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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition)
Autoren: Valentine Morgen
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zu sehen. Die Wolken haben sie
geschluckt. Ich nehme an, dass es das nun wohl gewesen ist. Du hast deine
Entscheidung getroffen. Oder sie für dich treffen lassen. So oder so entscheiden
wir uns manchmal falsch. Oder glaubst du daran, dass alles stets so kommt, wie
es sein soll? Du wolltest doch heim. Mach dir nichts vor… du wolltest heim!/
     
    Seine Zähne knirschten, als er sich der Ferne
zuwandte, in der die Heimat lag. Er hatte es versucht, hatte es doch zumindest…
versucht!
    Abwesend strich er über den geschmeidigen Hals
seines Pferdes und nahm die Zügel in die Hand.
    „Wir müssen jetzt gehen… sonst sind wir an der
Hochzeit des Prinzen…“
    Doch auch diesen Gedanken wollte er nicht zu
Ende führen.
    Er wollte überhaupt nicht mehr denken.
    – Nicht an das Vergangene, nicht an das Kommende
und erst recht nicht an den Schmerz, der in seiner Brust pulsierte.
     
    /Er ist nicht gekommen…/
       
     
    ~36~
    Keine Zeit
     
    Die Stadt lag schon weit hinter ihm, war in der
hügeligen Landschaft einfach irgendwann verschwunden. Duncan sah nicht zurück.
Er wollte seinen vergeblichen Versuch Friedrich zurück zu holen nicht betrauern,
denn er war es wert gewesen.
    Und hätte jetzt nicht die Pflicht für ihn
bestanden, zurück an den Königshof zu kehren, dann hätte er zu Plan B gegriffen,
den er sich voraussehend zurecht gelegt hatte.
    – Manche Menschen musste man zu ihrem Glück
zwingen und Friedrich war offensichtlich einer davon.
    Wenn er glaubte, dass er ihn einfach seinem
Verderben überließ und tatenlos zusehen würde, wie er sich selbst zerstörte,
dann hatte er sich aber getäuscht! Doch für heute, für jetzt… hatte Friedrich
seine Chance vertan. Er würde eine zweite bekommen, wann jedoch… konnte Duncan
noch nicht genau sagen.
    „Aarghhhh!“ knurrte er mürrisch, kniff die Lider
fest zusammen und legte den Kopf in den Nacken während sich seine Finger um die
Zügel krallten.
    „Warum konntest du Bock nicht einfach an
der verabredeten Stelle sein?!“
     
    „Weil dieser ‚ Bock ’…“, kam unerwartet
eine Antwort zurück, gerade als sich der junge Ritter Gedanken darüber machte,
ob seinem Freund vielleicht bei dem Versuch, die Stadt zu verlassen auch etwas
hätte passiert sein können. Der Gedanke war jetzt vergessen.
    „… möglichst abseits der allgemeinen
Aufmerksamkeit auf den Oberbock warten wollte! Ich dachte schon, du machst
Dummheiten und irrst irgendwo in den Gassen der Stadt herum, während ich hier
stehe und mir den Arsch abfriere! Zugetraut hätte ich dir, dass du mich noch
einmal aufsuchen würdest, wenn ich nicht pünktlich erscheine. Doch es freut
mich, dass du wenigstens einmal im Leben auf mich gehört hast“,
vollendete eine ihm bekannte Stimme den begonnenen Satz.
    „Hol mich der Teufel, das kann doch nicht…“,
schluckte Duncan und spürte sein Herz bis zum Hals pochen.
    „Keine Sorge. Der holt dich schon noch! Nur
findest du den Zeitpunkt nicht auch etwas ungelegen? Ich dachte du solltest
morgen auf einer Hochzeit sein.“
    Duncan zügelte hastig sein Pferd und sprang ab,
als er den Schatten erkannte, der sich vor ihm zu seiner Rechten aus dem
beginnenden Waldstück löste.
    Wie hatte er dieses spitzbübische Grinsen
vermisst… nein… vielmehr die Ehrlichkeit in den Augen, die ihm jetzt lebhaft
zuzwinkerten.
    Hastig eilte er mit großen Schritten auf
Friedrich zu, puffte ihn lachend in die Seite. Nachdem er dafür keinen finsteren
Blick erntete, sondern vielmehr ein einladendes Nicken, fielen sie sich
gegenseitig in die Arme und droschen sich freundschaftlich auf die Schultern.
    „Mein Gott… es gibt also noch Wunder!“
    „…“
    „Ich…“, fing Duncan schnell wieder an, während
er sich leicht aus der Berührung löste, blinzelte seinem Gegenüber zu.
    „Nicht dass du jetzt denkst, ich hätte die ganze
Zeit so von dir gesprochen, nur…“
    „Naja, ich hätte ehrlich gesagt etwas
Originelleres erwartet als „Bock“, aber wenn man mal die Tatsache betrachtet,
dass wir uns lange nicht mehr richtig in den Haaren gelegen haben…“
     
    /Und als was bezeichnest du unsere letzten
Begegnungen? Du hättest mich beinahe umgebracht!/
    Doch diesen Gedanken behielt Duncan für sich.
     
    „Ich war auf Einiges gefasst. Du bist aus der
Übung. Schade, dass ich dir nicht einfach noch ein Stück des Weges heimlich
folgen konnte, vielleicht wären meine Erwartungen dann erfüllt worden…“
    Sie
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