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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan
Autoren: R Ludlum
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durch unsere beiden Regierungen kommen wird.«
    »Darauf haben wir uns geeinigt.«
    Castilla bestand nachdrücklich auf seiner Forderung. »Besagter Pakt wird zwischen uns beiden vereinbart, und wir beide übernehmen die volle Verantwortung für die strikte Geheimhaltung und die Schönfärberei.«
    Potrenkos Lider flatterten, und sein Blick senkte sich zur Tischplatte; dann nickte er. »Abgemacht. Bis zu jenem Tage werden die Teilnehmer der wissenschaftlichen Expedition Wednesday Island bei dem tragischen Brand des Kerosindepots, der auf die Forschungsstation
übergegriffen hat, umgekommen sein. Die Mitglieder unserer Speznas-Einheit sind bei einem Übungseinsatz verschollen gegangen. Die Besatzung der Misha 124 ist schlicht und einfach nicht gefunden worden, und ihr spurloses Verschwinden wird ein weiteres Geheimnis der ohnehin schon mysteriösen Arktis bleiben. Und das Flugzeug selbst wurde zerstört, als eine alte Sprengladung an Bord versehentlich gezündet wurde. Sämtliche Eventualitäten sind damit abgedeckt.«
    »Ich bezweifle, dass es ganz so einfach sein wird«, erwiderte Castilla trocken. »Lügen bringen meistens Schwierigkeiten mit sich. Zweifellos werden sich um Wednesday Island weitere Verschwörungstheorien ranken und im Internet grassieren. Vielleicht können wir uns eine Scheibe von John Campbell und Howard Hawks abschneiden und alles auf eine fliegende Untertasse schieben.«
    Castilla trank einen Schluck aus dem Glas mit dem Leitungswasser, das vor ihm stand, und wünschte, ein Glas mit Bourbon stünde daneben. »Warum konntest du mir nicht gleich von Anfang an die Wahrheit sagen, Yuri? Wir hätten das schon irgendwie gedeichselt. Niemand hätte sterben müssen. Um Haaresbreite wäre dieses Anthrax auf die Welt losgelassen worden! Auch das hätte nicht passieren müssen, Yuri.«
    Potrenko betrachtete weiterhin stumm die Tischplatte, die mit kastanienbraunem Leder bespannt war. »Zweifellos hätten sich die Dinge … effektiver regeln lassen. Aber ich kann mich nicht dafür entschuldigen, dass ich Teil der russischen Bürokratie bin, und auch nicht für die Protokolle, die von meinen Vorgängern festgelegt worden sind. Wir sind immer noch in hohem Maße ›Sklaven des Staates‹ und werden es wahrscheinlich auch noch eine Zeitlang bleiben. Entschuldigen kann ich mich nur dafür, dass die Lage derart außer Kontrolle geraten ist und ich es zugelassen habe. Gewisse … Einzelpersonen in der administrativen und militärischen Befehlskette haben Fehlentscheidungen getroffen und es an gesundem Urteilsvermögen mangeln lassen. Wir werden uns mit ihnen befassen.«

    »Da bin ich mir ganz sicher«, erwiderte Castilla hintersinnig. »Jetzt gibt es noch einen Punkt, den wir klären müssen. Als unsere Verstärkung Wednesday Island besetzt hat, war die Leiche eines Mannes nicht auffindbar, und niemand konnte Rechenschaft über ihren Verbleib ablegen, nämlich die von Major Gregori Smyslov, dem Verbindungsoffizier der russischen Luftstreitkräfte, der unserem Untersuchungsteam zugeteilt worden war. Haben Sie irgendwelche Informationen über ihn?«
    Potrenko blickte finster. »Das braucht nicht Ihre Sorge zu sein, Mr. President.«
    »Colonel Smith, unser Teamleiter auf Wednesday Island, scheint anderer Meinung zu sein. Er hat mich ausdrücklich gebeten, mich danach zu erkundigen, was aus Major Smyslov geworden ist. Ich bin im Moment nicht geneigt, ihm einen Wunsch abzuschlagen. Was ist ihm zugestoßen, Yuri?«
    »Der Major wurde im Lauf der Zwischenfälle auf der Insel … verletzt, aber er hat überlebt. Er wurde auf unser U-Boot evakuiert. Jetzt hat er sich wegen diverser Anklagen vor Gericht zu verantworten.«
    »Beruhen diese Anklagen darauf, dass er sich auf Colonel Smiths Seite und gegen Ihre Regierung gestellt hat?« Castillas Stimme wurde in einer Form sanft, die nichts Gutes ahnen ließ. »Das ist indiskutabel, Mr. President. Sie werden dafür sorgen, dass die Anklage gegen Major Smyslov augenblicklich und in allen Punkten fallengelassen wird und dass er weder seinen Rang noch seine Vorrechte einbüßt und ihm kein Schaden daraus entsteht. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, werden Sie den Major unserem Botschafter in Moskau zur späteren Einbürgerung in den Vereinigten Staaten übergeben. Wenn Sie ihn nicht haben wollen, nehmen wir ihn mit Freuden.«
    »Das ist ganz ausgeschlossen!«, fauchte Potrenko. »Major Smyslov ist wegen Befehlsverweigerung und grober Gefährdung der Staatssicherheit
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