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Arena der Schlangen

Arena der Schlangen

Titel: Arena der Schlangen
Autoren: Jason Dark
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phantastischer Tag werden. Das Licht hatte die Dunkelheit vertrieben. Der Wind war noch ziemlich kühl; er bauschte die weiten Umhänge der Reiter auf.
    Von der Oase her waren die Ankömmlinge schon entdeckt worden. Die Wachtposten schossen in die Luft. Das Tor schwang auf.
    Wie schon Telronja war auch Derek Hammer von der Pracht hinter den weißen Mauern begeistert. Er sah den blühenden Garten und auch die unzähligen Schlangen, die den Garten bevölkerten.
    Neben ihm stieß Ula einen erschrockenen Ruf aus. »Schlangen!«, rief er. »Das hat mir noch gefehlt!«
    Er schüttelte sich.
    Derek blieb ruhig sitzen. Sein Pferd stand jetzt still, als wäre es vor eine unsichtbare Mauer gelaufen.
    »Absteigen!«, hörte Derek Gamals Stimme.
    Hammer drehte den Kopf um. Der Befehl galt jedoch nicht ihm, sondern Ula. Als der Vampir nicht sofort reagierte, wurde er kurzerhand aus dem Sattel gerissen. Er fiel auf den Boden. Sofort hoben ein halbes Dutzend Schlangen ihre Köpfe. Noch nie zuvor in seinem langen Leben war Ula so schnell wieder auf die Beine gekommen.
    Jemand nahm ihm die Handschellen ab. Dann wurde Ula von zwei Leuten gepackt und in das Innere des Hauses gebracht. Er zeterte und schrie, beschwor alle Geister und Teufel, aber es half alles nichts; man trennte ihn von Derek Hammer.
    Auch Derek wurden die Handschellen abgenommen. Er mußte vom Pferd steigen. Eine Gänsehaut lief über seinen Rücken, als seine Füße den Boden berührten. Er rechnete jeden Augenblick damit, von einer Schlange angefallen und gebissen zu werden. Doch nichts geschah.
    Derek wurde von zwei Berbern ins Haus geführt. Sofort fiel ihm die orientalische Pracht auf, aber gleichzeitig sah er auch die Schlangen, die in den Winkeln und Ecken lagen. Viele Tiere hatten sich zusammengeringelt. Es sah so aus, als würden sie schlafen, doch Derek traute dem Braten nicht.
    Er wurde in eine Art Salon geführt. Hohe Rundbogenfenster unterbrachen die Monotonie der Wände. Von der Decke hing ein Kristalleuchter. In der Mitte des Raumes stand eine niedrige Couch mit sehr weichen Daunenkissen; selbst die beiden Schlangen, die auf den Kissen lagen, sanken ein wenig darin ein.
    Doch die Tiere interessierten nicht. Derek Hammer hatte nur Augen für die Frau, die auf der Couch lag und ihn anlächelte.
    Es war Mascara Snake.

Kapitel 5
    Telronja, die junge Französin, hatte ihre Angst noch längst nicht überwunden. Sie hatte sich zwar an die Anwesenheit der drei Kobras gewöhnt, doch traute sie sich nicht, in die Nähe der Schlangen zu gehen.
    Die Kobras hatten den Korb verlassen und sich auf dem Boden zusammengeringelt. Es sah so aus, als würden sie schlafen; doch das täuschte. Sobald Telronja einen Schritt in Richtung Tür machte, hoben sie die Köpfe. Dann fuhren die gespaltenen Zungen aus den Mäulern, und Zischlaute wurden der Gefangenen entgegengeschleudert.
    Sie bekam regelmäßig ihr Essen. Meistens war es einfacher Hirsebrei mit ein paar Stück Hammelfleisch. Sie würgte das Essen hinunter. Das Wasser, das man ihr dazu reichte, schmeckte schal, abgestanden.
    Telronja kauerte sich unter das Fenster. Wenn sie den Kopf hob und durch die Gitterstäbe blickte, konnte sie den strahlend-blauen Himmel sehen. Keine Wolke.
    Der Drang nach der Freiheit wurde immer stärker. Telronja hatte schon versucht, die Stangen aus dem Mauerwerk zu lösen; es war jedoch ein sinnloses Unterfangen.
    Mit der Zeit begann sie zu verzweifeln. Und je größer ihre Verzweiflung wurde, umso mehr sank ihre Hoffnung. Einmal kam Telronja sogar der Gedanke, einfach zur Tür zu laufen, um sich von den Schlangen beißen zu lassen. Es wäre wenigstens ein schneller Tod gewesen.
    Doch sie verwarf den Plan wieder. Nein, so leicht gab sie nicht auf. Das Leben hatte sie gelehrt, hart zu sein. Die Zeit vor ihrer Hochzeit war kein Zuckerlecken gewesen. Sie hatte mit ihrem Vater zusammen in den Wohnbaracken der Militärlager gelebt und dort auf jeglichen Komfort verzichten müssen.
    »Es gibt immer einen Ausweg, auch wenn die Lage noch so mies erscheint.«
    Die Worte ihres Vaters klangen noch in Telronjas Ohren nach; aber glauben wollte sie nicht so recht daran.
    Immer wieder blickte sie zu den drei Kobras hin. Sie waren ein Stück zur Seite gekrochen, parallel zu den Sonnenstrahlen, die durch das schmale Gitterfenster fielen. Die Schlangen brauchten die Wärme.
    Die Zeit verging. Telronja, die von der Müdigkeit übermannt wurde, schloß die Augen. Sie schlief ein.
    Die Französin schreckte
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