Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
gelernt, dass man eine Frage nicht mit einer Gegenfrage beantwortet?« Gale kniff die Augen zusammen. Die Raumfahrer waren wie aus dem Nichts gekommen, ausgerechnet an der Stelle, wo sie sich gerade aufhielt. Man konnte nicht jedes Ereignis im Leben als Zufall abtun. Manchmal steckte Berechnung dahinter, ein Plan mit düsterem Hintergrund. Jetzt kam hinzu, dass die Personen eine Antwort verweigerten. »Was habt ihr hier zu suchen?«
    »Wir haben Freiwache und sind auf dem Weg zur Kantine, um etwas zu essen.«
    Das klang einleuchtend. Gales Gesichtsausdruck entspannte sich. Diese Leute bedeuteten keine Bedrohung für sie, waren schon gar keine unbekannten Verfolger, sondern einfache Besatzungsmitglieder. Sie fragte sich, was mit ihr los war, dabei wusste sie es ganz genau. »Es ist alles in Ordnung«, sagte sie. »Ihr kennt mich nicht, aber ich gehöre seit dem Start zur Mannschaft. Ich berate den Kommandanten. Macht euch keine Gedanken. Erledigt das, was ihr tun wolltet. Anschließend kehrt in eure Quartiere zurück und bleibt dort, bis ihr weitere Instruktionen erhaltet.«
    Es gab keine Gegenfragen, nicht einmal ein Murren. Die Raumfahrer taten, wie ihnen geheißen. Greta hatte nichts anderes erwartet. Die Bestätigung sorgte dafür, dass sich ihr rasender Herzschlag wieder beruhigte. Sie sah der Frau und den Männern nach, bis sie hinter der Krümmung des Korridors verschwanden, und schalt sich eine Närrin. Sie kannte sich in der ESHNAPUR nicht aus. Besonders wenn man wie sie keine Ahnung vom inneren Aufbau eines Raumschiffs hatte, bestand die Gefahr, sich zu verirren.
    Sie kehrte um, bis sie die Zentrale fast wieder erreicht hatte und auf einen Gang stieß, den sie kannte. Er führte unter Benutzung eines Antigravschachtes zum Hangar. Gale folgte seinem Verlauf, wobei sie sich immer wieder umsah. Die Ahnung von wachsamen Blicken, die jeden ihrer Schritte verfolgten, blieb. Hingegen war erstaunlich, dass sie keinen weiteren Besatzungsmitgliedern begegnete. Ein Raumschiff hatte sie sich stets berstend vor Leben vorgestellt, mit Crewangehörigen, die alle paar Meter ihren Aufgaben nachgingen. Die Realität sah anders aus. In einem solchen Schiff verloren sich die Menschen, beziehungsweise sie waren in bestimmten Bereichen wie der Zentrale massiert, wenn sie sich nicht in ihren Kabinen aufhielten. Wie mochte das erst an Bord der stählernen Riesen von Gebirgsgröße aussehen, die Greta in Berichten gesehen hatte?
    Es war gleichgültig. Als sie den Hangar betrat, dachte sie nicht weiter darüber nach. Der Gleiter, mit dem die Flucht aus Kunshun gelungen war, war zwischen zwei Shifts und einem weiteren Lastengleiter weltraumfest verankert worden. Zwei Männer hantierten dazwischen, die aufsahen, als die Frau eintrat. Greta erinnerte sich an einen von ihnen. Er war bei ihrem Eintreffen an Bord ebenfalls anwesend gewesen.
    »Wie lauten eure Namen?«, wollte sie wissen.
    »Jerome Fiklus und Terbat Pollock, junge Frau.«
    »Ist mein Befehl ausgeführt worden?«
    »Wir haben den Kasten wie gewünscht in eine Kabine gebracht«, antwortete Fiklus.
    Der zweite Mann schaute verständnislos hin und her. »Wovon ist die Rede? Wer sind Sie überhaupt? Seit wann nehmen wir Passagiere an Bord, Terbat? Oder verweigerst du mir darauf genauso die Antwort wie auf die Frage nach unserem überstürzten Aufbruch von der Erde?«
    »Ich gehöre neuerdings zur Besatzung. Du brauchst dir keine Gedanken darüber zu machen.« Auch diesmal verfehlten Gales Worte ihre Wirkung nicht. Pollocks Neugier erlosch augenblicklich. »Ihr begleitet mich. Führt mich zu meiner Kabine.«
    Es wurde Zeit, dass Greta neue Kraft tankte.
     
     
    »Wieder ganz der Alte, Sir«, empfing mich Cada Legove, als ich die Zentrale betrat. »Wenn ich ehrlich sein darf, gefallen Sie mir so viel besser.«
    Es ging eben nichts über das klassische Antlitz des alten arkonidischen Adelsgeschlechts der da Gonozal. Ich lächelte, wurde aber gleich wieder ernst. »Wie sieht die Lage aus, Spezialist?«
    »Unverändert. Die ESHNAPUR fliegt mit Höchstwerten. Der Pilot hat einmal den Kurs gewechselt, meiner Meinung nach völlig sinnlos. Es lässt sich kein Ziel hochrechnen.«
    Kein erfahrener Raumfahrer führte ein solches Manöver durch. Ich vermutete, Greta Gale hatte den Kommandanten dazu angewiesen, weil sie verzweifelt versuchte, uns abzuschütteln. Selbst wenn sie die gesamte Besatzung unter ihre Kontrolle gebracht hatte, würde sie uns auf diese Weise nicht loswerden. »Halten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher