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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
Autoren: Sigrid Kraft
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morgen...“
    Wenigstens nicht heute!
    „...beginnen, ohne dass du selbst hindurchgehst, etwas durch den Tunnel zu schicken.“ Meister Raiden hielt Eryn ein Buch hin, aus dem ein Lesezeichen ragte. „Auf den Seiten findest du die Beschreibung, wie man es macht. Bereite das für morgen vor.“
    „Jawohl, Meister Raiden.“
    „Wir sind so verdammt nahe dran. Ich spüre es...“
    Ich spüre gar nichts mehr. Ich bin total erledigt.
    „...Ich sehe uns schon den Fuß ins Nimrod setzen.“ Diese Begeisterung, ja Besessenheit verwandelte den Herrn von Naganor in ein unberechenbares, wildes Tier.
    Eryn war froh, sich nach dem elend langen Tag wieder in sein Zimmer flüchten zu können. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, da ging sie auch schon wieder auf und Ravenor kam herein.
    „Hab dich kommen hören. Dachte, ich leiste dir etwas Gesellschaft.“
    Eryn griff nach dem Buch. „Falscher Zeitpunkt, Ravenor. Ich muss für morgen noch was vorbereiten und bin jetzt schon total am Ende.“
    Der Prinzenbastard setzte sich Eryn gegenüber an den Tisch: „Ich merk schon, der Alte hat dich ganz schön in der Mangel. Gut für mich, denn somit bin ich unwichtig und habe meine Ruhe. Was macht ihr da eigentlich?“
    „Wir suchen einen Weg ins Nimrod.“
    „Tut ihr das nicht schon die ganze Zeit?“
    „Ja, schon, aber nun wittert Meister Raiden eine Möglichkeit, wie es tatsächlich klappen könnte und du weißt wie geduldig er ist. Es ist schon komisch. Als ich vor Jahren hier in Naganor ankam, da wollte ich unbedingt dem Raum entkommen, in den er mich gesperrt hatte und jetzt wäre ich froh, könnte ich mich in diesem Zimmer einschließen und meine Ruhe haben.“
    Wie immer hatte Ravenor einen guten Rat parat: „Stell halt was an und sie sperren dich schon weg.“
    „Dann knallt er mir ein paar und ich darf die Nacht durchzaubern, während er danebensteht. Das ist kein guter Plan.“
    Ravenor stand wieder auf: „Na dann kann ich auch nicht helfen und muss dich deinem Schicksal überlassen. So wie du mich neulich. Übrigens, er wollte meinen ‚minderwertigen Gaul‘ gar nicht. Und so bin ich stolzer Besitzer eines herrlichen Hengstes. Selbst Askirs Pferd ist dagegen nur gewöhnlich.“
    „Schön für dich und nun hau ab. Damit ich nach der ergreifenden Lektüre noch zum Schlafen komme.“ Ravenor winkte und verließ den Raum.
    Es war Eryns Idee gewesen – nicht, dass das honoriert worden wäre –, die Stränge für den Tunnelzauber schon zuvor aufzubauen, dann konnte er das Zeitfenster halten und sie kamen dem Ziel wieder ein kleines Stück näher. Eryn hatte geglaubt, dass dies ein großes Stück wäre, doch die Probleme fingen damit erst an. Sie reisten zum Aspentor und Tage mit endlosen Versuchsreihen begannen. Den Tunnel im Tunnel zu zaubern und Hühner hindurchzuschicken, während Meister Calwas oder Meister Raiden mit einem Auge sahen, ob das Huhn auf der anderen Seite auftauchte. Es war ein erhebender Moment, als es das erste Mal funktionierte, aber es war weit von einem sicheren Ereignis entfernt. Und ein Huhn waren keine zwei Menschen.
    Wie bereits vermutet, wurde bald klar, dass der Zeitpunkt der Zauberei und die geforderte Länge zusammenhingen. Wieder und wieder und wieder ging es durch den Tunnel, bis Eryn langsam Sicherheit in seinem Tun gewann.
     
    Und dann kam der Tag der Tage. Sie waren so weit. Wieder einmal standen sie vor dem Aspentor und der Durchgang für normale Reisende war gesperrt. Die Händlergilde hatte sich bereits mehrfach vehement über die langen Zeiten, in denen die Reisen wegen der Versuche nicht gestattet wurden, beschwert. Aber ein deutliches Wort des Herrn von Naganor hatte den Protest sofort zum Verstummen gebracht. Er würde sich nicht von ein paar Händlern in seinem Vorhaben einschränken lassen.
    Und nun standen sie vor dem Tor und wollten es das erste Mal wagen. Eryn war sichtlich nervös und auch Prinz Raiden fühlte die Anspannung: „Alles wie immer, Schüler. Lass es uns einfach tun.“
    Eryn presste die Lippen zusammen und nickte nur. Meister Raiden legte ihm den Arm um die Schulter und Eryn tat es ihm nach. Die Nähe zum Schwarzen Prinzen war ihm extrem unangenehm, doch es war eine Notwendigkeit. So fiel es Eryn beträchtlich leichter, seine Aura um sie beide herumzuziehen und das brauchte er, wenn er durch den Tunnel wollte.
    Der nächste Schritt brachte sie in das Tor hinein und sie trieben hindurch. Meister Raiden bewirkte die Verzögerung, die es ihnen erst
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