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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe
Autoren: Cherry Adair
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weiter.« Er hielt inne. »Ja, Sie werden Ihre Handys und Kameras zurückbekommen. Ich möchte Sie daran erinnern, dass Sie alle eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben haben. Es ist also im besten Interesse aller, diesen Vorfall aus der Presse herauszuhalten. Stellen wir fest, was wir wissen, und machen von da aus weiter. Einer nach dem anderen.« Alles redete durcheinander.
    »Das reicht!«
Er hatte kaum die Stimme gehoben, doch diesmal verstummte die Menge. Alle drehten sich zu ihm herum und starrten ihn an. Ihre Mienen reichten von Zorn und Beschämung bis hin zu blanker Angst. Wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt mausetot gewesen.
    Dabei lag der Zwischenfall bereits elf Stunden zurück.
    »Mit Streit und gegenseitigen Schuldzuweisungen werden wir den Schuldigen nicht finden.« Rand sprach leise und betont ruhig. »Mein Team hat bereits mit jedem von Ihnen gesprochen, und diesen Vorgang werden wir jetzt wiederholen. Immer eine Aussage nach der anderen. Möglicherweise ist Ihnen gar nicht bewusst, dass Sie vielleicht etwas gesehen haben, das uns bei unseren Ermittlungen helfen könnte. Bitte haben Sie Geduld und warten Sie, bis mein Assistent Cole dort drüben zu Ihnen kommt.«
    Cole gab sich per Handzeichen zu erkennen.
    »Er wird sich an Sie wenden. Um Ihnen das Warten etwas zu versüßen, hat man ein paar Erfrischungen bereitgestellt. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld und Unterstützung.
    »Und, nein, Creed«, fügte er hinzu, als der preisgekrönte Regisseur und Patenonkel der Braut Anstalten machte, das Wort zu ergreifen, »wir wissen nach wie vor nicht, ob einer der Hochzeitsgäste dafür verantwortlich war.« Rands Leute hatten jeden Einzelnen von ihnen in die Mangel genommen und befragt. Und da niemand die Erlaubnis erhalten hatte, die Etage zu verlassen, musste der Täter noch unter ihnen sein. Es galt also lediglich herauszufinden, wer es war, beziehungsweise eine Erpresserforderung abzuwarten.
    »Also war es
offensichtlich
jemand vom Personal«, stellte Seth Creed mit nüchterner, wenn auch ein wenig angespannter Stimme fest. Rand hatte als Stuntman angefangen und sich anschließend zum Stuntkoordinator des Regisseurs hochgearbeitet. Creed war zeitlebens ein Freund seines Vaters gewesen. Rand war einigermaßen sicher, dass die beiden nicht schwul waren, aber sie pflegten ein interessantes Verhältnis, das schwer zu beschreiben war. Eins war allerdings sicher: Rand mochte Seth Creed erheblich lieber als seinen Vater.
    Der Regisseur hatte seine Karriere von Anfang an in die Hand genommen. Rand verdankte ihm eine Menge. Seths ausdrückliche Billigung seiner Securityfirma hatte ihm Kunden eingebracht, lange bevor er sie sich selbst verdienen konnte. Deshalb war er stinksauer, seinem Freund die jahrelange Unterstützung jetzt auf diese Weise zurückzahlen zu müssen.
    Er hatte die Gelassenheit des Regisseurs stets bewundert. Creed verlor nie die Contenance, schrie nicht rum und bekam keine Wutanfälle. Normalerweise übertrug sich seine ruhige Art auf alle am Set, was allerdings nicht bedeutete, dass er jetzt nicht höllisch sauer war. Seine helle Haut war bis unter die hohe Stirn gerötet, und seine zu schmalen Schlitzen verengten Augen waren eine deutliche Warnung, dass es, sollte er ausrasten, für jeden hier überaus unangenehm werden würde.
    »Einer von deinen Securityleuten …« Als Rand daraufhin eine Braue hob, ließ sich der Regisseur mit düsterer Miene in das Brokatsofa zurücksinken. Der Frust war seinen Augen deutlich anzusehen. Im Gegensatz zu den anderen hatte er sich offenkundig die Zeit genommen zu duschen und trug jetzt Jeans sowie ein langärmeliges und frisch gestärktes blaues, bis zum Hals zugeknöpftes Baumwollhemd. »Oder jemand vom Bedienpersonal«, beendete Creed den Satz. »Und du hast nichts
Neues
herausgefunden?«
    »Das hätte ich dir mitgeteilt.«
    »Es darf ja wohl noch mal erwähnt werden«, stellte Brett Singh, ausgemachte Nervensäge und Stiefvater des Bräutigams, kategorisch fest. Wobei er gegen Ende immer mehr die Stimme hob, während sein Blick ziellos durch den Raum irrte. Er roch stark nach Schweiß und Alkohol und trug noch immer seinen Smoking mitsamt Hose. Sein Hemd hingegen war ihm irgendwo abhandengekommen. »Maguire Security hat es verbockt. Was unterm Strich bedeutet,
er
hat es zu verantworten, dass dieser Perverse überhaupt erst hier hineingelangen konnte!« Er torkelte zur Seite und versuchte – schon wieder oder noch immer besoffen –, sich
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