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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon
Autoren: Monika Felten
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anderes übrig, als zu hoffen, dass es Ascalon gut ging und dass sich der Zorn der Göttin bald legen würde.
    Hin und wieder nickte sie ein wenig ein. Wenn sie erwachte, galt ihr erster Blick der Kerze auf dem Tisch, nur um festzustellen, dass diese immer noch keinen Millimeter heruntergebrannt war. Es war seltsam. Die Zeit verstrich und stand doch still. Muriel bemerkte dies nicht nur an der Kerze, auch an sich selbst. Obwohl sie nach ihrer gefühlten Zeitrechnung schon ziemlich lange bei der Göttin sein musste, verspürte sie weder Hunger noch Durst und auch sonst kein dringendes Bedürfnis. Darüber war sie allerdings nicht wirklich unglücklich. Der Palast, der von außen wie eine verfallene Hütte aussah, mochte so manches wundersame Geheimnis bergen, eine Toilette hatte sie hier aber noch nirgends entdecken können.
    Minuten wurden zu Stunden, während Muriel mit ihren Gedanken und der endlos brennenden Kerze allein war. Sie langweilte sich fürchterlich, wagte es aber nicht, nach der Göttin zu rufen. So blieb sie allein mit der Sorge um Ascalon und der bohrenden Ungewissheit, ob sie Nero nun hatte helfen können oder nicht.

    Irgendwann, nach einer Zeit, die Muriel wie eine Ewigkeit vorkam, kehrte die Göttin zurück. Muriel spürte ihr Nahen mehr, als dass sie es hörte. Hastig drehte sie sich auf die Seite und tat, als würde sie schlafen.
    Aber die Göttin ließ sich nicht so leicht täuschen. »Dreh dich um. Ich weiß, dass du wach bist«, sagte sie, als sie zu Muriel an das Lager trat. Der Tonfall war nicht gerade freundlich, klang aber nicht mehr so wütend wie zuvor und Muriel hoffte, dass die Göttin sich ein wenig beruhigt hatte. Betont verschlafen drehte sie sich um, rieb sich die Augen, als sei sie tatsächlich noch müde und fragte: »Geht es Ascalon besser?«
    »Bei den Toren des Olymp, ich wünschte, es wäre so.« Die Göttin setzte sich zu Muriel und strich sich mit einer Hand eine goldgelbe Locke aus der Stirn.
    »Dann geht es ihm immer noch schlecht?« Muriel war so erschrocken, dass sie ganz vergaß, weiter die Verschlafene zu spielen. Ruckartig setzte sie sich auf und schaute die Göttin an. »Bitte sagen Sie mir, was mit ihm los ist.«
    Die Göttin antwortete nicht sofort. Geistesabwesend starrte sie auf die flackernde Flamme der Kerze und schien über etwas nachzudenken. Muriel platzte fast vor Neugier. Sie musste wissen, wie es Ascalon ging. Aber sie wollte die Göttin nicht bedrängen und riss sich zusammen.
    Als die Göttin nach einer Weile immer noch nicht geantwortet hatte, wurde es ihr zu bunt. »Warum antworten Sie mir nicht?«, fragte sie und fügte besorgt hinzu: »Ist es so schlimm?«
    »Schlimm?« Die Göttin, fuhr sich geistesabwesend mit den Händen durch das Haar.
    »Ich möchte doch nur wissen, wie es Ascalon geht.« Muriel hob die Stimme ein wenig an, als sei die Göttin schwerhörig.
    »Ah, Ascalon. Ja ... ähm ... nun, es geht ihm nicht gut. Jedenfalls nicht gut genug.« Die Göttin seufzte und verstummte. Sie wirkte bedrückt. Etwas beschäftigte sie.
    Schließlich hielt Muriel das Schweigen nicht länger aus. »Nicht gut genug?«, hakte sie nach. »Wozu nicht gut genug? Um mich nach Hause zu bringen?«
    »Ja, das auch.« Die Göttin nickte. »Aber nicht nur.«
    Muriel war nun völlig verwirrt. Sie hatte die Göttin noch nie so zerstreut erlebt und fragte sich, was geschehen sein mochte. »Was ist los?«, fragte sie vorsichtig. »Sind Sie noch immer wütend auf mich? Ich ... ich habe doch schon gesagt, dass es mir leidtut und dass ich so etwas nie wieder machen werde. Was soll ich denn noch tun, um ...«
    »Das ist es nicht.« Die Göttin schüttelte den Kopf. »Oder doch, irgendwie schon, aber nicht so, wie du denkst.«
    »Wie dann?« Muriel zog die Stirn kraus. Aus den Worten der Göttin wurde sie immer noch nicht schlau.
    »Er hat den Schlüssel gefunden ...«
    »Den Schlüssel? Was für einen Schlüssel?« Muriel verstand nun gar nichts mehr. Irgendwie glaubte sie immer noch, das Gespräch würde sich um die verbotene Rettungsaktion für Nero drehen. »Und wer hat ihn gefunden? Mirko ...?«
    »... und das Schlimme ist, dass es ausgerechnet jetzt passiert, wo Ascalon so schwach ist.« Die Göttin sprach weiter, als hätte sie Muriels Fragen gar nicht gehört. »Eine so lange Reise würde er in seinem Zustand niemals überstehen. Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht so schnell dazu kommt, den Schlüssel seiner wahren Bestimmung zuzuführen ...«
    ... die wahre
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