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Apocalypsis 3.06 (DEU): Tesserakt. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.06 (DEU): Tesserakt. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.06 (DEU): Tesserakt. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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mir, dass er sie in Emmaus versteckt habe. Meine Aufgabe sei es nun, dafür zu sorgen, dass sie dort für immer in Sicherheit wäre. Er erklärte mir, wie die Welt entstanden war, wie das Böse sich in ihr eingenistet hatte, und was eine vormenschliche Hochkultur vor Äonen unternommen hatte, um die Welt zu schützen. Er überreichte mir eines der Amulette und beschrieb mir, wie ich es zum Schutz der Truhe einsetzen könne. Er enthüllte mir, wer meine Großeltern waren. Und er eröffnete mir auch, dass ich einst einer Frau mit dem Namen und dem Aussehen meiner Mutter begegnen werde. Diese Frau werde sich durch ein weiteres Amulett ausweisen, und nur ihr allein dürfe ich vertrauen.«
    Don Luigi stöhnte. »Was für ein Unsinn. Schwester Maria, ich bitte Sie, Sie werden ihm diese gequirlte Scheiße doch nicht glauben?«
    Maria erwiderte nichts.
    Bar-Kleophas ignorierte den Einwand des Exorzisten und fuhr fort. »Es war ein Schock für mich. Mein Vater war schon sehr geschwächt, aber in jener Nacht an seinem Sterbebett erklärte er mir in allen Einzelheiten meine Aufgabe. Immer wieder, bis ich meinen Widerstand aufgab. Noch bevor die Sonne aufging, starb er. Und ich – ich packte ein paar Sachen und verließ meine Frau und meine kleine Tochter für immer. Es war der schlimmste Tag meines Lebens.
    Ich brauchte zwei Jahre, um in meine Heimat zurückzukehren, und wäre unterwegs fast von einem persischen Seemann getötet worden. Aber ich kehrte nach Emmaus zurück und fand die Zedernholztruhe genau in dem Versteck vor, das mein Vater mir beschrieben hatte. Niemand kannte mich noch in Emmaus, also ließ ich mich dort nieder, verbrachte einige Jahrzehnte dort, ging dann fort, um keinen Verdacht zu erregen, und kehrte Jahrzehnte später zurück, sobald sich niemand mehr an mich erinnern würde. Ich versuchte, so unauffällig wie möglich zu leben, aber natürlich war das nicht immer möglich. Es waren unruhige Zeiten. Gewalttätige Zeiten. Und als die Kreuzfahrer kamen, wurde es noch gefährlicher. Oft genug kam ich nur gerade noch so eben mit dem Leben davon. Aber irgendwie hat Gott mich immer beschützt.«
    »Und wer hütete die Truhe in Ihrer Abwesenheit?«, fragte Maria.
    »Sie war sicher, glauben Sie mir. Ich allein hatte schließlich den Schlüssel. Als Hugo von Payens jedoch zufällig darauf stieß, musste ich eine neue Lösung finden. Mir blieb nichts anderes übrig, als Bernhard von Clairvaux einzuweihen und die Templer zu einer Art Schutzgarde der Truhe umzuformen.«
    »Dann sind Sie …?«
    »Ja, ich bin Malachias. Der angebliche Mord durch Bernhard von Clairvaux war auch nur ein weiterer Vorwand, mal wieder für einige Zeit von der Bildfläche zu verschwinden, zumal Jean de Vezelay inzwischen ebenfalls in den zweifelhaften Genuss eines langen Lebens gekommen war und mehr wollte. Er war mir auf der Spur, ich musste verschwinden. Als es mit dem großen Ketzerprozess zur Spaltung der Templer kam, konnte ich nur noch dafür sorgen, dass Arnaud de Montbard mit einer kleine Flotte und der leeren Truhe an Bord Richtung Nova Scotia aufbrach, wie mir die Mh’u in einer Vision erklärt hatten. Eine falsche Fährte.«
    Maria dachte nach. »Ich will sehen, was drin war.«
    Shimon Bar-Kleophas schüttelte den Kopf.
    »Das ergibt keinen Sinn, Shimon. Sie haben mich angesprochen. Ich habe das Amulett. Sie sagen, dass ich aussehe wie Ihre Mutter.«
    »Sie verstehen nicht. Ich habe keinen Zugriff mehr auf das Gefäß , schon lange nicht mehr. Der Schlüssel ist verloren gegangen. Er wurde in der Zeit der Templerprozesse aus Sicherheitsgründen von dem Gefäß getrennt, und ich habe keine Ahnung, wo er sich nun befindet.« Er sah Maria an und fügte hinzu: »Das ist die Wahrheit.«
    Maria nickte. »Sie sagen › Gefäß ‹. Wie sieht es aus?«
    »Es ist … schwer zu beschreiben.«
    »Und was enthält es?«
    »Was denken Sie wohl, Schwester! Das pure Böse natürlich. Wenn Sie so wollen, die Essenz und das Herz dessen, was seit Äonen im Schoß der Erde schläft und nun dabei ist, endlich zu erwachen.«
    Maria atmete durch. »Wir haben Hinweise darauf, dass das, was das Gefäß enthält, die Apokalypse womöglich sogar aufhalten kann. Wir müssen es unbedingt nach Rom in Sicherheit bringen.«
    Bar-Kleophas schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Auf keinen Fall. Das Gefäß darf unter keinen Umständen jemals geöffnet werden. Da wo es seit vielen Jahrhunderten ruht, ist es am sichersten, glauben Sie mir.«
    In diesem Moment
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