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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain
Autoren: Achim Mehnert
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Positronikelementen errichtet, mit denen sie hinter die Geheimnisse des Sarkophags zu kommen versuchten. Auch ihre Bemühungen waren bisher nicht von Erfolg gekrönt.
    »Wie wäre es, wenn Sie Ihre rastlose Wanderung zur Abwechslung mal einstellen?«, legte einer der Ärzte Havedge nahe.
    »Können Sie sich nicht auf. Ihre Arbeit konzentrieren? Ratlos rumstehen ist auch ohne besondere Konzentration möglich«, konterte der Kurator bissig. »Entschuldigung. Das war nicht so gemeint. Ich mache mir Sorgen um den jungen Mann.« Dabei hatte er Tristans Namen vor zwei Tagen noch nicht einmal gekannt. Es gab eine Affinität zwischen ihnen, eine Seelenverwandtschaft, die auf ihrer beider Lebensumstände beruhte. Sie waren Außenseiter der Gesellschaft, durch eine Fügung des Schicksals ins Rampenlicht politischer Ereignisse geraten, die für sie beide eine Nummer zu groß waren.
    »Es ist soweit«, riss ihn die Stimme der Medikerin aus seinen Gedanken. »Der Sarkophag öffnet sich.«
    Havedge musterte den Patienten, dessen Augen sich gerade öffneten. Der fiebrige Glanz darin war verschwunden. Beinahe schüchtern lächelnd erhob sich Li und entstieg dem Behälter. Seine Körpersprache hatte sich gewandelt. Sie vermittelte den Eindruck von Kraft. Ärzte und Wissenschaftler umschwärmten Tristan.
    »Immer mit der Ruhe.« Havedge drängte sie zurück. »Der junge Mann ist kein Versuchskaninchen. Gönnen Sie ihm einen Augenblick, sich zu finden, bevor Sie über ihn herfallen.«
    Tristan nickte ihm zu. »Danke, aber ich bin bereit. Ich fühle mich stärker, als ich es früher jemals war.«
    »Wir setzen die Untersuchung trotzdem in der Medoabteilung fort«, entschied Cyriane Drays.
    »Ich begleite Sie.« Der Kurator schloss sich der Gruppe an, obwohl die Medikerin wenig begeistert von seiner Begleitung war. Hinter ihnen stürzten sich die Wissenschaftler auf den Sarkophag und widmeten sich einer Versuchsanordnung, die sie zuvor unterbrochen hatten.
    »Stimmt es, dass Sie die erste, kleinere Muschel untersucht haben?«, fragte Li.
    Havedge wünschte, die Gelegenheit dazu hätte sich ergeben, obwohl er vermutlich nicht mehr herausgefunden hätte als Atlans Spezialistenteam. »Dazu bestand leider keine Möglichkeit. Greta Gale war schneller. Stattdessen brachte der Lordadmiral einen Kasten in mein Museum, der mitsamt dem Sarkophag gefunden wurde. Ihn konnte ich eingehend untersuchen.« Seine Augen funkelten bei dieser Erinnerung, und er erzählte Tristan, was er herausgefunden hatte.
    »Illochim?«, echote Li nachdenklich. »Davon habe ich nie gehört.«
    »Zu schade. Ich hatte gehofft, mit Ihrem Aufenthalt in dem Sarkophag wäre das Erlangen gewisser Informationen verbunden. Im Semitischen wurde meinen Unterlagen zufolge in späteren Übersetzungen aus Illochim der Begriff Elohum, was soviel wie Mächtiger oder Starker bedeutet.«
    »Ich habe das Wirken beider Austernmuscheln erlebt. Macht und Stärke hängen mit ihnen zusammen«, bestätigte Tristan, als sie die Medoabteilung erreichten. Drays dirigierte ihn auf eine Antigravliege und schloss ihn an verschiedene Überwachungs- und Diagnoseeinrichtungen an. Auf einem Holomonitor zeichneten sich seine Körperfunktionen ab.
    »Bestens«, kommentierte sie die Werte. »Leider wissen wir, dass dieser Zustand nicht lange vorhält. Wie fühlen Sie sich, Tristan?«
    »Ich sagte es bereits. Ausgezeichnet. Ich könnte Bäume ausreißen. Wissen Sie, wer diese Illochim aus Ihren Unterlagen waren, Mister Havedge?«
    »Lordadmiral Atlan hat die Theorie einer von Außerirdischen geschaffenen terranischen Hochkultur aufgestellt. Ihr zufolge könnte Illochim der Eigenname jener unbekannten Wesen gewesen sein, die aus uns unbekannten Gründen manche Menschen zu Göttern hochstilisierten. Leider bleiben all das nur Vermutungen.« Der Kurator wühlte in seinem weißen Bart, während die Ärzte Tristan die unterschiedlichsten Prozeduren angedeihen ließen. »Sie sagten, Sie haben die Wirkung beider Sarkophage erlebt. Gab es Unterschiede?«
    Li blickte zur Decke empor. Er kniff die Augen zusammen, als bereitete ihm die Erinnerung Schwierigkeiten. »Sie haben recht. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, wird mir klar, dass die stummen Einflüsterungen verschiedener Natur waren. Beide Muscheln vermitteln zwar das Gefühl von Stärke, aber es gibt einen grundlegenden Unterschied. Der Sarkophag hier an Bord, der etwas breiter ist als der von Greta geraubte, hat ein kontrollierendes Element. Derjenige, den Greta
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