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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)
Autoren: Oliver Bowden
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hätte dich vor siebenundzwanzig Jahren zusammen mit deiner Verwandtschaft aufgeknüpft.“
    „Das Böse steckt nicht in uns, sondern in euch, den Templern“, entgegnete Ezio und spuckte einen abgebrochenen Zahn aus. „Ihr dachtet, ihr könntet mit den Menschen – dem gewöhnlichen, anständigen Volk – spielen und umgehen, wie es euch passt.“
    „Aber mein Lieber“, sagte Rodrigo und versetzte Ezio einen Hieb unter die Rippen, „dazu sind sie doch da. Abschaum, den es zu beherrschen und zu benutzen gilt. So war es immer, und so wird es immer sein.“
    „Halt ein“, keuchte Ezio. „Dieser Kampf ist ohne Belang. Es wartet ein wichtigerer auf uns. Aber verrate mir erst, was du überhaupt in der Gruft willst, die hinter dieser Wand liegt? Hast du nicht schon alle Macht, die du nur brauchen kannst?“
    Rodrigo wirkte überrascht. „Weißt du etwa nicht, was dort zu finden ist? Hat der große, mächtige Orden der Assassinen das noch nicht herausgefunden?“
    Sein Ton ließ Ezio innehalten. „Wovon sprichst du?“
    Rodrigos Augen glänzten. „Es ist Gott! Es ist Gott, der in der Gruft wohnt!“
    Ezio war zu verblüfft, um gleich zu antworten. Er wusste, dass er es mit einem gefährlichen Irren zu tun hatte. „Erwartest du wirklich, dass ich glaube, Gott würde unter dem Vatikan wohnen?“
    „Aber ist dieser Ort denn nicht wenigstens ein bisschen wahrscheinlicher als ein Reich in den Wolken? Umringt von singenden Englein und Cherubim? Das mag eine liebliche Vorstellung sein, aber die Wahrheit ist viel interessanter.“
    „Und was tut Gott hier unten?“
    „Er wartet darauf, befreit zu werden.“
    Ezio holte Luft. „Nehmen wir einmal an, ich glaube dir – was, meinst du, würde er tun, wenn es dir gelänge, diese Tür zu öffnen?“
    Rodrigo lächelte. „Das ist mir egal. Es ist gewiss nicht seine Anerkennung, auf die ich aus bin – nur seine Macht!“
    „Und du glaubst, die würde er aufgeben?“
    „Was immer hinter dieser Wand liegt, wird der vereinten Kraft des Stabes und des Apfels nicht widerstehen können.“ Rodrigo schwieg kurz. „Sie wurden geschaffen, um Götter zu Fall zu bringen – ganz gleich, welcher Religion sie zugehören.“
    „Aber der Herr, unser Gott, ist doch angeblich allwissend. Allmächtig. Glaubst du wirklich, zwei alte Relikte könnten ihm Schaden zufügen?“
    Rodrigo lächelte überlegen. „Du weißt nichts, Junge. Dein Bild des Schöpfers stammt aus einem alten Buch – einem Buch, wohlgemerkt, das von Menschen geschrieben wurde.“
    „Aber du bist der Papst! Wie kannst du den zentralen Text des Christentums verwerfen?“
    Rodrigo lachte. „Bist du wirklich so naiv? Ich wurde Papst, weil mir das Amt den Zugriff verschaffte. Es verlieh mir Macht! Denkst du, ich hätte auch nur ein gottverdammtes Wort aus diesem albernen Buch geglaubt? Das sind alles Lügen und Aberglaube. Genau wie alle anderen religiösen Traktate, die geschrieben wurden, seit der Mensch gelernt hat, wie man eine Feder aufs Papier setzt!“
    „Es gibt Menschen, die würden dich für diese Worte töten.“
    „Mag sein. Aber der Gedanke bringt mich nicht um den Schlaf.“ Er hielt inne. „Ezio, wir Templer verstehen die Menschheit, und deshalb verachten wir sie so.“
    Ezio fehlten die Worte, aber er hörte der Tirade des Papstes weiter zu.
    „Wenn meine Arbeit hier getan ist“, fuhr Rodrigo fort, „wird es meine erste Aufgabe sein, die Kirche zu demontieren, damit Männer und Frauen endlich gezwungen sind, Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen, und endlich angemessen gerichtet werden!“ Seine Miene nahm etwas Glückseliges an. „Sie wird wunderschön sein, die neue Templerwelt – regiert von Vernunft und Ordnung …“
    „Wie kannst du von Vernunft und Ordnung sprechen“, unterbrach ihn Ezio, „wenn dein ganzes Leben von Gewalt und Unmoral beherrscht war?“
    „Oh, ich weiß, dass ich kein perfektes Geschöpf bin, Ezio.“ Der Papst lächelte geziert. „Und ich gebe auch gar nicht vor, perfekt zu sein. Aber für Moralität wird man nicht belohnt, verstehst du? Man nimmt sich, was man kriegen kann, und hält es fest – mit allen Mitteln, die nötig sind. Schließlich“, er breitete die Hände aus, „lebt man nur einmal!“
    „Wenn jedermann nach eurer Einstellung lebte“, sagte Ezio angewidert, „würde die ganze Welt dem Wahnsinn anheim fallen.“
    „Genau! Und das ist sie doch schon!“ Rodrigo wies mit einem Finger auf ihn. „Hast du im Geschichtsunterricht geschlafen? Vor
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