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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition)
Autoren: Valentine Morgen
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freudig ihre Augen, wobei sie
den Kochlöffel wie einen Zauberstab auf und nieder schwang und plötzlich fühlte
sie sich wieder jung, als Erinnerungen in ihr aufkeimten. Nicht selten hatte sie
Duncan und seine Freunde vor den Schlägen des Küchenmeisters bewahrt und war
dann wie eine Heldin gefeiert worden. Es genügte ihr ja schon, wenn die Knaben
Respekt vor ihr - der Hofköchin, hatten.
    Sie alle waren ihre Schäfchen. Den einen mochte
sie mehr, den anderen weniger, aber eigentlich kam sie mit den meisten sehr gut
zurecht. – Was auch nicht verwunderlich war, wo sie die kleinen Mäuler stopfte,
die selbst nach den Mahlzeiten noch gierig alles Essbare hinunterschlangen.
    Manchmal vergaß sie in ihrem Eifer, dass manch
einer dieser Jungen bereits zum Mann gereift war und dass die Probleme hin und
wieder nicht so einfach zu lösen waren wie einst…
     
    Die Tür ging quietschend auf.
    „Ahhhhhh, Toey… du kommst gerade recht! Ich
nehme an, dass du auch nicht weißt, wo er steckt?“
    „Wer denn?“
    „Duncan natürlich, du Tölpel!“, drohte sie keck
mit dem Löffel und stemmte die freie Hand in die üppige Hüfte.
     
    „Keine Ahnung. Haben sie ihn noch immer nicht
gefunden? Sieht ihm gar nicht ähnlich, so einfach zu verschwinden. Warum suchen
sie ihn eigentlich?“
     
    „Es wird wohl mit der Hochzeit zu tun haben…“
    Doch Toey zuckte nur mit den Schultern,
schnappte sich eines der frisch gebackenen Rosinenbrötchen vom Tisch und
schlappte gleichgültig davon.
    Draußen schien der Hof auf einmal ganz in
Bewegung.
    Selbst der Prinz hastete über den weiten Platz,
dicht gefolgt von Gabriel, der sich an seine Fersen geheftet hatte.
    Die beiden Männer kamen so nahe an Toey vorüber,
dass er einen kleinen Auszug ihres Gespräches aufschnappte.
     
    „Verflucht, ich habe dir doch schon gesagt, dass
ich nicht weiß, wo er ist!“
    „Es wird verdammt ungemütlich für ihn werden,
wenn er morgen nicht da ist um die Kronen zu überbringen!“, konterte Gabriel
hitzig.
    „Wieso muss er das eigentlich machen? Das
kannst doch auch du übernehmen oder irgendjemand sonst!“, wirbelte
Christen fahrig zu seinem Cousin herum.
    „Denk doch mal nach, was du da sagst! Die Kronen
müssen von einem Untertan gebracht werden! Das ist so Brauch! Und wenn der König
Wind davon bekommt, dass dein ach-so-zuverlässiger MacNoénn seine Aufgabe nicht
erfüllt, dann kannst du dir ja denken, was…“
     
    „Hast du meinen Vater auf diese dumme Idee
gebracht?!“
    Gabriel zuckte bei dieser Frage unmerklich
zurück, doch dann gefiel ihm der Gedanke sogar. Überheblich verschränkte er die
Arme vor der Brust und grinste breit.
    „Was stört dich denn daran?“
    „Ich…“ knirschte der Prinz.
    „Du darfst ausreden, ich höre dir zu!“
    „Ach lass mich doch einfach in Ruhe! Wenn Duncan
nicht da ist, dann sucht einfach einen anderen! Außerdem ist es noch ein Tag bis
zur Hochzeit. Er kann noch zurückkehren!“
     
    „Aha…, also weißt du zumindest, dass er den Hof
verlassen hat!“
    Christen verdrehte genervt die Augen.
    „Gabriel… natürlich weiß ich das. Und du weißt
es auch, sonst hättest du ja nicht gefragt, wo er hin ist! Und jetzt lass die
blöden Spielchen und verzieh dich!“
    „Huiuiui… da ist aber jemand gereizt! Wenn du
meine Hilfe nicht annehmen willst… Ich wollte deinem Ritter ja lediglich einige
Unannehmlichkeiten ersparen. Wenn ich ihm erzähle, dass du dich quer gestellt
hast, wird ihn das sicher erfreuen!“
     
    Doch Christen ging auf diese neue Stichelei gar
nicht mehr ein, stapfte einfach davon.
    Wohin genau wusste er eigentlich gar nicht, nur
weg von seinem Cousin, der ihn bereits die ganze Zeit über belagerte. Wieso
wollte er nur so verbissen wissen, wohin Duncan gegangen war? Er durfte es
keinem sagen. Was hätte er auch groß darüber sprechen können, wusste er doch
selbst nicht wirklich, was sein Ritter tat. Duncan hatte sein Vertrauen erbeten
und… er hatte gesagt, dass er rechtzeitig zurück sein würde…
    Ein Tag blieb ihm noch Zeit…
    Und eigentlich…
     
    /… ist es einfach nur lächerlich. Duncan soll
uns die Vermählungskronen überbringen. Ich weiß nicht, ob ich ihm in die Augen
sehen kann, wenn es soweit ist. Wird er denken, dass ich es so wollte? Ich muss
ihn vorher unbedingt sprechen! Wer immer auf die Idee gekommen ist… was für ein
dummer Einfall. Was für ein…
     
    Es ist doch so schon schwer
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