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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey
Autoren: Attentat
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gewillt war, weiterhin mit einer Frau im Weißen Haus zu leben. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hatten die Vereinigten Staaten eine Frau in die begehrteste politische Position gewählt, die sie zu vergeben hatten. Florentyna warf einen Blick aus dem Schlafzimmerfenster, auf den breiten, ruhig dahinfließenden Potomac, der im Licht des frühen Morgens schimmerte.
    Sie verließ das Schlafzimmer und ging geradewegs in das private Eßzimmer, wo Edward, ihr Ehemann, mit ihren Kindern William und Annabel plauderte. Florentyna küßte sie alle drei, dann setzten sie sich zum Frühstück.
    Sie lachten über die Vergangenheit und sprachen über die Zukunft, aber als die Uhr acht schlug, verabschiedete sich die Präsidentin von ihnen, um sich ins Oval Office zu begeben. Ihre persönliche Assistentin und Pressechefin, Janet Brown, saß draußen auf dem Korridor und erwartete sie.
    »Guten Morgen, Madam President.«
    »Guten Morgen, Janet. Alles in Ordnung?« fragte Florentyna lächelnd.
»Ich glaube schon, Madam.«
»Gut, warum planen Sie den Tag nicht wie gewohnt? Kümmern Sie sich nicht um mich. Ich werde Ihren Anordnungen folgen. Was soll ich zuerst machen?«
»842 Telegramme und 2412 Briefe sind eingetroffen. Sie werden warten müssen, bis auf die Briefe an die Staatsoberhäupter. Die sind bis längstens zwölf Uhr fertig.«
»Gut, schreiben Sie das heutige Datum, das wird ihnen gefallen. Ich werde jeden Brief persönlich unterzeichnen, sobald er fertig ist.«
»Gern, Madam, und hier ist Ihr Tagesprogramm. Der offizielle Teil beginnt um elf Uhr mit einem Imbiß im Weißen Haus mit den früheren Präsidenten Carter und Reagan. Dann fahren Sie zur Inauguration. Die ersten Stunden als Präsidentin werden Sie bei einem Lunch im Senat verbringen und anschließend vor dem Weißen Haus die Parade abnehmen.«
Janet Brown schob ihr ein geheftetes Bündel von Karteikarten zu, 7,5 mal 12,5 Zentimeter im Format, wie sie es täglich seit fünf Jahren tat, nachdem sie zu Florentynas Stab gestoßen war – damals, als diese zum ersten Mal in den Kongreß gewählt worden war. Auf den Karten war, Stunde für Stunde, das Tagesprogramm der Präsidentin zusammengefaßt. Florentyna überflog das Programm und dankte Janet Brown. Edward Winchester erschien in der Tür. Wie immer lächelte er bewundernd, als sie sich ihm zuwandte. Sie hatte ihren beinahe impulsiven Entschluß, ihn zu heiraten – damals auf dem Golfplatz, beim achtzehnten Loch, an jenem denkwürdigen Tag, als sie von Präsident Parkins Tod erfuhr –, kein einziges Mal bereut, und sie war sicher, daß Richard diese Entscheidung gebilligt hätte.
»Ich werde bis elf Uhr über meinen Akten sitzen«, teilte sie ihm mit. Er nickte und ging hinaus.
    Vor dem Haus hatten sich bereits eine Menge Gratulanten angesammelt.
    »Wenn es nur regnete«, sagte sich H. Stuart Knight, der Chef des Secret Service. Auch für ihn war es einer der wichtigsten Tage im Leben. »Ich weiß, daß die meisten dieser Leute harmlos sind, aber Menschenansammlungen machen mir Angst.«
    Vor dem Haus standen etwa hundertfünfzig Menschen; fünfzig davon waren Knights Leute. Die Vorhut, die immer fünf Minuten vor dem Präsidenten losfuhr, prüfte bereits genauestens die Route zum Weißen Haus. Männer des Secret Service beobachteten kleine Menschenansammlungen entlang der Strecke. Einige der Leute schwenkten Fähnchen. Sie waren hier, um der Inauguration beizuwohnen und ihren Enkelkindern eines Tages erzählen zu kö nnen, daß sie dabeigewesen waren, als Florentyna Kane Präsidentin der Vereinigten Staaten wurde.
    Um zehn Uhr neunundfünfzig öffnete der Butler das Tor, und die Menge stimmte Hochrufe an.
Die Präsidentin und ihr Mann winkten den lächelnden Menschen zu, und nur aus langjähriger beruflicher Erfa hrung wußten sie, daß fünfzig Augenpaare nicht auf sie gerichtet waren.
Um elf Uhr hielten zwei schwarze Limousinen lautlos vor dem Nordeingang des Weißen Hauses. Die Ehrengarde der Marineinfanteristen salutierte den beiden Expräsidenten und deren Frauen, als diese von Präsidentin Kane vor der Säulenhalle begrüßt wurden – eine Ehre, die vor der Säulenhalle begrüßt wurden – eine Ehre, die für gewöhnlich nur Staatsoberhäuptern auf Staatsbesuch zuteil wurde. Die Präsidentin führte sie persönlich in die Bibliothek, wo sie zusammen mit Edward, William und Annabel den Kaffee einnehmen sollten.
Der ältere der Expräsidenten brummte, seine Gebrechlichkeit sei darauf zurückzuführen, daß
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