Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
hat für die nächsten Tage weitere Flüge anberaumt. In einer Woche will sie mit der ESHNAPUR zu einem anderen Sonnensystem aufbrechen, das ihr der Kommandant vorgeschlagen hat.«
    Vermutlich, um ihre verderbliche Fähigkeit an der dortigen Bevölkerung einzusetzen. Das waren bedenkliche Neuigkeiten. Ich musste unter allen Umständen verhindern, dass Gale Orgoch verließ, sonst saß ich mit meinen Leuten fest. Wir brauchten die ESHNAPUR. »Ist Greta sehr aufmerksam? Beobachtet sie uns?«
    »Greta und aufmerksam?« Heyburn winkte ab. »Wofür hat sie ihre Leute? Ich bin ihr Statthalter für Neu-Kunshun.« Er kicherte, über sich selbst, hatte ich den Eindruck. »Greta hat andere Dinge im Kopf. Mit Kilshasin, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Ich verstand. Abschätzend sah ich zum Waldrand empor, von dem mich zweihundert Meter offenes Gelände trennten. »Sie fliegen das Boot?«
    »Ich habe einen Piloten, Perl Haven. Greta hat ihn mir persönlich zur Verfügung gestellt. Aber wenn ich ihn brauche, ist er nie da.«
    »Sie dürfen nach Belieben durch die Gegend fliegen?«, versicherte ich mich.
    »Es ist mein Boot.« Heyburn klang trotzig wie ein kleines Kind. »Ich kann damit machen, was ich will.«
    Darauf hatte ich spekuliert. »Wo ist der Pilot?«
    »Bei der Baustelle, schätze ich.«
    Eine unüberschaubare Schar Kanacht hatte sich dort eingefunden. Die Menschen, die sich unter sie gemischt hatten, waren aufgrund ihrer Körpergröße nicht zu übersehen. »Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für seine Anwesenheit. Suchen Sie ihn, und bringen Sie ihn unter einem Vorwand her. Kein Wort über mich, klar?«
    »Klar.« Heyburn stiefelte davon. Inzwischen begannen meine Leute sicher, sich Sorgen über meinen Verbleib zu machen. Ich brauchte nicht lange zu warten, bis Heyburn mit einem weiteren Mann ankam. Ich brachte Haven ebenso schnell unter meine Kontrolle, wie es bei ihm gelungen war. Ich sagte dem Piloten, was ich von ihm erwartete.
    Minuten später waren wir unterwegs. Ich hatte Haven den direkten Weg untersagt. Er zog eine Schleife, als unternähme Heyburn einen Patrouillenflug, und passierte mit geringer Geschwindigkeit den Waldrand. Ich ließ mir von ihm sein Multifunktionsarmband aushändigen. »Erwarten Sie meinen Anruf, Heyburn. Sie beide halten sich ständig in der Nähe des Boots auf, damit sie sofort starten können, sobald ich Sie brauche.«
    »Verstanden.«
    Ich begab mich in einen Hangar, öffnete eine Notluke und sprang ins Freie. Ich rollte mich ab, kam auf die Beine und tauchte zwischen den Bäumen unter.
     
     
    Svin spielte wieder mit dem Gleiter. Greta hatte nichts dagegen. Wenn er meinte, die Kanacht aus der Luft besser überwachen zu können, sollte er das tun. Sie hockte in der Kommandozentrale und starrte in die Holos. Etwas war heute anders als sonst. Sie hatte keine Erklärung, nur ein Gefühl, fast eine dunkle Ahnung. Ein Schatten legte sich auf ihre Seele und ließ sie nicht mehr los.
    »Unsinn!« Ihre Stimme klang hohl in der verlassenen Zentrale. Sie erhob sich und begann eine ruhelose Wanderung. Roch nicht sogar die Luft an Bord heute anders als sonst? Es mochte an der Aufbruchsstimmung liegen, in der Greta sich befand. Beiläufig dachte sie an die Terraner aus der AVIGNON, die irgendwo in der Wildnis Orgochs unterwegs waren. Wegen ihnen machte sie sich keine Sorgen. Sie besaßen weder Waffen noch Gerät. Sollten sie eines Tages auftauchen, wäre es Greta ein Leichtes, auch sie zu unterwerfen. Alles lief zu ihrer Zufriedenheit.
    Was also belastete sie?
    Ihr geheimnisvoller, unsichtbarer Verfolger!
    Greta gab sich einen Ruck. Heute war der Tag, sich ihm zu stellen, um endlich die Geister der Vergangenheit loszuwerden. Sie verließ die Zentrale und ging zu dem Korridor, wo sie zuletzt den Schatten gesehen hatte. Er war nicht da. Greta erwartete nicht, dass er da auf sie wartete, wo sie ihn vermutete. Schließlich kam und ging er, wie es ihm beliebte. Genau das war es, was ihm einen solchen Schrecken verlieh. Ziellos lief sie durch die ESHNAPUR, verweilte in den Aufenthaltsräumen, inspizierte die Küche, streifte durch die Laderäume, begab sich sogar in ein paar Kabinen von Mannschaftsmitgliedern. Es war vergeblich. Greta spürte ihr Herz im Hals klopfen.
    »Wo bist du?«, schrie sie. »Komm heraus und zeig dich! Ist es nicht das, was du willst?«
    Sie lauschte. Kein Ton war zu hören. Nicht einmal Betriebsgeräusche. Gretas Stimmung verschlechterte sich zunehmend. Eine weitere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher