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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
Autoren: Sigrid Kraft
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als der mit dem blanken Schwert vor Tyrens Nase rumfuchtelte. Ravenor ist unbeherrscht und rebellisch. Eine kleine Weile mag das gut gehen, aber dann kommt sein wahres Wesen wieder zum Vorschein. Man braucht ein bisschen Magie, um jemanden wie Ravenor in seine Schranken zu verweisen, in der Hoffnung, dass es irgendwann, in ferner Zukunft, zu Vernunft und Einsicht führt.
    Nein, Danian, Ravenor kommt besser hierher zurück, bis er der Mann geworden ist, den ich mir vorstelle.
    Meister Calwas kam regelrecht zur Tür hereingestürmt und er vergaß dabei jegliche Art der höflichen Begrüßung.
    „Meister Raiden, ich habe etwas entdeckt. Es gibt das Nimrod. Es ist unglaublich!“
    Den ruhigen und gesetzten Meister Calwas hatte Prinz Raiden noch nie so erregt gesehen.
    „Beruhigt Euch und erklärt mir, was habt Ihr entdeckt?“
    „Entschuldigt, mein Prinz, es ist so ungeheuerlich. Ihr wisst, wie oft wir schon durch den Tunnel gegangen sind und gesucht haben, ohne etwas zu finden und heute – gerade vorhin – da glitt ich wieder durch die Stelle und schickte aus einer Laune heraus ein Auge hindurch. Und da sah ich es – nur für Sekunden zwar, aber es war da – eine Landschaft mit Bäumen und Gras und einem blauen Himmel. Ich wiederholte es noch mehrfach und ich sah immer dasselbe Bild.“
    Meister Raiden war schon auf den Beinen.
    „Zeigt es mir.“
    Und sie eilten ganz unmeisterlich zur Tür hinaus.
    Wenig später überzeugte sich der Herr von Naganor selbst von dem Ungeheuerlichen. Sie hatten immer vermutet, dass es eine Welt im Nimrod gab, aber die Gewissheit war um vieles erhebender, als die reine Vermutung. Schlagartig verbesserte sich Meister Raidens Stimmung. Sie kamen ins Nimrod hinein – ein großer Schritt nach vorne, und wenn es auch nur für Sekunden mit einem Auge war.
    Als Meister Raiden dann nach Naganor zurückkehrte, sah er Eryn im Hof stehen, der gerade dabei war den Tunnelstein einzurichten.
    Der Herr von Naganor bequemte sich zu seinen Schüler ins Freie.
    „Seit wann bist du zurück, Eryn?“
    „Meister Raiden, vor vielleicht zehn Minuten. Darf ich Euch etwas zeigen? Ich habe eine interessante Entdeckung gemacht.“
    Dabei war Eryn fast so aufgeregt wie zuvor Meister Calwas und Prinz Raiden winkte mit der Hand. „Nur zu, der Tag ist heute voller Überraschungen.“
    Eryn öffnete sich einen Tunnel in die Luft und verschwand darin, um fünf Meter entfernt wieder aufzutauchen.
    „Ich bin zufällig darauf gestoßen. Es ist eigentlich noch einfacher als Steine zu bezaubern.“
    Meister Raidens Gesicht zeigte eine Mischung aus Erstaunen und Erschrecken.
    „Bist du verrückt, einfach so mit der Magie herumzuspielen? Ich habe dich schon oft davor gewarnt, aber du scheinst mir genauso wenig zuzuhören wie Ravenor. Du wirst das in Zukunft nicht mehr tun und auch diese Art der Tunnelmagie nicht eigenständig gebrauchen.“
    Die letzten Worte waren mit dem Bann verwoben. Diese Reaktion hatte Eryn weiß Gott nicht erwartet. Eigentlich hatte er gedacht, Meister Raiden würde ihn zu seinem Erfolg beglückwünschen. Sehr kleinlaut gab er von sich: „Entschuldigung, Meister Raiden. Ich habe mich hinreißen lassen.“
    „Ein Magier muss immer seine Handlungen genau überlegen. Zu vieles kann passieren und vor allem wenn jemand wie du, der das Wesen der Magie erst richtig begreifen muss, meint, er könnte in der Welt der Großen mitspielen. Man verbrennt sich zu schnell die Finger... wenn nicht mehr. Und nun richte den Tunnelstein nach Arvon ein und dann hole den anderen Nichtsnutz zurück. Es wird Zeit, dass ihr wieder etwas arbeitet.“
    Wir haben die ganze Zeit gearbeitet, sogar vor dem Dienst noch zusammen Schwertkampftraining absolviert.
    Habt ihr das? Da scheint ja doch noch ein kleiner Funke Hoffnung in der dunklen Schwärze des vergeblichen Bemühens um die Vermittlung tieferer Werte aufzuleuchten. Und nun an die Arbeit. „Jawohl, mein Prinz.“
    Der Herr von Naganor hatte sich bereits umgewandt und war gegangen.
    Schön, wieder in Naganor zu sein, dachte Eryn ärgerlich.
    Wie schnell man sich doch an die angenehme Atmosphäre in Arvon gewöhnen konnte. Mal abgesehen von meinem enttäuschenden Erlebnis mit Nijada.
    Als Meister Raiden später am Tage wieder in den Hof kam, da stand Eryn immer noch an der Stelle, wo er den Tunnelstein einrichten sollte.
    Wofür braucht der so lange?
    Der Herr von Naganor steuerte geradewegs auf das Tunneltor zu und öffnete schon den Mund um Eryn anzusprechen, da
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