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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe
Autoren: Cherry Adair
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noch ein paar Herzschläge lang aufrecht und bedachte sie mit einem kühlen, fragenden Blick.
    Ihr Kinn zuckte in Fick-dich-doch-selbst-Manier ein winziges Stück nach oben.
    Das schlichte weiße T-Shirt in lässigem Chic in ihre schwarze Jeans gesteckt, sah Dakota in dem dunklen, auf Taille geschnittenen Blazer schlanker aus als beim letzten Mal, und ihre Wangen wirkten ausgeprägter.
    Und sie war immer noch so schön, dass ihm glatt die Spucke wegblieb.
    Er räusperte sich und nahm seinen ganzen Mumm zusammen. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, was zum Teufel sie hier tat oder was sie hierher geführt haben mochte, aber so weit es ihn anging, konnte sie sich gleich wieder dahin scheren, wo sie hergekommen war.
    Sie hatte ihr endlos langes, glänzend rotes Haar zu einem lässigen Bin-eben-erst-dem-Bett-entstiegen-Pferdeschwanz verknotet, der über ihre Schulter fiel und sich um ihre linke Brust ringelte, von wo er magmagleich bis fast auf ihre Hüfte fiel. Sie trug es jetzt länger als damals, als er … als sie … als er sie das letzte Mal gesehen hatte. Aber die Farbe hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Duftendes, loderndes Feuer. Kühl und unglaublich seidig anzufassen.
    Trotz, nein, verdammt,
wegen
der Situation hatte Rand sofort vor Augen, wie sich all das wilde, rote Haar über ihrem cremig-weißen nackten Körper verteilte. Über
seinem
nackten Körper. Obwohl er keinen Schluck von dem gepanschten Champagner getrunken hatte, der Anblick von Leuten, die es stundenlang am Stück miteinander trieben, hatte in seinem Verstand Spuren hinterlassen.
    Sein Körper erinnerte sich an ihren. Den Geschmack. Die Beschaffenheit. Die Leidenschaft. Das alles schlug in einer alles andere als willkommenen Woge aus muskulärer Reaktion über ihm zusammen. Plötzlich schien seine Haut zu eng zu sein, und zu seinem Leidwesen fühlte er sein Herz Freudensprünge machen.
    Welchem makabren Scherz mochte er es zu verdanken haben, dass Dr. Dakota North und ein Aphrodisiakum zur gleichen Zeit am selben Ort in Erscheinung traten? Irgendjemand da oben lachte sich bestimmt kaputt.
    Rand sah fort. Was hatte sie hier überhaupt zu suchen, einmal um den halben Erdball von Seattle entfernt? Mit ansehen zu müssen, wie Dakota aus gottverdammtem heiterem Himmel auftauchte, war nämlich nicht nur verdammt unerfreulich. Es war eine Situation, die ihm alles abverlangte.
    Cole war zum Flughafen gefahren, um Zak Starks handverlesenen Lodestone-Agenten abzuholen, und mitgebracht hatte er stattdessen sie? Na gut, Dakota war Chemikerin und würde ihm vermutlich ein paar Informationen über die möglicherweise verwendete Droge liefern können. In erster Linie aber war sie ein Problem, das Rand nicht gebrauchen konnte. Sie waren fertig miteinander. Und das schon seit zwei Jahren. Er wollte nichts mit ihr zu schaffen haben. Damals nicht, jetzt nicht und verdammt noch mal nie wieder. Sie hatte seine Familie auf dem Gewissen.
    Und um ein Haar auch das, was von ihm noch übrig war.
    Er begegnete dem Blick seines Assistenten und übermittelte ihm ungefiltert seine Gefühle. Dass Cole sie hier angeschleppt hatte, würde ihn seinen Job kosten.
    Entweder war sie ihm am Flughafen zufällig in die Arme gelaufen oder – verdammt, Rand hatte nicht den leisesten Schimmer, wieso sie dort stand, als sei sie im Besitz einer gottverdammten Einladung mit Goldprägung.
    Wo blieb nur der Agent von Lodestone? Zak hatte ihm versprochen, seinen besten Mann für den Job zu schicken. Rand brauchte ihn
jetzt gleich
. Den immer bedrohlicher werdenden Stimmen ringsum nach zu urteilen, konnte er nicht länger warten. Die Stimmung näherte sich allgemeiner Hysterie, und es wurde Zeit, die Dinge in die Hand zu nehmen.
    Dann schnappte Dakota die ersten Gesprächsfetzen auf, und ihre Schultern versteiften sich.
    »… nehmen sich die Kardashian-Videos geradezu harmlos aus.«
    »Paparazzi?«
    Jeder wusste irgendeine Peinlichkeit zu berichten, jede davon schauriger und erniedrigender als die vorherige. Mittlerweile waren alle im Raum dazu übergegangen, mit erhobener Stimme zu sprechen, fest entschlossen, sich Gehör zu verschaffen. Es war allerhöchste Zeit.
    »Ruhe!« Der Ruf »Schnitt« wäre vermutlich effektiver gewesen. Immerhin, der Geräuschpegel sank, als Rand ihre Aufmerksamkeit an sich riss. »Setzen Sie sich hin, und beruhigen Sie sich. Jeder von Ihnen hat Schlimmes durchgemacht, aber wenn jetzt jeder den anderen zu übertrumpfen versucht, bringt uns das nicht
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