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Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber)

Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber)

Titel: Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber)
Autoren: Susanne Barknowitz
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Hüftgelenke sind möglichst gelöst. Als erstes wenden Sie sich Ihren Fußgelenken zu und beginnen von dort aus mit beiden Gelenken in die gleiche Richtung zu kreisen. Die Fußsohlen bleiben dabei fest am Boden, das heißt, der Kreis wird nicht sehr groß, genau angepaßt an den Bewegungsspielraum der Fußgelenke. Dabei werden Sie spüren, daß dieser Bewegungsspielraum nach vorne größer ist als nach hinten.
    Bei dem Kreisen der Fußgelenke müssen auch Knie- und Hüftgelenke bereits etwas nachgeben. Wenn Sie merken, daß die Fußgelenke allmählich lockerer und durchlässiger werden, richten Sie Ihre innere Aufmerksamkeit auf die Kniegelenke und führen nun den Kreis mit den Kniegelenken an, die Bewegung geht jetzt von hier aus.
    Sobald Sie meinen, daß die Knie durchlässig geworden sind, nehmen Sie schließlich die Hüftgelenke wahr und beginnen, von dort aus zu kreisen.
    Bisher geschah alles Kreisen in derselben Richtung. Nun können Sie in der entgegengesetzten Richtung wieder zurückkreisen, von oben nach unten: also zuerst die Hüftgelenke, dann die Knie- und zum Schluß die Fußgelenke. Anschließend spüren Sie im Stehen sehr gut nach.
    Wirkung:
    Die Gelenke der Beine werden bewußt, locker und durchlässig. Sie sind nun in der Lage, das Körpergewicht nach unten durchzulassen – anstatt es festzuhalten – und an den Boden abzugeben. Es entsteht eine gute Verbindung zum Boden. Vielleicht kann auch erlebt werden, daß Stabilität nichts mit Starrheit zu tun hat, sondern von Bewegung erfüllt ist.
    5. Beckenkreis (vgl. Seite 22)
    Ausführung:
    Sie sitzen wieder auf dem Hocker, die Füße ruhen mit ganzer Sohle auf dem Boden. Nun verlagern sie Ihr Gewicht auf einen Sitzknochen, von dort aus nach hinten zum Steißbein (dabei rundet sich die Lendenwirbelsäule!), weiter zum anderen Sitzknochen, und über vorne geht es dann weiter in der beschriebenen Reihenfolge, so daß allmählich durch Gewichtsverlagerung ein gleichmäßiges Kreisen des Beckens entsteht. Wichtig ist, daß die Bewegung wirklich vom Becken ausgeht, der Oberkörper bleibt dabei ganz locker. Sobald die Bewegung harmonischer und fließender wird, spüren Sie, ob auch die Bauchdecke gelöst werden kann und ebenso die Beine. Wählen Sie auch einmal die andere Richtung.
    Wirkung:
    Während Sie nachspüren, wird sich manches bemerkbar machen. Sie werden Lockerung und verstärkte Durchblutung im Becken spüren. Durch die Lösung auch der inneren Muskulatur kann ein ganz neues Raumgefühl im Becken entstehen; Sie meinen, dort nun mehr Platz zu haben. Und das ist die Voraussetzung, daß sich die Atembewegung im Becken, im unteren Atemraum, zu dem auch Beine und Füße gehören, ausbreiten kann. Nach einigem Üben werden Sie feststellen, daß der Atem sich von selbst im Becken einstellt nach dem Beckenkreis.
    So mancher Patient hat mir berichtet, daß sich mit Hilfe dieser Übung Verdauungs- und auch Menstruationsprobleme gelöst haben.
    6. „Das Bein hängt in der Armschlaufe“
    Ausführung:
    Im Sitzen verschränken Sie beide Hände unter dem rechten Knie, so daß das Bein wie in einer Schlaufe hängt. Die Arme sind ausgestreckt, und Sie sind mit dem Rücken weit nach hinten gelehnt, befinden sich also mit dem Gewicht hinter den Sitzknochen, fast auf dem Kreuzbein.
    Der Rücken bildet gleichsam das Gegengewicht zu dem hängenden Bein. Sie lassen den Unterschenkel gut hängen, und alle Wahrnehmung richtet sich auf den Fuß. Ganz allmählich – im Zeitlupentempo möchte ich beinahe sagen – lassen Sie sich nun vom Gewicht des Fußes nach unten ziehen, bis er weich und behutsam aufsetzt. Sie lösen die Hände, schütteln sie eventuell ein wenig aus, falls sie zu angestrengt waren und wiederholen denselben Ablauf noch ein- bis zweimal auf der rechten Seite. Dann vergleichen Sie erst beide Seiten gut miteinander, bevor Sie zur linken übergehen.
    Erst das Nachspüren zum Schluß wird Ihnen volle und tiefgehende Wirkung zeigen.
    Wirkung:
    Nach dem Vergleich zwischen den beiden Seiten höre ich oft den Kommentar: „Die bearbeitete Seite ist jetzt viel tiefer, es ist, als ob ich auf einer Treppe sitze.“
    Im nachhinein können Sie spüren, wie sich der innere Raum nach unten geöffnet hat. Mir kommt oft das Bild eines „Sockels“ nach dieser Übung, als ob ich selbst in einem Sockel sitze, der ruhige Sicherheit vermittelt. Auch durch diese Übung vermag der Atem tief nach unten zu fließen. Es ist möglich, einen nicht fixierten Beckenschiefstand
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