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Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)

Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)

Titel: Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Susannes Lustschreie sind einfach zu laut. Sie kreischt und bittet Roman lautstark, ‚es ihr ordentlich zu besorgen‘. Ich hoffe doch sehr, dass der Kerl dieser Aufforderung nachkommt, damit ich endlich schlafen kann. Es dauert dann doch noch eine Viertelstunde, bis der Lärm verebbt. Ich entspanne mich und lausche, höre eine Tür klappen, dann Schritte auf der Treppe. Diese Susanne schläft also nicht bei meinem Nachbar, was mich irgendwie erleichtert.

    ***

    Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und überlege, ob ich noch schnell unter die Dusche springen soll. Zum Glück hat diese Susanne nicht widersprochen, als ich sie eben bat zu gehen. Ich mag es nicht, morgens fremde Frauen in meinem Bett vorzufinden. Außerdem muss ich zugeben, dass mich ihre Oberweite irgendwie erdrückt. Warum auch immer, aber ich steh eher auf flache Brüste. Susanne war nur gerade verfügbar, daher hab ich sie mitgenommen.
    Der Fick war auch nicht besonders gewesen. Mein Schwanz wollte immer wieder schlappmachen, ein Phänomen, das ich seit einiger Zeit mit Sorge betrachte. Ob ich alt werde? Gähnend ziehe ich mir die Decke über den Kopf. Heute werde ich nicht mehr über Erektionsstörungen nachdenken, soviel ist sicher.

    Der nächste Morgen erwartet mich mit blauem Himmel und strahlender Sonne. Ich strecke mich und denke an meinen Nachbarn. Der ist also schwul, wer hätte das gedacht. Ich glaube nicht, dass man es einem Mann an der Nasenspitze ansehen kann. Dennoch hatte ich immer angenommen, dass ich es irgendwie merke, wenn ein Typ auf Kerle steht. Lutz wirkt jedoch ganz normal, wenigstens für mich.

    In der guten Stube sitzen nur Fritz und Wilma, als ich gegen neun Uhr dort erscheine. Ich lass mich auf einen Stuhl fallen und Elvira kommt sofort, schenkt mir Kaffee ein und lächelt freundlich.
    „Dein Abend war also ein voller Erfolg, hab ich gehört“, sagt sie mit einem Zwinkern.
    „Oh ja, das hab ich auch vernommen“, ruft Fritz grinsend.
    „Entschuldigung .“ Ich mache ein zerknirschtes Gesicht so gut es geht. „Ich wollte niemanden vom Schlafen abhalten.“
    „Schon gut, wir waren alle mal jung .“ Elvira lacht.
    Ehrlich gesagt kann ich mir das gerade bei ihr nicht vorstellen. Sie sieht so aus, als wäre sie schon immer diese entzückende, alte Dame gewesen. Ein doofer Gedanke, ich weiß, aber es ist nun mal so.
    „Wo ist denn Lutz?“, lenke ich vom Thema ab.
    „Der wollte spazieren gehen, Richtung Strand“, antwortet Wilma.
    Ich bin leicht enttäuscht da ich gehofft hatte, etwas mit ihm zusammen unternehmen zu können. Der gestrige Abend war doch nicht schlecht gelaufen. Immerhin haben wir uns unterhalten und ich hatte den Eindruck, als würden wir uns gut verstehen, wenigstens bis zu dem Zeitpunkt, als Susanne auftauchte.
    „Wenn du dem Bohlenweg folgst, müsstest du ihn ir gendwann treffen“, sagt Elvira und wieder zwinkert sie.
    Ob sie was mit dem Auge hat?

    Hysterische Weiber und smarte Jungs

    Mit einer Tasche über der Schulter, in d ie ich meine Badehose und allerlei Nützliches gepackt habe, laufe ich dann über den Holzweg in Richtung Strand. Die Bohlen geben ein merkwürdig hohles Geräusch von sich, ansonsten kann ich nur das Wispern des Windes in den Bäumen hören. Kieferngehölz säumt den Weg. Es ist warm und riecht nach Sauna. Kiefernöl, von der Sonne erwärmt. Ich atme tief ein und genieße die Stille.
    Nach einer Weile tauchen rechterhand Zelte auf. Ich gucke mir die bunte Ansammlung an und stell e mir vor, auf dem sandigen Untergrund zu campen. Nein, nichts für mich. Ich liebe es, in einem sandfreien Bett zu schlafen und nur drei Schritte zum Klo gehen zu müssen. Nach dem Zeltplatz geht es immer höher hinauf, über ein tiefes Dünental und dann wieder durch ein Wäldchen. Ich gucke mich immer wieder um, ob ich Lutz irgendwo entdecken kann. Schließlich will ich nicht den ganzen Tag alleine herumlaufen.
    Kurz vor der hohen Dünenkante, hinter der der Strand liegen muss, entdecke ich etwas Buntes rechts von mir in einer Senke. Ich s pringe vom Steg und wate durch den tiefen Sand. Mühsam erklimme ich eine hohe Sandwand und gucke in das Tal, das dahinter liegt. Lutz liegt nackt auf einem Handtuch. Er hat die Augen geschlossen und trägt Ohrstöpsel, wahrscheinlich hört er gerade Musik. Das gibt mir Gelegenheit, ihn ausgiebig zu betrachten. Es ist sonst nicht meine Art, unbekleidete Kerle anzuglotzen, aber in diesem Fall bin ich einfach neugierig.
    Er ist schmal, und trotzdem wirkt
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