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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Anteilnahme, die Ihnen zuteil wird? Sie machen sich allerdings umsonst Sorgen. Die Planetenregierung Sadiks und ihre großzügigen Allväter der da Tromin achten lediglich auf einen reibungslosen Ablauf ihrer Geschäfte.«
    Vorsicht! , warnte mich der Extrasinn. So nichtssagend dieser Debakil auch erscheinen mag – ein jedes Wort, das er sagt, ist von besonderer Bedeutung.
    »Sadik und seine assoziierten Planeten«, so führte der Beamte weiter aus, »machen seit geraumer Zeit gute Geschäfte mit dem Handel von Erzen, die von unseren Flotten in Zentrumsnähe der Milchstraße gefördert werden.« Er strahlte mich an, zeigte ein pausbäckiges Lächeln und wischte mit einem parfümierten Tüchlein den Schweiß unter seinem hellblonden Haaransatz ab. »Langfristige Förderverträge binden uns an Geschäftspartner aus allen Teilen der Galaxis und umgekehrt. Blues, Akonen, Terraner – sie alle werden fair beliefert. Und stets achten wir darauf, uns jeglicher politisch missverständlichen Stellungnahme zu enthalten. Darauf beruht unsere vom Khasurn der da Tromin gesegnete Gesellschaft.«
    Aizela neben mir ballte die Hände. Ihr Hass auf die da Tromin, die ihrer Sippe die Herrschaft über Sadik genommen hatte, kochte unvermittelt hoch. Hoffentlich wurde diese Reaktion nicht von zweifelsohne vorhandenen Spionsonden erfasst.
    »Was wollen Sie uns sagen, Debakil?«, fragte ich ungeduldig. Ich konnte dieses Gerede nicht ausstehen.
    »Stabilität ist alles. Änderungen sind uns auf Sadik ein Gräuel.« Er vertiefte sein Lächeln. »Vor allem, wenn sie scheinbar von einem Planeten mit äußerst zweifelhaftem Ruf herangetragen werden.«
    »Wenn Sie auf Lepso als meinen Geschäftssitz anspielen, so seien Sie versichert, dass ich diesen Planeten lediglich aus steuerlichen Gründen bewohne. Meine Geschäftsmethoden sind über jeden Zweifel erhaben, wie Sie sicherlich erkennen werden, wenn Sie meine Unterlagen durchblättern.«
    »Das habe ich bereits, mein guter Freund. Ich konnte nichts Verwerfliches finden; da gebe ich Ihnen Recht.« Er erhob sich ächzend, kam neuerlich auf mich zu. »Ihr Ersuchen auf eine Zweitschürflizenz wird von den zuständigen Behörden sicherlich mit allem Wohlwollen begutachtet werden, und mich persönlich würde es sehr freuen, einen neuen Freund für Sadik zu gewinnen. Ich möchte Sie allerdings darüber informieren, dass nicht jedermann derart liberal wie ich eingestellt ist. Wären Sie damit einverstanden, wenn ich Ihnen einen meiner persönlichen Mitarbeiter für die Dauer Ihres Aufenthalts zur Seite stellen würde?«
    »Natürlich«, sagte ich mit zusammengepressten Zähnen. »Ihr freundliches Angebot ehrt uns.«
    »Dann sei es so.« In rascher Abfolge drückte er mehrere unter seinem linken Ärmel verborgene Sensoren. Ein akustisches Signal erklang als Bestätigung dafür, dass er das Gespräch über unbekannte Systeme protokolliert hatte. »Ich würde mich freuen, Sie und Ihre charmanten Begleiter morgen zu einem Dinner in meinem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen.« Debakil reichte mir aus seiner Jackentasche einen kreisrunden Chip. »Ich werde Ihnen dort Ihren Verbindungsoffizier vorstellen und Sie gleichzeitig mit hochrangigen Persönlichkeiten der sadikschen Öffentlichkeit bekannt machen. Man wird für Ihre Anliegen sicherlich ein offenes Ohr haben.«
    »Zu freundlich«, sagte ich und nickte knapp. »Wir werden kommen.«
    Ich drehte mich um, wartete, bis Aizela und Ohm den Raum verlassen hatten, und marschierte ihnen schließlich nach einem weiteren Gruß in Richtung des Beamten hinterher.
    Ich hatte soeben eine unmissverständliche Warnung erhalten, auf typisch arkonidische Art verklausuliert und verbunden mit einem Abschiedsessen. Man wollte mit Fremden wenig bis gar nichts zu tun haben. Ich sollte so rasch wie möglich verschwinden und mich niemals wieder blicken lassen, so hieß die eigentliche Botschaft.
     
     
    Wir hatten also einen Tag, um unser weiteres Vorgehen in Ruhe zu beratschlagen. Ich konnte lediglich mutmaßen, ob uns Debakil diese Frist bewusst gesetzt hatte.
    »Wir sollten nach den Regeln unserer … Freunde spielen«, begann ich das Gespräch in meiner Kabine an Bord der REVENGE. »Selbst wenn wir einen Wachhund an die Seite gestellt bekommen, so haben wir dennoch die Möglichkeit, bei diesem Empfang ein paar honorige Herrschaften kennenzulernen. Vielleicht ergeben sich Möglichkeiten, unseren Aufenthalt auf Sadik zu verlängern.«
    »Wir sollen uns mit diesem
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