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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren
Autoren: Uwe Anton
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unerträglicher Schmerz fuhr durch seinen Rücken, breitete sich im gesamten Körper aus. Tränen schossen ihm in die Augen. Er wollte einen Arm heben, sich abstützen, aufstehen, fliehen, konnte es aber nicht.
    Er konnte nicht einmal den Kopf drehen.
    Ich habe mir die Wirbelsäule gebrochen , dachte er. Oder das Genick. Plötzlich waren seine Gedanken völlig klar, und er spürte keinen Schmerz mehr.
    Wenigstens ist Coal'ha in Sicherheit. Das war sein größter, sein einziger Trost. Coal'ha, die mir das alles eingebrockt hat.
    Sein letzter Gedanke würde ihr gelten, der großen Liebe seines Lebens. Aber das letzte, was er in seinem Leben sehen würde, bevor er verdurstete oder an seinen inneren Verletzungen starb oder bevor Malchers Schergen ihn fanden und ihr Werk vollendeten … das würde Rion Parths Kopf in dem Stasisbehälter sein, den er ständig bei sich trug und mit dem er mehr denn je sprach, seitdem er ihn umgebracht hatte, um Coal'ha ganz für sich allein zu haben, dem er alles erzählte, was ihm auf der Seele lag, auch wenn Rions starre, verschleierte Augen seine Blicke nicht mehr zu erwidern vermochten.
     
     
     
    Abzhin'Tsila: Nacht zum 13. April 3112
     
    Santjun behielt sein Dauerfeuer bei, während er mich mit sich zerrte. Die Medoeinheit des Raumanzugs pumpte unablässig Schmerzmittel in mich hinein, während seine Minipositronik Düsen aktivierte, die Schaum aussprühten, der nicht nur das Leck des Anzugs, sondern auch meine schreckliche Wunde verschloss.
    Der Risiko-Agent schrie auf, als plötzlich das Metall unter meinem Rücken zurückwich. Wie sich gerade eben ein Schott in der Decke der Feuerleitzentrale geöffnet hatte, klaffte nun eines im Boden. Wir stürzten in die Dunkelheit, und ich musste den zweiten harten Aufprall binnen weniger Sekunden überstehen. Doch ich hatte Glück, landete auf beiden Füßen. Die Wucht ließ mich in die Knie gehen. Instinktiv rollte ich mich ab. Keuchend kam ich wieder auf die Beine.
    Das ist nicht real , warnte mich der Extrasinn. In Explorern gibt es keine Schotts in Decken und Böden. Der Junge, Te'pros, ist tot. Santjun hat ihn erschossen.
    »Wenn Te'pros wirklich tot ist«, flüsterte ich, »warum hat sich dann nicht die Welt seiner Einbildung aufgelöst, die er mir aufgezwungen hat?«
    »Was sagen Sie da, Sir?« Santjun sah mich entgeistert an. Ich achtete nicht auf ihn, handelte, aktivierte das Infrarotvisier und den Helmfunk. Dann riss ich den Kombistrahler hoch.
    Keine Sekunde zu früh. Aus der Finsternis schnellten zwei peitschenähnliche Stahltentakel auf mich zu. Ohne das Nachtsichtgerät wäre ich verloren gewesen.
    Ich warf mich zur Seite und schoss. Der eine Tentakel wurde in der Mitte durchtrennt, während der andere nur um Zentimeter an meiner Schulter vorbei griff.
    Ehe ich erneut feuern konnte, zog sich der Tentakel wieder zurück. Das Infrarotgerät arbeitete in totaler Finsternis in abgeschlossenen Räumen natürlich nicht perfekt. Ich konnte nicht genau ausmachen, woher die Greifarme kamen.
    Als ich dann ein hohes Pfeifen hörte, war es zu spät. Mein unsichtbarer Gegner hatte die Position gewechselt und griff nun von der Seite an.
    Mit einem schmerzhaften Ruck wickelte sich der Tentakel um meinen Oberkörper und zwang meine Arme zusammen. Der Phantomschmerz der abgetrennten Hand war schier unerträglich, und mit der anderen konnte ich nicht einmal den Strahler heben. Ich wappnete mich innerlich gegen den unweigerlichen Ruck, der mich von den Beinen reißen würde.
    Doch er blieb aus. Stattdessen zerteilte ein Impulsstrahl die Finsternis und zerstörte den Metalltentakel. Und eine vertraute Stimme sagte: »Sie kann man aber auch keinen Moment lang allein lassen, Lordadmiral.«
    Naileth Simmers stand vor mir.
    Und löste sich im nächsten Augenblick auf, wie auch das Metall des Zwischendecks der EX-2714. Zurück blieb der lichtdurchflutete schmale Gang im Silberberg. Santjun und ich waren allein; die einheimischen Arbeiter waren während unseres Kampfes mit dem Jungen längst geflohen.
    Abjin'Tsila , dachte ich. Übernormales Gesicht und Gehör, Gedankenlesen, Kenntnis von wunderbarer Kraft und die Erinnerung an frühere Existenzen, aus dem Licht kommen und ins Licht entrückt werden.
    Werde nicht sentimental , warnte der Extrasinn. Und löse dich von diesen lemurischen Sprachkonstruktionen. Abjin war der lemurische Bezeichnung für Parakräfte, und das arkonidische Zhy, der zentrale Begriff der Dagor-Philosophie, vergleichbar dem
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