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Arena der Schlangen

Arena der Schlangen

Titel: Arena der Schlangen
Autoren: Jason Dark
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nicht zögern, sie aus den Klauen der Schlangenfrau zu befreien.
    Mascara Snake lachte. »Du sagst ja nichts. Hat es dir die Sprache verschlagen?«
    »Sie – Sie sind ein Untier«, preßte Telronja hervor.
    Mascara schlug die Hände gegeneinander. Es klatschte laut. »Los, zieh deinen Mantel aus.«
    Telronja zögerte.
    »Mach schon!«
    Die Französin stand auf und ließ den Mantel von ihren Schultern gleiten. Sie trug jetzt nur noch ihr lilafarbenes Kleid, das sie auch angehabt hatte, als ihre Entführer gekommen waren. Es reichte gerade bis zu den Knien. Deutlich hoben sich die kleinen festen Brüste unter dem Stoff ab.
    Mascara nickte anerkennend. »Wirklich, du bist eine schöne Frau. Ibn Idran hat Geschmack, das muß man ihm lassen. Deshalb wird er auch wohl alles versuchen, um dich zu befreien. Mir soll es recht sein. So, und jetzt werde ich dich auf dein Zimmer bringen.
    Die Schlangenfrau lachte häßlich und stieß dann ein scharfes kurzes Zischen aus. Sofort kamen unter einer Blumenbank fünf Schlangen hervor. Geschmeidig krochen sie auf Mascara zu.
    Telronja wurde in den Keller des Hauses geführt. Es ging eine Steintreppe hinunter, die spiralförmig in die unteren Räume des Hauses führte.
    Vor einer Holztür mit Vorhängeschloß blieb Mascara stehen. Sie holte ihren Schlüssel hervor und schloß auf.
    »Da hinein!«, sagte sie und zog die Tür auf.
    Telronja betrat mit zitternden Knien das Verlies. Die groben Steinwände waren nicht verputzt. Sie bestanden aus dicken uralten Quadern. Der Keller lag sonderbarerweise noch zu ebener Erde. An der Seite, die der Tür gegenüberlag, sah die Französin ein halbbogenförmiges Fenster ohne Scheiben. Dafür war es jedoch mit Eisenstäben, die dicht beieinanderstanden und fest in dem Mauerwerk verankert waren, gesichert. Durch die Zwischenräume kam höchstens eine Schlange, aber kein Mensch.
    Es gab keine Liegestatt, keinen Stuhl, keinen Tisch nichts. Nur neben der Tür stand ein Bastkorb. Er war oval und besaß einen kleinen Deckel.
    Mascara Snake war an der Tür stehengeblieben.
    »Ich wünsche dir viel Vergnügen!«, sagte sie und deutete auf das Fenster. »Wenn dein Mann kommt, kannst du sehen, wie er von meinen Freunden zerquetscht wird. Viel Spaß!«
    Sie lachte noch einmal triumphierend und schloß die Tür. Telronja hörte, wie sich der Schlüssel zweimal im Schloß drehte. Sie hatte gar nicht mitbekommen, daß Mascara Snake den Deckel des Korbs abgehoben hatte. Er lag jetzt neben dem Korb.
    Plötzlich sah sie die Körper von drei Schlangen, deren Köpfe sich hin und her wiegend aus der Korböffnung schoben. Es waren die gefährlichsten Schlangen, die es auf dieser Welt gab: Kobras.

Kapitel 4
    Derek Hammer dachte immer wieder über die Schlangenbisse nach. Er hatte sich die Männer genau angesehen und die beiden dicht nebeneinanderliegenden Punkte auf ihren Stirnen deutlich erkannt.
    Die Verbindung zu Mascara Snake war unweigerlich hergestellt. Sollte sie tatsächlich dahinterstecken? Für Derek Hammer gab es keine andere Möglichkeit. Außerdem – und das war ihm bekannt – stammte Mascara Snake aus Marokko. Sie gehörte zum Stamm der Berber. Bei seiner ersten Begegnung mit ihr auf Pooka Manor hatte Derek ihr die fremdländische Rasse angesehen.
    Das Reiten bereitete ihm weit weniger Schwierigkeiten als Ula, dem Vampir. Der alte Knabe hockte auf seinem Pferd wie ein Fragezeichen. Dabei stöhnte er und jammerte, beklagte sein hartes Los und schimpfte auch hin und wieder auf die Bewacher, die ihn nicht wie einen Gast behandelten, wo er ihnen schließlich doch Derek Hammer und die Statue in die Hände gespielt hatte.
    Die Berber kümmerten sich nicht darum.
    Der Ritt führte durch das wilde Bergland des Atlas-Gebirges. Hatte es auf der See noch nach Regen ausgesehen, so hatte der Wind den Himmel jetzt klargefegt. Am Firmament hing die Scheibe des Vollmonds wie ein übergroßer Ballon. Das Millionenheer der Sterne funkelte, und irgendwo im Nordosten zog ein Flugzeug seine Bahn. Man sah die winzigen Positionslichter flimmern.
    Die Reiter waren in eine Staubwolke gehüllt. Die Stille der Wüstennacht wurde vom harten Trommeln der Hufe unterbrochen. Irgendwo in der Ferne heulte ein Kojote.
    Derek fragte sich, ob der Ritt die gesamte Nacht dauern würde. Doch schließlich – Mitternacht war schon vorbei – hob der Anführer die Hand.
    Die Kavalkade stoppte. Der Anführer – es war Gamal – sagte irgendetwas zu den Männern, das Derek und Ula nicht
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