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Arena der Schlangen

Arena der Schlangen

Titel: Arena der Schlangen
Autoren: Jason Dark
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hoch, als die Tür geöffnet wurde. Achmed kam und brachte ihr das Essen. Der Berber stieg über die auf dem Boden liegenden Schlangen hinweg. Er hielt die Schale mit dem Hirsebrei in beiden Händen. Dann bückte er sich und stellte die Schale vor der Gefangenen auf den Boden. Der Holzlöffel steckte im Brei.
    Als Telronja danach griff, begegnete sie dem Blick des Bewachers. Und sie las darin unverhohlene Gier. Achmed schien sie mit den Augen auszuziehen. Seine Hände zitterten, als er sich aufrichtete, zwei Schritte zurücktrat und darauf achtete, daß die Frau die Schüssel leerte. Wasser gab es diesmal keins.
    Der Berber nahm seine Blicke nicht vom Körper der rotblonden Frau. Es war wohl nur die Angst vor Mascara Snake, die ihn davon abhielt, gewalttätig zu werden. Telronja ließ den Löffel nach drei Bissen sinken.
    »Ich will nicht mehr«, sagte sie und schob die Holzschüssel zur Seite.
    »Du sollst aber essen«, erwiderte Achmed.
    Telronja schüttelte den Kopf.
    »Gut, wie du meinst.« Der Berber bückte sich und nahm die Schüssel an sich. Dann sagte er: »Irgendwann kommt die Zeit, wo du darum flehen wirst, etwas essen zu dürfen.«
    Mit diesen Worten verschwand er aus dem Verlies und schloß deutlich hörbar die Tür.
    Telronja blieb mit den drei Kobras allein. Wieder überkam sie Verzweiflung. Und mit ihr kamen die Tränen.

Kapitel 6
    »Sie sind es also!«, sagte Derek Hammer. »Wie ich schon erwartet hatte.«
    Mascara Snake lächelte. Es war ein falsches Lächeln, das Derek Hammer genau richtig einschätzte.
    Mascara Snake hatte sich wie die Berberfrauen gekleidet, nur war ihr Gewand weitaus kostbarer. Es schillerte türkisfarben und reichte bis zu den Knöcheln herab. In Höhe der Taille wurde es von einem mit goldenen Fäden durchwebten Gürtel gehalten. Außerdem trug sie einen weißen, langen Schal um den Kopf, der auf dem Rücken verknotet war. Durch das Weiß wurde der dunkle Teint ihrer Haut noch unterstrichen. Wie immer hatte sie die Augenpartie grell geschminkt, aber nicht so wie die normalen Berberfrauen es taten; Mascara hatte magische Symbole um ihre Augenpartie gemalt, die ihre außergewöhnlichen Kräfte noch verstärkten.
    »Du kannst dich setzen«, sagte Mascara.
    Sie duzte Derek. Er protestierte auch nicht. Mit solchen Kleinigkeiten hatte er sich noch nie aufgehalten.
    Derek Hammer nahm auf einem Hocker Platz; auf die große Rundcouch sich hinzusetzen, hielt er nicht für ratsam. Die Nähe der Schlangen irritiere ihn doch.
    Mascara quittierte sein Verhalten mit einem spöttischen Herabziehen ihrer Mundwinkel.
    Sekundenlang stand das Schweigen wie eine Wand zwischen den beiden ungleichen Personen.
    »Hast du gedacht, ich hätte dich vergessen, Derek Hammer?«, fragte Mascara anzüglich. »Schließlich warst du es, der mir auf Pooka Manor entwischt ist. Ich hätte allerdings nicht gedacht, daß ich dich so rasch wiederbekommen würde.«
    Hammer blieb ruhig.
    »Was haben Sie mit mir vor?«, fragt er. »Wollen Sie mich töten?«
    Mascara Snake stieß einen Zischlaut aus, und dabei fuhr ihre dünne, gespaltene Zunge aus dem Mund. »Ich würde dich gern zu meinem Sklaven machen, aber leider hat Magus etwas anderes mit dir vor. Er will dich unversehrt haben.«
    »Ist Magus denn hier?«, fragte Hammer.
    Mascara hob die Schultern. »Wer weiß. Vielleicht. Außerdem gibt es da noch die Statue, die Magus unbedingt besitzen will. Er wird mir bestimmt dankbar sein. Aber lassen wir das jetzt.« Urplötzlich blitzte Haß in ihren Augen auf. »Wo ist Vesta Banshee?«, schrie sie Derek entgegen.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Lüg nicht!«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Wahrscheinlich noch in Andalusien. Sie ist nicht mit auf der Jacht gewesen.«
    »Das weiß ich selbst!« Mit einer blitzschnellen Bewegung, die sehr an das Gleiten einer Schlange erinnerte, kniete Mascara plötzlich neben Derek Hammer und hielt seine Hände umschlossen. Die beiden Schlangen blieben auf der Rundcouch liegen, ließen ihre Herrin jedoch nicht aus den Augen.
    »Ich hasse sie!«, schrie Mascara Derek ins Gesicht. »Ich hasse dieses Weib, das sich Vesta Banshee nennt. Ich hasse sie sogar noch mehr als dich. Sie hat mich ja auf Pooka Manor überwältigt. Plötzlich war sie meine Doppelgängerin und hat mich arglistig getäuscht. Erinnerst du dich, Derek Hammer?« Die Hände der Schlangenfrau umklammerten Dereks Körper und schüttelten ihn. »Ich will sie haben, deine Vesta. Ich will sie haben!«
    Mascara Snake redete sich
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