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Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.08 (DEU): Orixàs. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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Arzt, der blass auf dem Boden kauerte. Er blutete aus einer schlimmen Fleischwunde am Bein und war gerade dabei, sie zu desinfizieren und zu verbinden.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, fragte Anselmo.
    Der Arzt starrte ihn an. Er schien unter Schock zu stehen. »Verschwinden Sie.«
    »Wo geht es zur Intensivstation?«
    »Machen Sie, dass Sie hier rauskommen, Mann!«
    »Ich muss aber da hin. Wo ist sie?«
    Der Arzt deutete den Flur entlang, ohne den Kopf zu wenden. »Gleich hinter der Notaufnahme.«
    Als Anselmo die Notaufnahme erreichte, verschlug es ihm den Atem. Der Boden war bedeckt von Blut und entsetzlich verstümmelten Leichen, als wären sie von Raubtieren angefallen worden. Einige der Körper waren von einem dicken, wächsernen Ausschlag überzogen. Entsetzt starrte Anselmo auf das Gemetzel. Er kämpfte gegen die Übelkeit an, konnte sich aber nicht überwinden, über die Leichen und in die Blutlache zu treten. Dann aber dachte er an den Papst, der vielleicht verletzt irgendwo lag und Hilfe brauchte, und widerstand dem Impuls, dem Rat des Arztes zu folgen und umzukehren. Gegen sein Entsetzen, den Ekel und die Frage, was in Gottes Namen hier passiert war, trat Anselmo auf Zehenspitzen durch den See aus Blut, und achtete nur darauf, nicht auf Leichenteile oder Organe zu treten. Er folgte einfach der Spur des Blutes, denn überall lagen weitere Leichen, auch sie grässlich zugerichtet, geradezu zerrissen. Ein mörderischer Orkan aus Gewalt und Wahnsinn war durch diese Gänge gerast und schien, den Schüssen und den Schreien nach, im Augenblick ein Stockwerk höher zu toben. Außer Leichen sah Anselmo niemanden. Keine lebende Seele irgendwo. Auch auf der Intensivstation das gleiche Bild. Anselmo rannte von einer Behandlungszelle zur nächsten. Bis er die richtige fand. Nr. I-07. Er erkannte sie am Anzug des Papstes, der auf dem Boden lag, als er in der Keimschleuse über die Leiche einer Ärztin stolperte. Im Bett lag eine verstümmelte junge Frau, den Wunden nach ein Explosionsopfer. Auch sie war tot. Von Papst Johannes Paul III. keine Spur, nur der Anzug. Anselmo sah sich um, versuchte, sich vorzustellen, was hier passiert sein mochte. Nur wenig Blut war zu sehen. Ein schwacher Geruch: Desinfektionsmittel und … Baldrian. Anselmo wollte I-07 gerade wieder verlassen, als er die Überwachungskamera in einer Ecke über der Schleuse entdeckte. Für einen Moment starrte er die Kamera mit der rot blinkenden Diode an, wie ein unverhofftes Geschenk. Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. In der Kleidung des Papstes auf dem Boden brummte und vibrierte etwas. Anselmo durchsuchte sämtliche Taschen und hielt schließlich das Handy des Papstes in der Hand. Es vibrierte immer noch, aber die Nummer des Anrufers wurde nicht angezeigt. Anselmo wartete, bis das Vibrieren erstarb, und steckte das Telefon ein. Daher bemerkte er die Bewegung vor der Schleuse erst, als es fast zu spät war. Die Gestalt sah nicht mehr aus wie ein Mensch. Ihr ganzes Gesicht, überhaupt die ganze Haut war dick mit diesem wachsartigen Ausschlag bedeckt, der an einigen Stellen faserig verschorfte und abblätterte. Es war einmal eine Frau gewesen, das erkannte Anselmo immerhin an den Brüsten, die sich unter dem blutverschmierten Patientenkittel abzeichneten. Sie keuchte nur leise, wie in den letzten Zügen. Ihre Augen waren kaum noch zu erkennen unter dem Schorf, um die Öffnung ihres Mundes herum war alles voller Blut. Abgerissene Infusionsschläuche hingen ihr von den Armen herab wie nutzlose Tentakel. Entsetzt starrte Anselmo diese Frau an, die mit ihrem zischenden Atem auf ihn zuwankte. Im oberen Stockwerk hörten die Schüsse und der Tumult auf. Es wurde plötzlich ganz still.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg, bitte«, stammelte er und wich einen Schritt zurück.
    Die Frau wankte auf ihn zu, als könne sie sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten. Sie schien ihn entweder nicht zu hören oder nicht zu verstehen. Und sie versperrte ihm den Weg nach draußen. Anselmo riss sich zusammen.
    »Bitte, ich muss raus«, murmelte er und versuchte, an der Frau vorbei aus dem Raum zu kommen. Doch in diesem Moment packte ihn die Frau mit überraschender Schnelligkeit und Kraft. Sie griff nach seinem Arm, zog sich mit einem Ruck an ihn heran und versuchte, ihm in den Hals zu beißen. Instinktiv zuckte Anselmo zurück und schlug mit der anderen Hand nach der Frau, die sofort knurrend nach seiner Hand schnappte. Anselmo wollte sich entwinden, rutschte
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