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Assungas Liebesnest

Assungas Liebesnest

Titel: Assungas Liebesnest
Autoren: Jason Dark
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Kumpane herholst, will ich dir sagen, daß wir vom Yard sind. Hast du das kapiert?«
    Der Typ saugte scharf die Luft ein. Schweiß glitzerte auf seiner Stirn. Die solariumbraune Haut begann allmählich zu verblassen.
    »Ja, verstanden.«
    Sein Schlips klemmte noch immer fest. »Dann sag deinem Boß, daß der gewünschte Besuch eingetroffen ist.«
    »Mach ich.«
    Ich zog das Obstmesser wieder hervor und warf es in eine Spüle. Erst dann drehte ich mich um. Zwei weitere Männer standen in der Nähe. Sie taten nur nichts, weil Suko sie locker mit der Beretta in Schach hielt.
    »Die fühlen sich stark, John.«
    »Ihr Pech.« Ich deutete auf den Krawattenträger. »Hol deinen Boß. Wir haben nicht ewig Zeit.«
    »Ja, schon gut.« Er bedachte uns mit haßerfüllten Bücken, bevor er sich an seine beiden Kumpane wandte und ihnen etwas zuflüsterte. Wahrscheinlich teilte er den beiden mit, mit wem sie es hier zu tun hatten. Sollte er, das war mir egal. Dann zog er sich zurück. Er verschwand dort, wo mit dem Licht sehr gespart wurde.
    Suko und ich hatten Ruhe. Selbst die Damen hielten sich zurück, und auch die beiden hinter der Bar fragten nicht, ob wir etwas trinken wollten. Wir hätten auch abgelehnt.
    Sehr schnell war die Krawatte wieder zurück. Der Mann hatte einen hochroten Kopf bekommen. Sicherlich nicht nur wegen meiner Aktion. Goff mußte ihm die Leviten gelesen haben.
    »Na, war dein Chef sauer?«
    »Ihr könnt mitkommen.«
    »Aber gern.«
    Er ging vor uns her und zitterte dabei vor Wut. Auch wir tauchten in das Dunkel an der Seite ein. Der Mann stieß vor uns eine Tür auf. Endlich andere Luft und nicht mehr das Gemisch aus Parfüm und Rauch, das sich zwischen Boden und Decke so gut gehalten hatte.
    Es war ein kahler Gang. Sehr ernüchternd im Vergleich zur Bar. Zu den Toiletten führte er nicht. Einzig und allein zu den Privaträumen des Luciano Goff.
    Vor der breitesten Tür blieb der Mann stehen, klopfte, öffnete und trat über die Schwelle. Er wollte uns anmelden und hatte kaum zwei Worte herausgebracht, als wir Goff’s rauhes Organ hörten. »Ja, schon gut, du Versager. Laß uns allein.«
    Das passierte sehr schnell. Der Kerl war froh, sich wieder in andere Gefilde zurückziehen zu können. Die Tür hatte er offengelassen, und so wurde uns ein Blick in den Raum gestattet, der so gar keine Ähnlichkeit mit dem Büro eines Barbesitzers aufwies, sondern eher wie ein großes Wohnzimmer wirkte mit einer halbrunden Polstergarnitur, die ich mir auch gut als Lotterbett vorstellen konnte.
    Die drei Monitoren fielen auf. Auf ihren Bildschirmen sahen wir Szenen aus der Bar, die sich Goff genüßlich anschaute und nun darauf verzichtete, da er Besuch erhalten hatte. Er schaltete die drei Dinger aus und winkte uns zu.
    »Kommen Sie näher und schließen Sie die Tür. Ich möchte mit euch allein sein.«
    Goff wirkte wie ein jovialer Geschäftsmann, der es im Leben zu etwas gebracht hatte. Dabei mußte er vergessen haben, auf sein Gewicht zu achten, denn er sah ziemlich kompakt aus. Nicht so schlimm wie der Sumo-Mann, aber doch recht fett.
    Er trug einen dunklen Anzug, schon leicht zerknittert, und ein weißes Hemd, dessen drei obere Knöpfe offenstanden. Luciano Goff hatte das Gesicht eines Genießers. Irgendwie feist. Runde Wangen, kleine Augen, ein feuchter Mund, der von einem wohlgestutzten dunklen Bart umrahmt wurde. Da wucherte nichts, der Bart sah mehr aus wie ein Schatten. Das Haar hatte er gescheitelt. Es fiel in zwei gleichen Bögen beinahe bis hin zu seinen Ohren.
    Ein Glastisch war ebenfalls vorhanden. Darauf standen Flaschen und Gläser. Die Hälse der Champagnerflaschen schauten aus einem mit Eis gefüllten Kübel hervor. Ein Fenster gab es nicht im Büro. Für frische Luft sorgte eine Klimaanlage.
    Es gab auch noch einen Schreibtisch und Büroschränke. Diese Möbel verteilten sich in einer Ecke.
    »Ja, dann nehmen Sie Platz, Gentlemen.« Goff war überaus freundlich. Ein gemütlicher Typ, der durch sein Aussehen schon einige Konkurrenten getäuscht hatte, für die es dann ein böses Erwachen gegeben hatte, sofern sie überhaupt noch dazu gekommen waren.
    Da die Couch praktisch über Eck stand, setzten wir uns Goff gegenüber hin. So hatten wir ihm den Blick auf die Monitoren genommen. Der Mann liebte Champagner. Er trank ihn aus einem schmalen Kelch, der für seine dicken Hände zu filigran war. Wir rechneten jeden Augenblick damit, daß er zerbrach.
    »Nehmt euch, was ihr wollt.« Goff deutete auf
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