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Aszendent zauberhaft

Aszendent zauberhaft

Titel: Aszendent zauberhaft
Autoren: Jones Christina
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es immer noch kaum glauben«, sagte Essie glücklich, als sie in ihrem Appartement den letzten Karton zumachte. »Ich denke immer noch, gleich wache ich auf, und es war alles nur ein Traum.«
    »Tja, ist es aber nicht, Schätzchen.« Slo strahlte sie an. »Der Daimler steht bereit, um dich zu deinem neuen Zuhause zu entführen.«
    » Unserem neuen Zuhause«, korrigierte Essie. »Liebe Güte, ich kann es kaum fassen, dass all das endlich wirklich wahr wird. Es hat so lange gedauert, bis die ganzen Formalitäten erledigt waren.«
    »Wem sagst du das.« Slo nahm den Klebebandroller zur Hand. »Ich hab die Tage gezählt, seit unsre Constance mir davon erzählt hat, und das war am Tag nach dem Hochwasser. Insgesamt waren es ganze siebenunddreißig, wenn ich richtig gerechnet habe.«
    »Nur etwas mehr als ein Monat? Das ist alles? Mir kam es viel länger vor.« Essie schüttelte den Kopf. »Ich hab mir an dem Tag solche Sorgen um dich gemacht, nachdem ich in den Frühstücksnachrichten des Lokalsenders vom Hochwasser in der Winchester Road gehört hatte. Ich war ganz verzweifelt, weil ich dachte, du wärst betroffen, und ich nicht wusste, ob du in Sicherheit bist.«
    »So.« Slo hatte den Deckel des letzten Umzugskartons zugeklebt.
»Aber uns ist ja nichts passiert, Schätzchen. Und dann bin ich gleich hierher, weil ich dir unbedingt Bescheid sagen wollte – und dir erzählen, was unsre Constance mit den jungen Leuten Rocky und Phoebe über die Wohnungsaufteilungen vereinbart hatte. Echt unschlagbar waren die jungen Leute in jener Nacht, echt unschlagbar.«
    »Und all diese armen Menschen, die überflutet wurden – können die immer noch nicht wieder in ihre Häuser zurück?«
    »Noch nicht.« Slo sah sich im Zimmer um. »Aber bis Weihnachten sind sie wieder daheim. Und das ist was, worauf ich mich ganz besonders freue. Wir zwei zusammen an Weihnachten. Stell dir das vor, Essie, Schätzchen. Stell dir das nur vor.«
    Essie stellte es sich vor und lächelte selig.
    Slo küsste sie, dann nahm er Essies Koffer in die Hand und klemmte sich den letzten Karton unter den Arm. »Gut, also, war es das jetzt?«
    »Ich denke schon. Ja. Ach, ich bin ja so aufgeregt, und heute Morgen zuzusehen, wie Bert als Erster aufgebrochen ist, war fast mehr, als ich ertragen konnte.«
    »Ach, die Mädels haben ihm ein echt fürstliches Willkommen bereitet, das kann ich dir sagen. Bert freut sich wie ein Schneekönig. Hat mein altes Zimmer gekriegt, und die Mädels machen ein Tamtam um ihn wie um niemand sonst auf der Welt. Und natürlich kommt die junge Amber mit Lewis und Jem nach wie vor, die führen ihn aus und machen bei seiner verflixten Papierfalterei mit, ist also alles bestens.«
    Und zwischen ihr und Slo war alles mehr als bestens, dachte Essie glücklich. In fünf Minuten, nach dem offiziellen Abschied von der enormen Joy und dem kleinen Tony und ein paar Tränen mit Lilith und Prinzessin – auch wenn sie wusste, dass sie die beiden wahrscheinlich täglich sehen würde -,
würden Slo und sie losfahren, um ihr restliches Leben gemeinsam zu verbringen.
    Sie warf einen letzten Blick in ihr fades beiges Appartement und der nächste Bewohner tat ihr jetzt schon leid.
    Wer auch immer es sein mochte, sie hoffte, er würde in Twilights glücklicher, als sie es gewesen war. Wahrscheinlich war der Betreffende bereits auf dem Weg hierher – nicht wissend, was ihn erwartete und voller Ängste wegen dieser erschütternden Umwälzung am Lebensabend. Wie auch sie damals.
    Sie wünschte ihm alles Gute.
    Oh, wie sie jenen Umzug gehasst hatte. Aber den hier nicht. Nein, dieser Umzug war, was sie sich gewünscht hatte seit, ach, seit langer, langer Zeit.
    Sie schloss die Tür hinter sich ab und hüpfte beinahe den beigen Korridor entlang, fort von ihrer verhassten Gefängniszelle.
    »Essie – Mrs Rivers …« Die enorme Joy in blauem Kostüm mit Bluse, komplett mit Schleifenkrawatte und unförmiger Handtasche, streckte die Hand aus. »Es tut uns so leid, Sie gehen zu sehen, aber wir sind enorm erfreut, dass Sie solches Glück haben. Tony, mein Männe, und ich möchten einfach nur sagen, wie sehr Sie uns fehlen werden. Und wir hoffen doch, dass Sie regelmäßig zu Besuch kommen. Und natürlich, dass Sie und Mr Motion enorm glücklich werden in Ihrem, ähm, neuen Zuhause.«
    »Werden wir.« Essie entzog ihre Hand und sah strahlend von der enormen Joy zum kleinen Tony. Sie hatte sich allerhand bissige Bemerkungen ausgedacht, die sie in diesem Moment
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