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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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verrückter Plan, aber was hatten sie schon zu verlieren?
    Im Grunde genommen wusste Amer nicht, was ihn dort drüben erwartete. Eine schwache Hoffnung, etwas zu finden, was die Lage der Buhrlos verbessern konnte, trieb ihn an.
    Monk signalisierte eine Frage. Wollen wir es wirklich wagen?, hieß seine Geste.
    Ja!, gab Amer zurück. Und dann noch einmal, die Hand fast zornig bewegend: Ja!
    Sie trieben von der SOL weg, die Antigravplatte mit ihrer Ausrüstung vor sich herschiebend. Unwillkürlich blickte Amer zum Schiff hinüber.
    Vielleicht, dachte er, kommen wir niemals wieder hierher zurück.

5.
     
    Je weiter sie sich von der SOL entfernten, desto unsicherer wurde Kartron Amer. Er wusste, dass es seinen beiden Begleitern nicht anders erging. So weit wie diesmal hatte sich keiner von ihnen je vom Schiff wegbewegt, und Amer wurde sich zum ersten Mal der unsichtbaren Nabelschnüre bewusst, die ihn mit der SOL verbanden.
    Inzwischen hatten sie festgestellt, dass das Objekt, dem sie sich näherten, weit größer war als angenommen. In der kurzen Zeit, die den drei Buhrlos nach ihrer Ankunft drüben verbleiben würde, konnten sie nichts unternehmen, was auch nur halbwegs die Bezeichnung Untersuchung verdient hätte.
    Amer spürte, dass er umkehren würde, wenn er diese Gedanken weiterverfolgte. Er musste sich ablenken und dachte über den Metabolismus und die Eigenarten der Buhrlos nach, so, wie er es in ähnlichen Situationen schon oft getan hatte.
    Die Gläsernen waren völlig kahl, sie besaßen nicht einmal Wimpern. Trotzdem waren ihre Haarwurzeln noch intakt, und zu jeder Wurzel gehörte ein Muskel, Papillo genannt. Den Buhrlos diente er als Schließmechanismus von lebenswichtiger Bedeutung. Über den Körperöffnungen waren diese Muskeln durch vertikal verlaufende Gewebelamellen verstärkt. Im Augenblick der Dekompression zogen sie sich so fest zusammen, dass der Hautpanzer hermetisch verschlossen wurde.
    Es gab die überlieferte Geschichte eines Buhrlos, der beim Verlassen der SOL einen Strohhalm im Mund gehabt hatte und sofort getötet worden war. Amer hielt das allerdings für ein Schauermärchen. Wenn sich ein Buhrlo in einer atembaren Atmosphäre aufhielt, entspannte sich die Haut über den Körperöffnungen. Die Muskeln, die das alles veranlassten, waren nicht besonders auffällig, aber sie verliehen einem Buhrlo zusammen mit der Glashaut sein charakteristisches Aussehen: leicht aufgeworfene Lippen, tief liegende Augen, eine knollige Nase und eng anliegende, ausgeprägte Ohren.
    Jemand stieß Amer an und riss ihn jäh aus seinen Gedanken. Es war Monk, der zwei Finger der rechten Hand hob und auf diese Weise Gefahr signalisierte. Ebenso wie die aufgeregt wirkende Shia Deen deutete Monk in Richtung SOL.
    Amer drehte sich zögernd um die eigene Achse. Neben der SOL sah er etwas aufblitzen.
    Beiboote!, gestikulierte Monk. Drei Stück.
    Ich sehe sie, antwortete Amer.
    Sie haben uns entdeckt und verfolgen uns!, signalisierte Shia.
    Nein, gab Amer zurück. Ihr Interesse gilt nur dem fremden Objekt.
    In jedem Fall, dachte er, waren nun einige Pyrriden unterwegs, wahrscheinlich begleitet von Haematen und Ferraten. Monk faltete die Hände. Unwillkürlich schüttelte Amer den Kopf.
    Wir kehren nicht in die SOL zurück, bedeutete er den beiden anderen. Wir machen weiter wie geplant. Kommt!
    Wahrscheinlich würden die Beiboote sie überholen, noch bevor sie am Ziel angekommen waren. Auf den optischen Beobachtungsgeräten der Schiffe würden die drei Buhrlos leicht auszumachende Ziele darstellen. Immer vorausgesetzt, dass die SOLAG inzwischen vom Alleingang der Gläsernen erfahren hatte.
     
    Zum einen war Chart Deccon damit beschäftigt, seine überreizten Nerven zu beruhigen, zum anderen versuchte er die Aufmerksamkeit aufzubringen, die zur Beobachtung der Vorgänge im Weltraum nötig war. Nachdem nun feststand, dass das rätselhafte Riesengebilde die Operationsraumkugel der SOL nicht nur tangieren, sondern sogar durchdringen würde, erschien es dem High Sideryt als seine Pflicht, das Objekt untersuchen zu lassen. Dabei war er sich der mit einer solchen Untersuchung verbundenen Gefahren durchaus bewusst.
    Die SOL hatte inzwischen eine Serie von Funksprüchen abgestrahlt, aber keine Antwort erhalten. Entweder gab es in der fremden Station keine Besatzung, oder sie verstand den Sinn der Signale nicht. Deccon hoffte insgeheim, dass Ersteres zutraf, denn ein Zusammentreffen mit unbekannten Intelligenzen hätte die Lage der
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