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Atem

Atem

Titel: Atem
Autoren: Daniel Hertlein
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den gewöhnlichen Geist inaktiv und ihr verliert euch nicht mehr im äußeren Bewusstsein.
    Bemerkt, wie sich der Atem zur aufrechten Wirbelsäule verhält. Fühlt, wie sie sich zu einer feinen Schwingung verbinden. Ihr verlagert euch immer mehr in dieses Feine hinein und ihr erlebt einen Raum, in dem euer Körper und euer Geist vorkommen. Und nicht nur euer Körper, sondern auch die Körper anderer Menschen. Ihr erzeugt einen Raum, in dem die Welt vorkommt. Nur geht es dabei nicht um die Welt. Es geht um den Raum, in dem die Welt vorkommt – um dieses unendlich weite Reich ... das auch mit offenen Augen erlebbar ist.
     
     
     
    Alles, was auftaucht, erinnert euch daran, dass ihr einen Raum schaffen könnt, der weiter ist, als das, was auftaucht.

Sobald es euch gelingt, zu bemerken, wo eure Aufmerksamkeit ist, seid ihr in Kontakt mit dem, was ihr wirklich seid.
     
    Wenn ihr diese Verbindung immer mehr kultiviert, wird die Energie in eurem Körper freier fließen.

Unendliches Feld
     
    Seid bemüht, euren Körper ganz still zu halten. Ihr sitzt mit aufrechter Wirbelsäule, in absoluter Harmonie mit eurer sanft gespannten Aufmerksamkeit, die sich in die ihr zu Grunde liegende Räumlichkeit auflösen möchte. Die Augen sind halb geöffnet, der Blick ist weit. Ihr nehmt den Atem wahr, wie er kommt und wie er geht.
    Bemerkt, wie sich der Atem mit eurer Wirbelsäule verbindet. Fühlt die Schwingung eures Atems und die Schwingung eurer Wirbelsäule. Spürt, wie sich diese Schwingungen verbinden, in Einklang kommen. Und wie ihr euch möglicherweise über diesen Kanal in ein unendlich weites Feld hinein entfaltet ... in einen all-umfassenden Körper.
    Ist dieses unendliche Feld in euch, um euch oder beides? Umfasst es alles und durchdringt es alles? Ist dieses unendliche, alles umfassende und durchdringende Feld das Reich Gottes, von dem Jesus spricht, wenn er sagt: „Sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“?
    Werdet still und seht.
     
     
     
    In dem Augenblick, in dem ihr die Aufmerksamkeit auf den Atem lenkt und bemerkt, dass eure Aufmerksamkeit bei dem Atem ist, „ruht“ ihr und regeneriert euch – weil ihr mit euch selbst in Kontakt seid ... mit dem, was bereits heil ist.
     
     
     
    In die Yogische Welt eingehen
     
    Ihr könnt auf radikalste Art in die Yogische Welt eingehen, indem ihr seht, dass die Aufmerksamkeit beim Atem ist. Den Sehenden könnt ihr nicht greifen, er lässt sich mit dem gewöhnlichen Geist nicht einfangen, denn der Sehende erkennt die grobe Aktivität des gewöhnlichen Geistes.
    Der Sehende, dieser sehende Raum, ist nichts anderes als die Yogische Welt. Die Welt, in der jeder Einzelne vorkommt. Die eine Welt, in der wir uns wahrhaftig treffen können.
    Daher stellt euch die Frage: „Wer oder was sieht, dass die Aufmerksamkeit beim Atem ist?“

 

    Wenn es uns gelingt, uns in diesem „wahren“ Ich zu verorten, bewohnen wir denselben Geist wie alle Buddhas, die vor uns praktiziert haben.
     
    In diesem Geist sind wir mit all den Buddhas vereint. Das ist die Welt der Meister. Und das ist tatsächlich die einzige Welt, in der wir existieren.
     
    Es gibt im Grunde keine andere Welt.

Das „wahre“ Ich
     
    Je mehr wir mit dem „wahren“ Ich in Verbindung sind, also mit demjenigen, der sieht, wo wir mit unserer Aufmerksamkeit sind, desto mehr beginnt die Energie in unserem Körper zu fließen und wir erleben den dynamischen Aspekt des Göttlichen auf eine unglaublich intensive und reine Art und Weise.
    Wir und alles werden zwar permanent pulsiert von dieser göttlichen Energie – sonst würden wir nicht atmen, unser Herz würde nicht schlagen, unsere Organe würden nicht arbeiten, Bäume würden nicht wachsen ... doch die Energie aus dem absoluten Sein zu erfahren, macht den Unterschied und ist das größte Geschenk im Leben eines Menschen.
    Und wenn wir in dem „wahren“ Ich verweilen können, wird schon auch etwas auftauchen, aber das ist wie eine Welle im großen Ozean. Diese Welle mag ihrer Erscheinung nach einzigartig sein, aber sie gehört zum Ozean.
    Es wird unterschiedliche Wellen geben, jede Welle ist Wasser. Dies zu erfahren, erfüllt uns mit höchster Glückseligkeit. Das zu erfahren, ist Samadhi (7).
     
     
     
    In den Erscheinungen könnt ihr das Göttliche nicht gleich entdecken.
     
    Erst wenn ihr nach „innen“ und nicht auf die Objekte schaut, werdet ihr auch in den Erscheinungen das Göttliche erkennen.

Wir sind Geschwister, die denselben Atem
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