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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan
Autoren: R Ludlum
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Möglichkeit auf Erden gäbe, wie sie dir helfen könnte, dann täte sie es. Ich finde das gar nicht verrückt, Randi. Es wundert mich noch nicht einmal besonders.«

    Randi blickte auf und lächelte verlegen. »Dich hat sie auch ganz gewaltig geliebt, Jon Smith. Wundere dich also nicht, wenn sie dir auch mal erscheint.«
    Er nickte nachdenklich. Es war keine unangenehme Vorstellung. »Vielleicht erklärt das, warum wir beide uns immer wieder über den Weg laufen. Sie verbindet uns.«
    »Da muss wohl etwas dran sein.« Sie ging auf die Zehenspitzen und streifte seine Wange kurz mit ihren Lippen. »Ich muss jetzt los. Sie rufen gerade meinen Flug auf. Mach’s gut, Jon, bis zum nächsten Mal.«
    »Bis zum nächsten Mal.« Und er wusste, dass es ein nächstes Mal geben würde.
    Smith stellte fest, dass seine Haltung aufrechter war und dass seine Stimmung sich aufgehellt hatte, als er den Weg zum Flugsteig fortsetzte. Noch besser wurde seine Laune, als ihn an der Fluggastbrücke von United eine zweite Person erwartete.
    Valentina Metrace trug hochhackige Schuhe und ein erfreulich eng anliegendes graues Strickkleid, das zu ihren Augen passte, und eine Reihe von anderen männlichen Reisenden bedachte Smith mit verstimmten Blicken, als sie ihn anlächelte und aufstand, um ihn zu begrüßen.
    »Hallo, Colonel.«
    »Selber hallo, Professor.« Er stellte seine Aktentasche neben ihren kleinen Stapel Handgepäck. »Fliegst du nach Washington?«
    »Nein, zum Glück nicht.« Sie wies mit dem Kopf auf die Flughafenhalle. »Ich habe auf Southwest Airlines gebucht, ein paar Gates weiter. Ich fliege für ein paar Tage nach Palm Springs. Auf meiner Seele sind ein paar Eisrückstände, die ich unbedingt schmelzen lassen muss.«
    »Palm Springs.« Smith nickte nachdenklich. »Da ist es um diese Jahreszeit bestimmt schön.«
    »Allerdings, das kannst du mir glauben. Ich kenne dort einen Swimmingpool im Schatten von echten Palmen und von einer der
Quellen gespeist, die der Stadt ihren Namen gegeben haben. Tagsüber werde ich an diesem Pool liegen, höchstens mit einem Badeanzug bekleidet, abends werde ich Champagner trinken und nachts schlafe ich in Satinbettwäsche. Es wird ein wunderbares Leben sein.«
    Sie hielt ihm eine Hand hin. »Ich habe mir überlegt … dass es nett wäre, es mit jemandem zu teilen.«
    Die Einladung war bar jeglicher Koketterie, sie enthielt keine Provokation und keine Herausforderung, sondern nur eine Spur von Wehmut, ein Echo des einsamen Daseins eines Agenten, das Jon kannte und verstand.
    Er zögerte noch einen Moment. Val würde anders sein, ganz anders als alle Menschen, die er jemals zuvor gekannt hatte, und das würde auch auf die Dinge zutreffen, die sie gemeinsam unternehmen würden. Aber anders war nicht zwangsläufig schlecht.
    »Vorher muss ich schnell noch etwas überprüfen«, erwiderte er.
    »Und das wäre?«
    Er zog Valentina an sich, schlang eine Hand in ihr prachtvolles dichtes Haar und küsste sie. Er ließ sich Zeit, um ihre weichen Lippen und die zarten Konturen ihres Gesichts zu erkunden.
    Val schloss die Augen, während er sie küsste, und als sie sie wieder aufschlug, konnte er ihr ansehen, dass auch sie erfreut über das Ergebnis war. Es war ganz anders gewesen als einer von Sophias Küssen, aber so sollte es ja sein.
    Es war an der Zeit. Es war an der Zeit, viele neue Dinge in Angriff zu nehmen, die längst überfällig waren.
    Smith ging zum Schalter, um sein Flugticket umzutauschen.

Epilog
    Anacostia, Maryland
     
     
    Die letzte Phase der Operation Wednesday Island wurde im schummrigen Licht der Monitore in Margaret Templetons Büro abgewickelt, während Computerlüfter leise im Hintergrund surrten.
    »Wir haben sowohl den kanadischen Behörden als auch Interpol die vereinbarten Halbwahrheiten vorgesetzt«, sagte Margaret Templeton, die an ihrem Rechner saß. »Nämlich, dass Anton Kretek und seine Leute in ein riskantes Unternehmen mit geschmuggelten Waffen verwickelt waren, dessen genaue Natur weiterhin unbekannt bleibt, als ihr gecharterter Hubschrauber über der Hudson Bay abgestürzt ist. Es gab keine Überlebenden, aber die entsprechenden Trümmerteile sind geborgen worden.«
    »Nehmen sie uns das ab?«, erkundigte sich Fred Klein und prüfte mit einem Finger die Erde von Maggies Bonsai.
    »Bisher ja. Man scheint allgemein der Auffassung zu sein, der Tod des Mannes sei für niemanden ein großer Verlust. Wir haben auch Kreteks Auftankstationen ausfindig gemacht und dort
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