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Assungas Liebesnest

Assungas Liebesnest

Titel: Assungas Liebesnest
Autoren: Jason Dark
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Deckenbeleuchtung, und er schaute zu uns hoch.
    »Alles in Ordnung?«
    » Si , Boß.«
    »Wir kommen jetzt runter.«
    Goff selbst ging vor in die unterirdische kleine Welt, die recht primitiv war. Die Wände waren mal hell gestrichen gewesen, sahen jedoch längst nicht mehr so aus, denn im Laufe der Zeit hatte sich grauer Schmutz abgelegt. Das Geländer bestand aus Holz und war recht wackelig.
    Goff blieb unten stehen. Es war nicht seine Welt. Er fühlte sich mehr als unbehaglich und hatte seine Blicke auf Wanderschaft gehen lassen. Spuren gab es nicht, und der feuchte Geruch umgab uns wie eine unsichtbare Decke.
    Der Mann mit der Lederjacke beobachtete uns aus kalten Augen. Er hatte sich gegen die Wand gelehnt und rauchte eine Zigarette. Den Rauch ließ er durch die Nasenlöcher strömen.
    Ich ging auf ihn zu. »Haben Sie mit dem Gefangenen noch sprechen können?«
    »Nein.«
    »Haben Sie es versucht?«
    »Auch nicht.«
    Goff griff ein. »Keiner von uns hat sich getraut. Sie... Sie können sich nicht vorstellen, was es bedeutet, einem Monster gegenüberzustehen, das wie ein Mensch aussieht. Einer, der sich vom Blut anderer ernährt. Das ist doch grausam.«
    Ich verzog den Mund. »Ja, Luciano, so ist das Leben. Jetzt haben Sie auch seine andere Seite kennengelernt.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    »Bleiben Sie zurück.«
    Suko hatte die Tür bereits erreicht. Sie war verschlossen durch einen Riegel. Mich wunderte es, daß der Blutsauger noch nicht versucht hatte, die Tür aufzubrechen. Wahrscheinlich war sie für ihn zu stabil.
    Luciano Goff hielt sich von uns fern, als er uns ansprach. »Sie brauchen nur den Riegel zur Seite zu schieben.«
    »Wie schön. Gibt es dort auch Licht?«
    »Nein, aber das aus dem Keller reicht aus.«
    Es wurde still, was Suko und mir sehr gelegen kam. So konnten wir lauschen und neigten unsere Ohren gegen die Tür. Es war nichts zu hören. Vor uns blieb alles still. Kein Ächzen, kein Schreien oder Schaben, die Bestie wußte genau, was sie tat. Um so größer würde die Überraschung sein.
    Suko hatte seine Hand bereits um den Riegel gelegt. Erst als ich nickte, zog er ihn zurück. Es kratzte im Scharnier, aber die Tür war offen.
    Ich hatte sicherheitshalber die Beretta gezogen. Mit dem Fuß stieß ich die leicht nach vorn schwingende Tür ganz auf, so daß wir in den Kellerraum blicken konnten.
    Wir hatten mit allem gerechnet. Auch mit einem Angriff, trotz der Falle am Bein des Wiedergängers.
    Wenn die Gier nach Blut so wahnsinnig groß war, gab es für ihn kaum noch Grenzen.
    In unserem Fall wurden wir beinahe enttäuscht, weil nämlich nichts geschah. Wir blickten in einen Kellerraum. An der rechten Seite stapelten sich einige Kartons. Der oberste war aufgerissen. Der Inhalt bestand aus Tüten mit Chips und ähnlichem Zeug.
    Trotzdem war Fabio da.
    Er lag an der Wand, direkt gegenüber der Tür. Leider war das Licht zu schlecht, um Einzelheiten zu erkennen, und deshalb holte Suko seine Lampe hervor. Der Lichtkegel wanderte auf die Gestalt zu und erwischte die schmutzige und dunkle Kleidung auf dem Rücken der Gestalt. Mehr geschah nicht.
    Suko leuchtete höher, und das Licht erfaßte einen Hinterkopf mit dunklen Haaren, die ebenfalls verschmutzt waren. Suko hielt sich nicht lange am Kopf des Mannes auf. Der Strahl wanderte tiefer und erwischte die Beine.
    Da sahen wir die Falle!
    Es war ein regelrechtes Fangeisen. Verrostet, aber noch verdammt gefährlich. Die mit Eisenzähnen bewehrten Mäuler hatten sich in das rechte Bein der Gestalt festgebissen und es an der Wade erwischt. Dort hing die Falle fest und würde sich so einfach nicht lösen lassen.
    Um ganz sicherzugehen, war der Blutsauger tatsächlich angekettet worden. Die Eisenklammer hatte sich um seinen linken Fuß gedreht. Die von dort abgehende Kette war mit einem in der Wand hängenden Eisenring verbunden. Fast schon archaisch, aber äußerst wirksam.
    Mit leicht eingezogenem Kopf betrat ich den kleinen Kellerraum. Wenn der Vampir schon nicht mein Blut roch, so mußte er mich jetzt wenigstens hören, denn lautlos ging ich nicht. Ich trat bewußt lauter auf, aber die Gestalt reagierte nicht darauf. Sie blieb in ihrer schon unnatürlichen Starre.
    Etwa einen Schritt vor der Gestalt blieb ich stehen. Suko wußte genau, was ich wollte. Er verhielt sich sehr still. So hätte ich den Atem des anderen hören müssen, den gab es jedoch nicht.
    Aus der Nähe gelang mir ein besserer Blick auf die Beinwunde. Die Eisenzähne hatten
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