Arthur & George

Sitzung von Mrs Osborne Leonard im Jahre 1937 für authentisch, bei der er warnte, England stünden »die ungeheuerlichsten Veränderungen« bevor. Jean, die nach dem Tod ihres Bruders in der Schlacht von Mons zur glühenden Spiritualistin geworden war, blieb diesem Glauben bis zu ihrem Tod im Jahre 1940 treu. Die Mama zog 1917 von Masongill fort; die Gemeinde von Thornton-in-Lonsdale schenkte ihr zum Abschied »eine große Uhr mit Leuchtzifferblatt in einem Lederetui«. Obwohl sie nun endlich in den Süden zog, lebte sie nie mit ihrem Sohn in einem Haus und starb 1920 in ihrem Cottage in West Grinstead, während Arthur in Australien den Spiritualismus verkündete. Bryan Waller überlebte Arthur um zwei Jahre.
    Willie Hornung starb im März 1921 in St-Jean-de-Luz; vier Monate später trat er bei einer Séance der Familie Doyle in Erscheinung, entschuldigte sich für seine einstigen Zweifel am Spiritualismus und erklärte, »nicht mehr von meinem scheußlichen alten Asthma geplagt« zu sein. Connie starb 1924 an Krebs. Der Honourable George Augustus Anson blieb einundvierzig Jahre lang Chief Constable von Staffordshire und gab dieses Amt schließlich 1929 auf; er wurde in der Coronation Honours List von 1937 zum Ritter ernannt und starb 1947 in Bath. Seine Frau Blanche starb 1941 infolge der Kriegsereignisse. Charlotte Edalji kehrte nach Shapurjis Tod nach Shropshire zurück und starb 1924 im Alter von einundachtzig Jahren in Atcham bei Shrewsbury; es war ihr Wunsch, dort und nicht an der Seite ihres Ehemanns begraben zu werden.
    George Edalji überlebte sie alle. Er wohnte und praktizierte bis 1941 in der Borough High Street Nr. 79 ; von 1942 bis 1953 hatte er dann eine Kanzlei am Argyle Square. Er starb am 17 . Juni 1953 in Welwyn Garden City, Brocket Close Nr. 9 ; als Todesursache wurde Koronarthrombose angegeben. Maud wohnte noch immer mit ihm zusammen und meldete seinen Tod. Sie kehrte 1962 ein letztes Mal nach Great Wyrley zurück und schenkte der Kirche Photographien ihres Vaters und Bruders. Die Bilder hängen heute in der Sakristei von St Mark’s.
    Vier Jahre nach Sir Arthur Conan Doyles Tod bekannte sich Enoch Knowles, ein fünfundsiebzigjähriger Arbeiter, im Staffordshire Crown Court schuldig, dreißig Jahre lang obszöne Drohbriefe geschrieben zu haben. Knowles gestand, damit im Jahre 1903 begonnen zu haben, als er sich an der Verfolgungskampagne beteiligte und Briefe mit der Unterschrift »G.H. Darby, Captain der Wyrley Bande« verschickte. Nachdem Knowles verurteilt war, schrieb George Edalji einen Artikel für den Daily Express . In dieser letzten öffentlichen Erklärung zu dem Fall, die das Datum des 7 . November 1934 trägt, geht George mit keinem Wort auf die Brüder Sharp oder auf Rassenvorurteile als Motiv ein. Abschließend schreibt er:
    Das große Rätsel aber blieb ungelöst. Es wurden alle möglichen Theorien aufgestellt. Eine davon behaup tete, die Gräueltaten seien das Werk eines Wahnsin nigen, der von Zeit zu Zeit in einen Blutrausch ver fallen sei. Eine andere Theorie lautete, die Taten seien in der Absicht begangen worden, die Gemeinde und die Polizei in Verruf zu bringen, und seien womöglich von einem entlassenen Polizisten verübt worden. Mir wurde auch eine kuriose Theorie vorgelegt. Ein Mann aus Staffordshire meinte, die Gräueltaten seien nicht von einem Menschen begangen worden, sondern von einem oder mehreren Ebern. Er behauptete, die Tiere seien des Nachts ausgesandt worden, nachdem man ih nen ein Präparat verabreicht hatte, das sie wild machte. Er sagte, er habe einen dieser Eber gesehen. Mir er schien die Eber-Theorie damals – wie auch heute – zu phantastisch, als dass man sie ernst nehmen könnte.
    Mary Conan Doyle, Arthurs erstes Kind, starb 1976 . Ein Geheimnis hat sie stets vor ihrem Vater gehütet. Touie hatte ihrer Tochter auf dem Sterbebett nicht nur angekündigt, dass Arthur wieder heiraten werde; sie hatte seine künftige Braut auch beim Namen genannt: Miss Jean Leckie.
    J. B. Januar 2005
    Mit Ausnahme von Jeans Brief an Arthur sind alle hier zitierten Briefe, ob mit Namen gezeichnet oder anonym, authentisch; ebenso die Zitate aus Zeitungen, Regierungsberichten, Parlamentsprotokollen und den Werken Sir Arthur Conan Doyles. Ich danke Sgt. Alan Walker von der Staffordshire Constabulary; dem Städtischen Archiv der Birming ham Central Library; dem Staffordshire County Property Service; dem Reverend Paul Oakley; Daniel Stashower, Douglas Johnson, Geoffrey Robertson