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Apocalypsis 3.10 (DEU): Die Reinen Orte. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.10 (DEU): Die Reinen Orte. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.10 (DEU): Die Reinen Orte. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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Ihnen ein Zeichen gebe. Und schließen Sie den Wagen ab, ich will diese Spaghettifresser nicht auf dumme Gedanken bringen.« Er stieg aus, die Hand mit der Waffe in der Jackentasche. Peter sah, wie er die Hausnummer suchte, den Türcode eingab und dann im Haus verschwand.
    »Was hältst du von ihm?«, fragte Nikolas.
    »Komischer Typ.«
    »Geht’s auch konkreter? Du hast schließlich neben ihm gesessen.«
    Peter atmete durch und starrte auf das Haus, das dunkel und verlassen in Sichtweite lag.
    »Ich glaube, unser Bericht hat ihn ziemlich getroffen. Ein paar Dinge schienen ihm sogar bekannt vorzukommen.«
    »War auch mein Eindruck. Er weiß noch was.«
    Sie schwiegen wieder. Nach einer Weile sah Peter, dass im zweiten Stock das Licht anging. Ein Fenster wurde geöffnet und Bühler winkte in ihre Richtung. Sie warteten noch einen Augenblick bis die Straße leer war, dann schnappten sie sich Bühlers Reisetasche, schlossen den Wagen ab und eilten ins Haus.
    Als sie in die Wohnung kamen, hatte Bühler bereits sein Jackett ausgezogen und überprüfte das Telefon auf Wanzen.
    »Wie es aussieht, ist die Wohnung sauber, aber lange werden Sie hier tatsächlich nicht bleiben können.« Er kontrollierte noch die Lampen und einen Feuermelder an der Decke, während Peter und Nikolas sich rasch etwas anzogen. Als sie zurückkamen, hatte Bühler eine Flasche Weißwein aus Nikolas’ Kühlschrank geöffnet und sich bereits ein Glas eingeschenkt.
    »Bedienen Sie sich.«
    Peter verkniff sich diesmal die Frage, ob das wirklich eine gute Idee sei. Der Schweizer schien zu wissen, was er tat.
    »Was machen Sie beruflich, Bühler?«
    »Besser, wenn Sie es nicht wissen.«
    »Und das ist jetzt schon mehr als ich wissen möchte.«
    Trotz der Anspannung spürte Peter nun, wie die Erschöpfung träge und schwer jede Faser seines Körpers erfasste. Er wollte schlafen, nur noch schlafen, in keinem Fall Wein trinken. Aber aus einem albernen Impuls heraus, nicht der Spielverderber sein zu wollen, trank er doch. Auch Nikolas setzte sich dazu und nahm einen Schluck.
    Und da sitzen wir jetzt zusammen wie so eine gemütliche Jungsrunde. Bist du eigentlich total bescheuert?
    Bühler deutete erst auf Nikolas und dann auf ihn. »Also Sie sind der Priester und Sie der Professor mit der Tochter.«
    »Dozent«, korrigierte Peter ihn und kassierte einen mitleidigen Blick von Bühler.
    »Was wollen Sie noch wissen?«, fragte Nikolas.
    »Ich weiß schon genug. Die ganze Geschichte mit dem Weltuntergang interessiert mich einen Dreck, selbst wenn sie stimmt. Aber diese Leute, diese ›Träger des Lichts‹, haben meine kleine Schwester umgebracht. Und deswegen werde ich sie töten.«
    »Hören Sie …«, begann Nikolas, doch Bühler unterbrach ihn unwirsch.
    »Das ist meine Bedingung. Ich helfe Ihnen , und Sie helfen mir , den Chef dieser Mörderbande zu finden. So weit klar?«
    Peter stellte sein Glas ab. »Gut möglich, dass wir vorher sterben.«
    »Ich hänge nicht mehr sehr am Leben, schon vergessen? Also wo ist dieser Raymond jetzt?«
    »Wir vermuten, in Rom.«
    »Geht’s auch etwas genauer?«
    »Leider nein.«
    »Und dieser … Hyperwürfel?«
    Peter schüttelte den Kopf.
    Bühler richtete sich in dem Sessel auf. »Aber ich weiß es vielleicht. Beziehungsweise Leonie.«
    Er erhob sich für seine Statur überraschend geschmeidig, wie Peter feststellte, öffnete seine Reisetasche und zog einen Karton heraus. Als er den Deckel hob, sah Peter einen dicken Stapel mit Kinderzeichnungen, ganz ähnlich der, die Bühler im Auto betrachtet hatte.
    »Leonie hat gerne gemalt«, erklärte der Schweizer rau. »Und sie hatte sehr lebhafte Träume, die ihr manchmal große Angst gemacht haben. Also hab ich sie ihre Träume malen lassen, damit es vielleicht etwas besser wird. Wurde es aber nie.« Er nahm den ganzen Stapel in die Hand und reichte Peter und Nikolas je eine Hälfte. »Vieles von dem, was Sie mir vorhin erzählt haben, hat mich an Leonies Zeichnungen erinnert. Vielleicht finden Sie da einen Hinweis.«
    Gespannt sichteten Peter und Nikolas ihre Stapel. Die Zeichnungen waren krakelig wie die eines Kindes, dabei aber oft verblüffend genau und detailreich. Allerdings zumeist unverständlich in ihrer Symbolik. Auf den meisten Bildern kam die Sonne vor, groß und strahlend, mal am Himmel, mal als eine Figur von vielen. Oft auch eine Sonne mit einem Kind an der Hand. Peter nahm an, dass es sich bei dem Kind um Leonie selbst handelte.
    »Die Sonne, das bin ich«,
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