begrüßte
freudestrahlend ihre Gäste: „Schön, dass ihr alle da seid. Das Essen ist
fertig. Nehmt gleich im Esszimmer Platz.“
    „Na Mama, wie fühlst du dich, wenn du in dein eigenes
Haus eingeladen wirst?“, erkundigte Elvira sich.
    „Wie soll ich mich fühlen? Wunderbar, einfach wunderbar.
Alleine hätte ich mich hier nie wohlgefühlt.“ Sophie lehnte sich entspannt in
ihrem Stuhl zurück. „Du hast übrigens das neue und alte Mobiliar hervorragend
kombiniert. Mein Kompliment Inge.“
    „Danke Mutti. Wir leben auch sehr gerne hier“, freute
sich Inge, die von Sophie nicht soviel Wohlwollen gewohnt war, über das Lob.
    „Ist ja kein Wunder, wer würde hier nicht gerne leben“,
schmollte Elvira. „Nicht ein einziges Erinnerungsstück von Papa habe ich
bekommen.“
    Peter, der gerade die Aperitifs ausschenkte, wäre
aufgrund soviel Impertinenz beinahe die Flasche aus der Hand gefallen. Seine
leichtrote Gesichtsfarbe wechselte inzwischen ins dunkelrote über. Doch bevor
er etwas sagen konnte, entgegnete Sophie ihrer Tochter: „Elvira, sei nicht
kindisch. Inge und ich haben euch mehr als einmal angeboten Sachen aus dem Haus
zu holen. Ich will nichts mehr davon hören“, und zu Inge gewandt fragte sie:
„Was gibt es denn heute eigentlich Gutes zu essen?“
    „Als erstes gibt es eine Fleischsuppe mit Leber-, Brät-
und Markklößchen, dann Schweinebraten mit böhmischen Semmelknödeln, Dämpfkraut
und gemischtem Salat und als Nachtisch Vanilleeis mit heißen Himbeeren.“
    „Und für heute Nachmittag hat Mutti drei Kuchen
gebacken“, verkündete Felix in freudiger Erwartung. „Einen böhmischen
Kleckselkuchen, eine Sachertorte und eine Schwarzwälderkirschtorte“, gierig
leckte er sich die Lippen.
    „Ja unser kleines Schleckermäulchen kennt sich aus“,
lachte Sabine.
    „Seit gestern früh ist er nur noch in der Küche zu finden
und hofft, dass der eine oder andere Brocken für ihn abfällt“, ergänzte Sandra.
    „Wenn Felix so weiter futtert, braucht er sich nicht zu
wundern, wenn er auch Gewichtsprobleme bekommt“, gab Simone, ganz die Tochter
von Elvira, ihren Senf dazu.
    Als Inge die Suppe ausschöpfte, trat Stille ein und alle
genossen das ausgezeichnete Essen. Inge probierte von allen Gerichten etwas,
nur vom Salat nahm sie sich eine große Portion.
    „Du häufst aber ganz schön auf“, kritisierte Elvira. „Du
brauchst dich nicht wundern, wenn du wieder zunimmst.“
    Jetzt war es mit Peters Ruhe vorbei. Gastgeber hin,
Gastgeber her. Elvira konnte nicht ungestraft ständig jeden beleidigen. Es
platzte aus ihm heraus: „Sag mal Elvira, wer gibt dir eigentlich das Recht
ständig an allem herumzumeckern. Seit du hier bist hast du an allem was
auszusetzen. Inge hat super abgenommen und reißt sich ungeheuer mit dem Essen
zusammen. Statt ein Wort des Lobes an deine Schwester, kritisierst du ständig
an ihr herum.“
    Elvira zuckte ungerührt mit den Schultern. „Ich weiß
nicht warum du dich so aufregst. Anscheinend ist es bei euch verboten, zu sagen
was man denkt. Wir kennen das doch alle von Inge. Erst nimmt sie etwas ab, dann
frisst sie es sich wieder doppelt und dreifach drauf.“
    „Elvira jetzt gehst du eindeutig zu weit“, hob Rüdiger
die Stimme an. „Du bist hier Gast. Inge hat sich so viel Arbeit und Mühe
gemacht und du redest alles nieder. Ich schäme mich für dich.“
    „Du schämst dich für mich? Du schämst dich für mich?“,
keifte Elvira. Fassungslos starrten alle am Tisch auf sie. „Ständig halten alle
zu Inge. Sie kann sich so dick fressen wie will. Papa und Mama mochten sie
schon immer lieber als mich. Sogar das Haus, welches mir
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