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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain
Autoren: Achim Mehnert
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hinter ihr her war.
    Sie beobachtete, wie die beiden Raumfahrer aus dem Hangar den Kasten öffneten, in dem das Artefakt steckte. Sie fassten die knapp dreißig Kilogramm wiegende Muschel an den Enden und hoben sie an.
    »Seid vorsichtig!«, fauchte Greta. Das Gerät war ihre Garantie für ein Leben, wie sie es sich vorstellte. Es durfte keinen Schaden erleiden. Die technischen Anlagen waren so fremdartig, dass vermutlich nicht einmal der beste Techniker der Menschheit in der Lage wäre, sie zu reparieren, sollte es zu einer Störung kommen.
    »Keine Sorge«, sagte Jerome Fiklus.
    »Das Ding ist so schwer nun auch wieder nicht«, ergänzte Terbat Pollock. »Was ist das überhaupt?«
    »Das geht euch nichts an.« Greta spürte, wie ihre Hände zitterten. Sie konnte es kaum noch erwarten, wieder eine Dosis zu erhalten.
    »Dort in die Ecke?«, fragte Fiklus.
    »Ja. Nun macht schon.« Diese Trottel arbeiteten für Gretas Empfinden viel zu langsam. Umständlich platzierten sie die Austernmuschel zwischen dem Tisch und einer Liege. »Nehmt die Kiste mit.«
    »Was sollen wir damit machen?«
    »Entsorgt sie. Dazu werdet ihr hoffentlich allein in der Lage sein.« Als die Männer mit dem Behältnis das Quartier verließen, rief Gale ihnen nach. »Ich habe es mir anders überlegt. Verstaut den Kasten sicher. Vielleicht brauche ich ihn später wieder.«
    »Wird erledigt. Wir lagern ihn im Hangar ein.«
    Greta verzichtete auf die Bestätigung. Sie aktivierte die positronische Türverriegelung ihres Quartiers, ging zurück zu dem Sarkophag und betrachtete die Zeichen an der metallisch grauen Oberfläche. Sie waren in gerundeten Bändern angeordnet, die der Wölbung der Muschel folgten, und mit nichts zu vergleichen, was Greta jemals auf der Erde gesehen hatte. Kaum ein Zeichen glich dem anderen. Die Vertiefungen besaßen mal Keil-, mal Sternform. Andere waren rund oder so unregelmäßig geformt, dass es keinen Ausdruck dafür gab. Zehn Vertiefungen, diejenigen für die Daumen etwas abgespreizt von den restlichen acht, waren für menschliche Finger vorgesehen.
    »Du wartest schon auf mich«, flüsterte Greta. »So wie ich auf dich.« Sie legte die Finger in die Aussparungen und initiierte den Öffnungsmechanismus. Ein paar Sekunden vergingen, bis sich der Erfolg abzeichnete. Entlang einer gezackten Linie öffnete sich die Riesenmuschel. Weißes Licht trat daraus hervor. Gale stieß ein meckerndes Lachen aus. Tristan Li hatte das wunderbare Gerät benutzt, Simmi Orloff und Olgej Zara. Keiner von ihnen war mehr hier. Es gehörte Greta allein, und sie dachte nicht daran, das Geheimnis, das ihr ungeahnte Macht verlieh, mit irgendwem zu teilen. Geteilte Macht war halbe Macht, und sie wollte alles.
    Und wenn sie alles verlor?
    Ein Schwall aus Panik, Angst und mentaler Verwirrung überfiel die blonde Frau. Sie legte sich auf das Unterteil der inzwischen geöffneten Muschel, spürte die kleinen Kegel, mit denen das Innere versetzt war, ihr Vibrieren und diese Leichtigkeit, als sämtliche Sorgen und Ängste von ihr abzufallen begannen. Der Deckel schloss sich, gerade so weit, dass die Insassin nicht erstickte.
    Greta Gale schlief übergangslos ein … und erwachte ebenso übergangslos wieder. Die obere Schale hatte sich gehoben, das Licht strahlte nur noch schwach. Zweieinhalb Stunden hatte sie geschlafen, stellte sie mit einem Blick auf ihre Uhr fest. Das Zeitintervall der Ruhephase änderte sich, dauerte aber nie weniger als zwei und nie länger als vier Stunden.
    Eine Tonfolge!
    Greta horchte in die Stille ihres Quartiers. Sekundenlang hielt sie nach einem ungebetenen Besucher Ausschau, bis sie begriff, dass die Töne lediglich in ihrem Geist anschlugen. Da war etwas, das in ihrem Verstand hallte, wie das Echo von Worten, die sie vernommen hatte. Eine Botschaft oder nur die Nachwirkungen eines Traums, den sie während der Ruhephase gehabt hatte? Das war bisher nie geschehen. Auch konnte sie sich an keinen Traum erinnern. Sie lauschte auf den Wiederhall, der rasch abflaute. Auch als er vollständig verwehte, war Gale keine Deutung möglich.
    Dann eben nicht. Sie war viel zu euphorisch, um sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Es ging ihr gut, und sie war stark. Sehr stark sogar, wenn nicht unüberwindlich. Ein Lächeln umspielte Gretas Lippen. Nur nicht übertreiben, auch wenn sämtliche Zweifel hinfortgewischt waren. Sie steckte voller Energie. Der Tatendrang trieb sie aus ihrem Quartier in die Schiffszentrale.
    Svin Heyburn fläzte sich
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