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Atlan 018 - Der Doppelagent

Titel: Atlan 018 - Der Doppelagent
Autoren: Perry Rhodan
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Herr Ultradimfrequenz-Schaltmeister!” grollte Stuep erbost. “Sonst werfe ich Ihnen Ihro ‘Großbehälter’ an den Kopf!—Wenn ich die Hohlkörper nur mit bloßem Auge sehen könnte ...!”
Monty Stuep grinste breit und entnahm verschiedenen Taschen seiner Kombination drei flache Stahlplastikbehälter, von denen keiner größer als eine kleine Zigarrenkiste war.
Sinclair Marout Kennon nahm sie entgegen und verstaute sie in den Taschen seiner Kleidung. Dann warf er einen Blick in den Talkessel und sagte:
“Große energetische Aktivität dort unten. Es wird nicht auffallen, wenn ich mein Flugaggregat einschalte.—Kamla, halten Sie sich in meiner Nähe, damit Sie zur Stelle sind, wenn ich Ihro Hilfe benötigen sollte!”
“Ja, Sir”, sagte der Siganese glücklich. “Ich werde Ihr Schutzengel sein, Sir.”
Von einer Sekunde zur anderen wurden die beiden Personen unsichtbar für das menschliche Auge. Ronald Tekener winkte, in der Hoffnung, Kennon oder der Siganese möchte noch einmal zurückblicken, dann wandte er sich um und ging langsam zum Tal der Drachenhöhlen zurück.
    2.
    Das Frachtschiff war genau in der Mitte dos Raumhafens gelandet. Sinclair Marout Kennon verstellte das Linsensystem seiner Augen mit Hilfe der mechano-energetischen Steuerung auf Weitwinkelerfassung und mittlere Vergrößerung. Die entsprechenden Steuerimpulse wurden direkt vom lebenden Gehirn dos ehemaligen Krüppels erteilt.
Langsam drohte der Halbroboter den Kopf von links nach rechts. Das Linsensystem erfaßte die Bilder, und Kennons Bewußtsein nahm sie auf.
Zuerst sah Sinclair zwei Hundertschaften von Robotern. Es handelte sich bei den Maschinen um zweckspezialisierte Roboter, sogenannte OUSOs, von ONE USE ONLY. Natürlich konnte man sie mit Hilfe aufsteckbarer Zusatzmanipulatoren für mehr als nur einen Zweck gebrauchen, doch der Name hatte sich aus den Anfängen dieser niedersten der modernen Arbeitssklaven erhalten.
“Sind Sie sicher, daß in der Stadt an der Transmitweiche gearbeitet wird, Sir?” fragte der Siganese.
Kennon lächelte gedankenverloren.
“Kennon Sie das Institut für Kosmokriminalistik auf dem Planeten Urgh Anana, Romo?”
“Dem Namen nach, Sir”, antwortete der unsichtbare Siganese. “Sie haben dort studiert, folglich muß es ein ganz außerordentliches Institut sein.”
Sinclair Marout Kennon ging über die verkehrte Logik hinweg und sagte:
“An einer Wand der Vorhalle steht in goldenen Lettern ein Ausspruch, den ich nie vergessen werde, Romo. Nil tam diffizile est, quin quaerando investigari posset’—Nichts ist so schwierig, daß es nicht durch Nachforschen aufgespürt werden könnte.”
“Exzellent, Sir!” erwiderte Kamla Romo in gemessenem Tonfall. “Der Ausspruch ist so genial, daß er von Ihnen stammen könnte.”
“Ich wurde leider erst geboren ...”, erwiderte Kennen, “... als die meisten Weisheiten bereits ausgesprochen waren.”
“Da stimme ich Ihnen voll und ganz bei, Sir”, meinte Kamla. “Wer die Vergangenheit kennt, kennt die Zukunft.”
“Außerordentlich treffend”, bemerkte Sinclair überrascht. “Von wem?”
“Wie bitte, Sir?”
“Von wem ist dieser Ausspruch, Kamla?”
“Von meiner lieben Mama, Sir.”
“Oh!” entfuhr es Kennon. Dann fügte er, leiser geworden, für sich selbst hinzu: “Ertrag’s und sei fest.”
Er knirschte mit den Zähnen (sie stammten aus einer Zahnbank und waren so natürlich gezüchtet worden, wie das zu dieser Zeit möglich war), schlug mit der flachen Hand an sein Gürtelhalfter und befahl:
“Dort drüben, der große Lastengleiter mit den gelben Plastiksärgen, Kamla! Dort verstecken wir uns!”
Mit voll aktiviertem: Ortungssystem schritt Kennon quer über den Platz, zwischen Robotern und kleinen Gleitern durch. Er achtete dabei vor allem auf die charakteristischen Begleitschwingungen dimensional übergeordneter Identifizierungsimpulse. Er fürchtete sich nicht vor Entdeckung, sondern nur vor einer Entdeckung, von der er nichts bemerkte. Dann nämlich könnten heimliche Beobachter seine wahre Doppelnatur erraten.
Er hatte gerade den schworen Lastengleiter mit den länglichen gelben Kästen erreicht, als seine hypersensibilisierten Wahrnehmungsorgane eine winzige Senkung des Lichtpegels registrierten. Gleichzeitig stellte er einen gerichteten Energiefluß fest, der zuvor nicht dagewesen war.
Sein Blick schwenkte hinüber zu dem Engpaß, und Kennon fand bestätigt, was er so gut wie sicher gewußt hatte: In dem Energieschirm, der den
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