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ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

Titel: ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)
Autoren: Patricia Briggs
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Hunger.
    »Ich brauche dich, um mich so schnell wie möglich zur Burg des ae’Magi zu bringen.« Aralorn war sich bewusst, dass sie ein wenig hastig zum Punkt kam, aber sie war verzweifelt und hatte für Höflichkeiten nur wenig Sinn. Der Drache legte indigniert den Kopf in den Nacken.
    Warnend schloss sich Myrs Griff fester um Aralorns Schulter, während er sagte: »Drache, der einzige von uns, der eine Chance hat, den ae’Magi niederzuringen, ist verletzt und kämpft allein in der Burg. Wir müssen dorthin, um ihm zu helfen, oder der ae’Magi hat gewonnen. Du bist unsere einzige Chance, dass wir vielleicht noch rechtzeitig kommen.«
    Aralorn stutzte bei dem »wir«, entschied sich aber dafür, nicht zu protestieren, da dies den Drachen wahrscheinlich nur noch mehr beleidigt hätte.
    Der Drache zögerte einen Augenblick, dann fragte er: »Geschwindigkeit ist wichtig?«
    »Sehr wichtig, edler Drache«, sagte Aralorn leise und in respektvollem Ton.
    Er nickte ein Mal. »Ich vermag sehr viel schneller zu reisen als auf meinen Schwingen, aber das würde bedeuten, dass ich dich, König Myr, wegen deines Schutzes vor Magie nicht mitnehmen kann. Den Gestaltwandlermischling hingegen schon.«
    Myr sah ziemlich unglücklich aus, nickte jedoch zustimmend. Nachdem der Drache seinen Unterleib auf den Boden gesenkt und seine Schwingen zusammengefaltet hatte, half Myr Aralorn hinauf, da sie durch die Notwendigkeit behindert wurde, die scharfen Klauen am unteren Ende von Wolfs Stab von dem Drachen fernzuhalten.
    Die Schuppen auf dem Rücken des Drachen waren glatt, aber ansonsten war es nicht schwieriger, als ohne Sattel auf einem Pferd zu reiten – bis er sich zu bewegen begann. Die Schwingen schlugen stetig, bis sie einen Aufwind erwischten und sich dann weit ausstreckten – und der Wind begann, sie gen Süden zu tragen.
    Dann plötzlich zuckte der Drache leicht nach vorn. Aralorn spürte, wie sie ein vertrautes Schwindelgefühl erfasste, und klammerte sich reflexartig an die faustgroßen Schuppen. Er beförderte sie auf die gleiche Weise, auf die Wolf sie in die Bibliothek zurückgeschickt hatte. Als sie wieder in der Lage war, ihren Blick zu fokussieren, lag die Burg des ae’Magi direkt unter ihnen.
    Laut, damit der Drache sie über das Pfeifen des Windes hinweg hören konnte, schrie Aralorn: »Lande irgendwo, wo du eine sichere Stelle ausmachen kannst, großmütiger Drache. Hinein gelange ich schon allein.« Es befand sich immer noch dieser kleine Mir-nach-Zauber an Wolfs Stiefel. Er hatte zwar seine Kleider gewechselt, um seinem Vater gegenüberzutreten, nicht aber das Schuhwerk.
    Ihrer Aufforderung Folge leistend änderte der Drache seinen Flugwinkel, bis er rasch an Höhe verlor. Aralorn knackte es schmerzhaft in den Ohren, und sie schloss ihren Griff so fest um die Schuppen des Drachen, dass sie ihr in die Handflächen schnitten. Als der Drache den Boden berührte, löste der Ruck ihren Griff, und sie landete mit einem dumpfen Aufprall neben einer der eindrucksvollen Vorderpranken des Reptils.
    Mit mehr Geschwindigkeit als Grazie rollte sie sich auf die Beine. Sie wandte ihr Gesicht dem Drachen zu und verbeugte sich respektvoll. »Meinen Dank, edler Drache, und verzeih meine Tollpatschigkeit.« Ohne eine Erwiderung abzuwarten, verwandelte sie sich flugs in eine Gans und flog so schnell sie konnte zur Burg.
    Der Burggraben roch um kein Gran besser als vorher, und sie brauchte eine Weile, bis sie ein intaktes Rohr fand, das nicht mit Schlamm verstopft war. Nachdem sie eines gefunden hatte – vielleicht sogar das gleiche, das sie schon einmal benutzt hatte –, landete sie an dessen offenem Ende und kämpfte einige bange Sekunden mit ihrem Gleichgewicht, bis sie sich in eine Maus verwandeln konnte. Selbst in Mäusegestalt hatte sie einige Schwierigkeiten, die knifflige Angelegenheit zu bewerkstelligen, von oben in das Rohr hineinzukrabbeln, aber es gelang ihr. Und die ganze Zeit über beklagte sich ein Teil von ihr darüber, dass das alles viel zu langsam ging.
    Der Korridor, in dem Aralorn schließlich herauskam, war nur schwach von Wandleuchtern erhellt und soweit sie erkennen konnte keiner, in dem sie schon mal gewesen war. Kurz überlegte sie, ob sie als Maus weitergehen sollte, befand dann aber, dass sie in ihrer menschlichen Gestalt eine bessere Chance hatte, irgendetwas Vertrautes wiederzuerkennen, da sie in dieser Gestalt auch Wolf gefolgt war.
    Im gleichen Moment, als sie ihre Gestalt wechselte, sah Aralorn
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