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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)
Autoren: Oliver Bowden
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Kirchenbesucher hinweg. Rodrigo Borgia pochte mit dem Stab nahe des Altars auf den Boden, und weitere rauchähnliche Energie floss aus den Unglücklichen nicht mehr nur in den Stab, sondern auch in den Spanier selbst hinein.
    Ezio rappelte sich auf und trat seinem Erzfeind abermals gegenüber.
    „Du bist ein Dämon!“, schrie Rodrigo. „Wie sonst könntest du mir widerstehen?“ Dann senkte er den Blick und sah, dass der Beutel an Ezios Hüfte, in dem immer noch der Apfel steckte, hell leuchtete.
    „Ich verstehe!“, rief Rodrigo, und seine Augen glühten wie Kohlen. „Du hast den Apfel! Wie praktisch! Gib ihn mir – na los!“
    „Vai a farti fottere!“
    Rodrigo lachte. „Du ordinärer Kerl! Aber immer kampflustig! Genau wie dein Vater. Nun, freu dich, Junge, denn du wirst ihn schon bald wiedersehen!“
    Abermals schwang er den Stab, und der Haken traf die Narbe auf Ezios linkem Handrücken. Schmerz schoss durch Ezios Adern, und er wankte nach hinten, fiel jedoch nicht.
    „Du wirst ihn mir geben“, knurrte Rodrigo und kam näher.
    Ezio überlegte hastig. Er wusste, wozu der Apfel imstande war, und er musste jetzt ein Risiko eingehen, auch auf die Gefahr hin, dass er dabei den Tod finden konnte. „Wie du willst“, erwiderte er. Er holte den Apfel aus dem Beutel und hielt ihn hoch. Er blitzte so heftig auf, dass die gesamte gewaltige Kapelle einen Moment lang von strahlendem Sonnenlicht erhellt zu sein schien, und als das Zwielicht der Kerzen sich wieder ausbreitete, sah Rodrigo acht Ezios vor sich aufgereiht.
    Aber er blieb gelassen. „Er kann also Doppelgänger von dir erschaffen!“, sagte er. „Wie beeindruckend. Schwer zu sagen, welcher von euch der echte und welche Schimären sind – aber wenn du glaubst, so ein billiger Zaubertrick könnte dich retten, dann irrst du dich!“
    Rodrigo schwang den Stab nach den Doppelgängern, und wer getroffen wurde, verschwand in einem Rauchwölkchen. Die Phantom-Ezios tänzelten hin und her, täuschten an, sprangen auf den nun doch besorgt wirkenden Rodrigo zu, aber sie konnten ihm keinen Schaden zufügen, sondern ihn lediglich ablenken. Nur der echte Ezio war in der Lage, richtige Schläge anzubringen – aber es gelangen ihm nur geringfügige Treffer, denn die Macht des Stabes ließ ihn nicht nahe genug an den heimtückischen Papst herankommen. Allerdings stellte Ezio schnell fest, dass dieser Kampf an Rodrigos Kräften zehrte. Als sich alle sieben Phantome aufgelöst hatten, war der widerspenstige Spanier erschöpft und außer Atem. Wahnsinn verleiht dem Körper zwar eine Kraft, wie es kaum etwas anderes vermag, aber trotz der Macht, die ihm der Stab verlieh, war Rodrigo eben doch ein fetter, alter Mann von zweiundsiebzig Jahren, der an Syphilis litt. Ezio steckte den Apfel zurück in den Beutel.
    Keuchend sank der Papst auf die Knie. Ezio, der beinah ebenso außer Atem war, da die Abbilder sich seiner Kräfte bedienen mussten, um sich zu bewegen, stand über ihm. Rodrigo sah auf und umklammerte seinen Stab. „Den wirst du mir nicht abnehmen“, sagte er.
    „Es ist vorbei, Rodrigo. Leg den Stab weg, und ich gewähre dir einen schnellen, barmherzigen Tod.“
    „Wie großzügig“, höhnte Rodrigo. „Ich frage mich, ob du so einfach aufgeben würdest, wenn es andersherum wäre?“
    Der Papst sammelte seine Kräfte und erhob sich abrupt, wobei er gleichzeitig mit dem unteren Ende des Stabes auf den Boden klopfte. Im Dämmerlicht hinter ihnen stöhnten die Priester und Gottesdienstbesucher abermals auf, und aus dem Stab peitschte Ezio neue Energie entgegen, traf ihn wie ein Vorschlaghammer und schleuderte ihn davon.
    „Wie gefällt dir das für den Anfang?“, rief der Papst mit einem bösen Grinsen. Er ging dorthin, wo Ezio atemlos am Boden lag. Er wollte den Apfel wieder hervorholen, aber es war zu spät, denn Rodrigo trat ihm mit dem Stiefel auf die Hand, und der Apfel rollte davon. Der Borgia bückte sich, um ihn aufzuheben.
    „Endlich!“, rief er lächelnd. „Und jetzt … kümmere ich mich um dich!“
    Er hielt den Apfel hoch, und er leuchtete tödlich auf. Ezio fühlte sich wie eingefroren, wie in einer Falle, denn er konnte sich nicht rühren. Der Papst beugte sich wütend über ihn, doch dann beruhigte er sich, als er sah, dass sein Widersacher sich ganz in seiner Gewalt befand. Unter seiner Kleidung holte er ein Kurzschwert hervor, und den Blick starr auf den daniederliegenden Feind gerichtet, trieb er ihm die Klinge in die Seite, seine Miene
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