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Assungas Liebesnest

Assungas Liebesnest

Titel: Assungas Liebesnest
Autoren: Jason Dark
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sich tief in das Bein hineingefressen und das Fleisch regelrecht aufgehackt. Trotzdem war kein Blut aus der Wunde geströmt. Dieser Mann war leergesaugt worden.
    Er hatte sich noch immer nicht bewegt und ließ uns im unklaren. Ich aber wollte eine Reaktion erhalten. Deshalb trat ich ihm gegen den Rücken.
    Er schnellte nicht hoch. Es erschrak niemand, er schüttelte sich nur und stützte sich danach mit einer Hand ab, um seinen Körper vom Boden zu stemmen.
    Er kam langsam hoch, nahm auch die andere Hand zu Hilfe, hatte sich aber noch nicht gedreht.
    Suko behielt ihn mit der Lampe gut im Licht und leuchtete auch gegen den Kopf, den er jetzt langsam drehte, weil er mich anschauen wollte. Durch die Fesselung konnte er nicht normal sitzen, aber er schaffte es, den Kopf zu drehen und mich anzusehen.
    Zum erstenmal sah ich sein Gesicht!
    Das Gesicht eines Menschen und trotzdem das eines Monstrums. Eine bleichgraue Fratze, deren Maul weit aufgerissen war, so daß ich auch die beiden Zähne sehen konnte, die aus dem Oberkiefer hervorragten. Sie waren länger als die anderen und auch spitzer. Blasse Lippen, Schmutz auf der Haut, kein normales Leben mehr, das in ihm steckte, und trotzdem war er ein höllisch gefährliches Geschöpf. Er drehte mir noch halb den Rücken zu, und auf seinem Gesicht tanzte leicht zitternd der Lichtkegel.
    Ich trat wieder zurück und mußte eingestehen, daß Luciano Goff nicht gelogen hatte. Da war ihm eine Laus in Form eines Vampirs in den Pelz gesetzt worden.
    An der Tür traf ich mit ihm zusammen. Er hatte nur einen kurzen Blick in den Keller geworfen und sich danach hastig bekreuzigt. Jetzt stand er so dicht bei mir, daß ich seinem Körpergeruch nicht entkommen konnte, der alles andere als frisch war.
    »Haben Sie es gesehen, Sinclair?«
    »Sicher.«
    »Klasse. Glauben Sie mir jetzt?«
    »Das habe ich schon oben. Wäre es nicht so gewesen, hätten wir uns diesen Weg sparen können.«
    Er zog die Nase hoch. Wieder mußte er Schweiß abwischen. »Es ist der reine Wahnsinn, Sinclair. Ich will es nicht wahrhaben, aber ich kann nicht anders.«
    »Beruhigen Sie sich.«
    »Ha, ich? Wie... wie sollte ich?« Er zeigte mir seine Faust. »Warum haben Sie ihn nicht getötet? Sie sind doch der Mann mit dem Kreuz, habe ich mir sagen lassen. Warum, verdammt, haben Sie ihn dann nicht vernichtet? Sagen Sie es mir.«
    »Haben Sie schon mal daran gedacht, daß Vampire auch reden können, Goff?«
    Er wußte nicht, ob ich einen Scherz mit ihm gemacht hatte, deshalb traute er sich auch nicht zu lachen. »Wie... wieso wollen Sie mit ihm reden?«
    »Ich möchte etwas herausfinden.«
    »Das wollten wir auch. Aber wir hatten nicht die richtigen Mittel. Er wollte nur unser Blut.«
    »Klar, was auch sonst. Bleiben Sie ruhig, Goff, diese Sache übernehmen wir und führen sie auch zu Ende.«
    »Das will ich hoffen.«
    Ich ging wieder in den Verschlag. Der Blutsauger lag nicht mehr. Er hatte sich jetzt so bequem hingesetzt wie möglich und hielt den Kopf nach rechts gedreht, um auf die Tür schauen zu können, durch die ich getreten war.
    Fabio tat nichts. Er glotzte mich nur an. Da Suko ihn nicht mehr anleuchtete, mußte das Licht aus dem normalen Keller ausreichen. Es drang auch in den Verschlag ein, wurde aber kurz vor dem Vampir vom dunklen Boden verschluckt.
    Ich blieb stehen und senkte den Kopf, um ihm direkt ins Gesicht zu blicken. Es kam mir wie ein fettiger Fleck vor, in dem sich eine kleine Höhle befand. In seinem Fall war es das offene Maul. Er würde sofort zubeißen können, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.
    Davor würde ich mich hüten. Aber er sah auch die Beretta, die auf seinen Kopf zielte. Nur wußte er nicht, daß sie mit geweihten Silberkugeln geladen war, und deshalb ignorierte er die Waffe.
    »Kannst du reden, Fabio?«
    Meine halblaut gestellte Frage war auch außerhalb des Verschlages gehört worden. Deshalb meldete sich auch Goff. »Klar, er kann reden, er hat es auch mit uns getan. Zwingen Sie ihn, Sinclair. Machen Sie ihn fertig.«
    Das versuchte Fabio, nicht ich. Ich hatte nur sein Gesicht unter Kontrolle, nicht aber seine Hände. Und eine Hand hatte er über den Boden hinweg vorgeschoben. Um so nahe wie möglich an meinen Fuß heranzukommen.
    Dann schnappte er zu.
    Die Klaue umspannte meinen rechten Fußknöchel. Ich schaffte es nicht, den Ruck auszugleichen.
    Plötzlich wurde ich zu einem Tänzer, ich fiel dann nach hinten und genau in die Arme meines Freundes Suko hinein, der blitzschnell
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