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Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)

Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)

Titel: Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Typen eigentlich nicht, aber Roman beschäftigt mich. Als es endlich soweit ist stelle ich mich vor den Spiegel und prüfe mein Aussehen. Die Jeans ist neu und mein T-Shirt sauber. Ich fahre mir durchs Haar, was aber sinnlos ist. Es lässt sich einfach nicht ordentlich frisieren. Ich schnappe mir meine Jacke und laufe nach unten.
    Roman kommt nach ein paar Minuten, die ich unruhig im Flur auf und abgegangen bin. Klar, er darf gar nicht pünktlich sein, das widerspräche seinem Image. Er trägt jetzt wieder Leder und grinst mich breit an, während er die letzten Stufen herabsteigt.
    „Aufgeregt?“
    „Wahnsinnig.“ Ich rolle mit den Augen und folge ihm aus dem Haus.
    Die wenigen Meter bis zur ‚Blauen Maus‘ legen wir schweigend zurück. Noch ist es hell und vor der Kneipe nichts los. Roman stößt die Eingangstür auf und betritt den Schankraum. Stimmengewirr empfängt uns , fast alle Plätze sind belegt. Er geht zum Tresen und schiebt sich auf einen Hocker. Ich setze mich neben ihn auf den freien Platz und gucke mich um. Junge Leute, aber auch älteres Publikum hält sich hier auf.
    „Deine Klientel ist hier aber nicht vertreten“, sage ich, wobei ich Roman frech angrinse.
    „Geduld.“ Er winkt dem Barkeeper zu, guckt mich an und hebt die Brauen „Der Abend ist noch jung.“

    Wir bestellen Bier und trinken eine Weile schweigend, während wir in die Gegend gucken. Schließlich wendet sich Roman seufzend an mich. „Und? Was machst du so im wirklichen Leben?“
    „Ich studiere auf Lehramt, mach im Augenblick mein Referendariat . Und du?“
    „Motorradzubehör. Ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Roman grinst breit.
    „Aha.“ Ich nicke verstehend.
    Roman trinkt und mustert mich.
    „Macht das Spaß – ich meine, du bist doch sicher so eine Art Entertainer für die Kinder, wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere“, sagt er leise.
    Wir sitzen so nah beieinander, dass ich seinen Duft wahrnehmen kann. Er riecht männlich, nach Leder und einem herben Rasierwasser. Ich atme tief ein.
    „Klar, ich bin der Alleinunterhalter.“ Ich lache kurz auf. „Die lassen sich berieseln und träumen von der großen Pause.“
    „Klingt anstrengend.“
    „Ist es auch, daher will ich hier ja auch ausspannen“, erwidere ich mit vielsagendem Blick.
    „Ich hab schon verstanden“, brummt Roman, lächelt aber dabei.
    Der Kerl wird mir richtiggehend sympathisch. Ich leere mein Glas und bestelle ein neues Bier, Roman folgt meinem Beispiel.

    Gerade habe ich einen Schluck von dem frischen Pils getrunken, als sich eine Hand auf meine Schulter legt.
    „Hey, wenn das mal nicht mein schwuler Freund von der Fähre ist“, posaunt eine mir leider bekannte Stimme heraus.
    „Schwul?“ Roman glotzt mich an und ich schüttele unwillig die Hand ab, bevor ich mich zu der Blondine wende.
    „He danke. Willst du noch einen Aushang machen?“, fahre ich s ie böse an.
    „ Ups, sorry.“ Sie kichert und hält sich eine Hand vor den Mund „Wusste nicht, dass es ein Geheimnis ist.“
    „Ist es auch nicht. Jedenfalls jetzt nicht mehr“, sage ich und drehe ihr den Rücken zu.
    „Wer ist denn dein Freund?“ Blondie stellt sich neben mich und begutachtet Roman, der seine Aufmerksamkeit auf sie richtet.
    „Ich bin Roman und nicht schwul“, informiert er sie grinsend.
    „SEHR witzig“, knurre ich.
    „Schöner Name. Ich bin Susanne“, klärt Blondie uns auf.
    „Hey Susanne. Machst du hier Urlaub?“, nimmt Roman den Faden auf.
    Ich konzentriere mich auf mein Bier und höre nur mit halbem Ohr hin. Das Balzverhalten der beiden ist unerträglich und ich atme auf, als Roman mich antippt und mir zuraunt: „Ich geh dann mal. Bis morgen.“
    Ich nicke stumm und verarbeite das Gehörte. Diese Susanne ist Tresenfrau hier, hat aber heute frei. So wie ich sie einschätze, reißt sie sich oft einen Gast auf. Ungewöhnlich für eine Frau, aber es soll ja tatsächlich Weiber geben, die einem one-night-stand gegenüber nicht abgeneigt sind. Ich selbst bevorzuge längere Beziehungen, kann aber leider keine vorweisen. Seit Jahren schon bin ich allein und selbst gelegentlich losgezogen, um mir ein wenig Sex zu holen. Es ist zwar jedes Mal unbefriedigend, trotzdem brauche ich das.

    Nachdem ich das Bier ausgetrunken habe, verlasse ich die ‚Blaue Maus‘ und gehe zurück zur Pension. Schon auf dem Weg die Treppe hinauf kann ich die eindeutigen Laute hören, die aus Romans Zimmer dringen.
    Im Bett ziehe ich mir die Decke über die Ohren, aber
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