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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon
Autoren: Monika Felten
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herausnehmen konnte. Immerhin hatte sie als Älteste der drei Geschwister auch gewisse Vorteile. Nur Mirko klagte hin und wieder darüber, benachteiligt zu werden, auch wenn Muriel fand, dass er dazu eigentlich keinen Grund hatte. Solange ihr Vater auf Montage war, genoss es ihr Bruder sichtlich, der einzige Mann auf dem Birkenhof zu sein, und verstand es, dies auch für sich auszunutzen.
    Schmunzelnd griff sie nach der Türklinke zum Badezimmer, als ihr von einer Sekunde zur nächsten schwindelig wurde. Der Boden schien zu schwanken wie ein Schiff im Sturm. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt, ihr Herz raste und das Bild vor ihren Augen wurde von einem blutroten Nebel getrübt. Keuchend tastete sie nach der Wand und ließ sich auf den Boden sinken.
    Was ist das? Muriels Gedanken überschlugen sich. Sie wollte um Hilfe rufen, aber ihr kam kein Laut über die Lippen. Wimmernd krümmte sie sich auf dem Boden zusammen. In ihrem Körper wüteten grauenhafte Schmerzen, die sie zu zerreißen drohten. Es war, als zerrten und rissen Hunderte klauenbewehrter Hände von allen Seiten gleichzeitig an ihr, während ein wütendes Pochen ihren Schädel zu sprengen drohte und ihr Magen vor Übelkeit rebellierte.
    Ich sterbe. Muriel schnappte nach Luft. »Mama!« Das Wort entfloh ihren Lippen als ein heiseres Flüstern, das niemand hören würde. Dann schlugen die Wellen der Ohnmacht über ihr zusammen und eine samtene Schwärze hüllte sie ein.

    »Muriel?«
    »Muriel!«
    »Was ist mit ihr? Sie ... sie wird doch wieder gesund?«
    »Ruhig, mi chica.«
    »Aber sie ist so blass.«
    »Ach du große ...«
    »Sei still, Mirko!«
    Worte schwebten Muriel zu, die weder einen Sinn noch einen Ursprung zu haben schienen. Körperlose Stimmen in einer grauen Nebelwelt.
    »Muriel, hörst du mich?«
    Etwas Kaltes benässte Muriels Stirn und vertrieb den Nebel.
    »Komm zu dir, Kind.«
    Jemand klopfte sanft gegen ihre Wangen.
    »Dios mío, was ist nur mit dir los?«
    Muriel schlug die Augen auf und blinzelte. Das Bild vor ihren Augen war verschwommen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie Teresas besorgtes Gesicht erkennen konnte. Die rundliche Haushälterin des Birkenhofs beugte sich über sie. Dahinter standen Vivien und Mirko, bleich und entsetzt.
    »Sie macht die Augen auf!«, rief Vivien aus. Ohne auf Teresa zu achten, die sie zurückhalten wollte, stürzte sie sich auf Muriel und schlang ihr die dünnen Ärmchen überglücklich um den Hals. »Muriel! Ich dachte schon, du bist tot«, schluchzte sie unter Freudentränen und drückte Muriel an sich.
    »Nicht so stürmisch, Vivien.« Teresa lächelte nachsichtig und löste die Siebenjährige sanft, aber bestimmt von ihrer großen Schwester. »Wir wissen nicht, was geschehen ist, und sollten vorsichtig sein. Vielleicht hat Muriel sich etwas gebrochen.« Sie maß Muriel mit einem langen, prüfenden Blick über den Rand ihrer Lesebrille hinweg und fragte: »Wie fühlst du dich?«
    »Gut!« Muriel war selbst überrascht, aber es war nicht gelogen. Sie fühlte sich wirklich gut. Schmerzen, Schwindelgefühl und Übelkeit waren fort, als hätte es sie niemals gegeben. Sie war nur noch etwas benommen, so als würde sie gerade aus einem tiefen Schlaf erwachen. »Was ist passiert?«, fragte sie matt und richtete sich zum Sitzen auf.
    »Das wollte ich dich gerade fragen.« Teresa runzelte die Stirn. »Vivien kam ins Haus gelaufen und wollte in ihr Zimmer gehen, als sie dich bleich und regungslos vor der Badezimmertür fand.« Sie seufzte und fuhr sich mit der Hand ermattet über die Stirn. »Dass so etwas aber auch immer passieren muss, wenn eure Mutter nicht da ist.«
    »Kannst du dich wirklich an nichts erinnern?«, wollte Mirko wissen. »Man wird doch nicht einfach so ohnmächtig. Vielleicht hast du dich irgendwo gestoßen?«
    »Gestoßen?« Muriel betastete ihren Kopf, konnte aber keine Beule entdecken. »Nee, da ist nichts.«
    »Das war bestimmt der Kreislauf«, mischte sich Teresa ein. »So wenig wie du immer zum Abendbrot isst, wäre das kein Wunder. Das kommt dabei heraus, wenn man so aussehen will wie die Models im Fernsehen.«
    »Ich esse nicht zu wenig.«
    »Aber auch nicht genug.«
    »Wenn es nach Teresa ginge, würden wir gemästet wie die Weihnachtsgänse.« Mirko pustete die Wangen auf, um seine Worte zu unterstreichen.
    »Lass den Unsinn.« Teresa schüttelte tadelnd den Kopf. »Ich meine es nur gut mit euch. Man sieht ja, was dabei herauskommt, wenn man zu wenig isst.«
    »Aber ich habe nicht
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