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Assungas Liebesnest

Assungas Liebesnest

Titel: Assungas Liebesnest
Autoren: Jason Dark
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nicht einmal, wie die anderen hier alle heißen. Ich will nur das Blut und...«
    Meine Worte unterbrachen ihn. »Ich glaube dir sogar. Aber wir suchen die Kleine, und keiner von uns will, daß sie so wird wie du. Wo also können wir sie finden?«
    Er war ehrlich. Im Anblick des Kreuzes blieb ihm nichts anderes übrig. »Sie warten alle auf Gäste. Sie werden kommen, ich weiß es.«
    »Wo warten sie?«
    »In der Bar.«
    Ich sah zwei Türen. Abgesehen von der Eingangstür. »Welche Tür müssen wir nehmen?«
    Er brauchte mich nur anzuschauen, um zu wissen, daß eine Lüge für ihn fatal sein würde. »Die neben der Anrichte, wo auch die Gläser stehen.«
    Suko und ich warfen einen schnellen Blick in die Richtung. Es war dort recht dunkel, und wir mußten schon genau hinsehen, um den schwachen Umriß zu erkennen. Als hochkant gestelltes Viereck malte sich die Tür ab, die verschlossen war.
    Mein Freund nickte mir zu. Ich kannte das Zeichen und trat zurück. Der Vampir schöpfte Hoffnung, als er sah, wie das Kreuz aus seiner unmittelbaren Nähe geriet. Sein Gesicht hatte sich von dem Einfluß meines Talismans noch nicht erholt, und es würde auch nie wieder so werden, das stand ebenfalls fest.
    Vielleicht sah er seine Chance, um noch fliehen zu können, aber Suko wollte das nicht zulassen. Ich überließ es ihm, den Vampir von seinem Zustand zu erlösen.
    Zuerst ließ ich ihn los.
    Der Blutsauger merkte es erst, als sein Arm dem Boden entgegenfiel und aufklatschte. Plötzlich war ihm klar, daß er sich wieder bewegen konnte, und er schnellte in die Höhe. Nichts wies darauf hin, daß es ihm einmal schlechter ergangen war. Auch sein ausgekugelter Arm störte ihn nicht, da keine Schmerzen durch den Körper zuckten.
    Er stürzte auf Suko zu. Mich sah er nicht mehr. Er rutschte in seinem Übereifer fast aus. Auf seinem verzerrten Gesicht waren mehr Schatten zu sehen als Haut.
    Er kannte die Peitsche nicht. Er lernte sie erst kennen, als er genau in den Schlag hineinlief. Wir hörten beide das Klatschen, und keiner von uns wollte, daß der Blutsauger einen Warnschrei ausstieß. So weit kam es auch nicht. Der Vampir sprang noch einmal in die Luft, er hatte sich abgestoßen, aber er schaffte es nicht mehr, an Suko heranzukommen. Die Riemen der Peitsche trafen ihn vorher, und sie wickelten sich blitzschnell um seinen Körper.
    Suko hatte von der Seite zugeschlagen. Der Vampir verwandelte sich für einen kurzen Augenblick in ein Paket. Die Wucht des Treffers schleuderte ihn dabei herum. Er wurde von den Beinen gerissen und kam auch nicht mehr dazu, einen Warnschrei auszustoßen.
    Statt dessen löste sich ein erstickter Laut aus seiner Kehle, und durch eine Gegenbewegung befreite ihn Suko von der Klammer.
    Sergio rutschte über den Boden. Er würde nie mehr in das normale Leben zurückkehren. Für ihn war es die Hölle, für uns Genugtuung. Von seinem Körper lösten sich Rauchschwaden. Die Kraft der Dämonenpeitsche hatte ihre Spuren hinterlassen und die blutgierige Bestie ein für allemal vernichtet.
    Auf dem Bauch blieb er liegen. Er verfaulte nicht, aber seine Haut war an bestimmten Stellen geschwärzt. Als Suko ihn auf den Rücken drehte und mit seiner kleinen Lampe anstrahlte, nickte er mir zu. »Es ist für ihn gelaufen, John.«
    »Sehr gut.«
    Auch ich warf einen schnellen Blick auf die Gestalt. Dabei interessierte mich besonders das Gesicht. Sein Ausdruck wies darauf hin, daß der Mann seinen Frieden zurückgefunden hatte. Der böse und grausame Keim war ausgetrieben worden.
    »Es war die zweite Tür, nicht wahr?« fragte Suko.
    »Richtig.«
    »Dann los.«
    Ich hatte es eilig. Ich wollte die Sache hier beenden, bevor erste Gäste eintrafen. Bisher hatten wir noch nichts von Assunga gesehen. Wir wußten nicht einmal, ob sie tatsächlich im Hintergrund die Fäden zog. Wenn es tatsächlich der Fall sein sollte, dann würde sie auch keine Rücksicht auf Jenny Blake nehmen.
    Die Berettas ließen wir noch stecken, als wir langsam die Tür öffneten. Vor uns lag ein Flur. Er war schmal und recht schwach beleuchtet. In unserer Nähe strahlte das Licht noch gelb. Weiter vom aber, nahe dem Ziel, veränderte sich die Farbe und ging in ein tiefes Rot über, das sich auch auf einem dunklen Vorhang verfing.
    Wir waren richtig, und wir bekamen auch den Beweis, denn plötzlich hörten wir die Musik.
    Beide hatten wir den Gang schon betreten. Wir blieben stehen, richteten unser Augenmerk auf den Vorhang und warteten darauf, daß er
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