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Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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mit einem Cheeseburger und einer plausiblen, wenn auch unangenehmen Erklärung auf dem Bett im Motel.
    Was, wenn Maya die gleiche Psychose hat wie du und Nikolas? So etwas ist schließlich erblich. Was, wenn DU ihr das Amulett gegeben hast, wann auch immer?
    Beunruhigend genug, aber immerhin eine Erklärung, die das Undenkbare ausschloss.
    Dass seine Träume zu realen Dingen in der Wirklichkeit kondensierten. Dass sie wahr werden konnten.
    Er duschte, packte ein paar Sachen und spülte eine von Dr. Whites Tabletten mit zwei Dosen Bier herunter. Selten in seinem Leben hatte er sich so heruntergekommen gefühlt. Er legte sich ins Bett, stellte sich Ellen und Maya vor, wie sie gerade nebeneinander im Flugzeug saßen. Schliefen sie? Spielte Maya mit dem Bordentertainment-System herum oder langweilte sie sich längst? Sprachen sie über ihn? Betrachteten sie das Amulett? War Ellen noch wütend auf ihn?
    Schlafen konnte er nicht.
    Nachdem er sich über eine Stunde von einer Seite auf die andere gewälzt hatte, zog er sich wieder an, schnappte sich ein Sixpack und fuhr zum Haus zurück. Jetzt, kurz nach elf, war die Stadt wie ausgestorben, selbst Lyle’s Pub hatte bereits geschlossen. Peter parkte den Wagen vor dem kleinen Haus an der Park Street und starrte einen Augenblick hinauf in den Nachthimmel, der sich klar und sternengefüllt über den Ebenen des Mittleren Westens aufspannte. Aus dem Haus gegenüber drangen leise Trip-Hop-Bässe, die Luft roch nach Gras und verrauchenden Barbecues aus den Nachbargärten. Eine perfekte Sommernacht, warm genug, um draußen zu schlafen. Peter wollte nicht ins Haus gehen. Er setzte sich in seinen Lieblingskorbstuhl auf die Veranda, öffnete das nächste Bier, nahm noch eine Tablette und gab sich der Illusion hin, dass sein Leben schon bald wieder in die Spur finden würde.
    Du hast den Mittelplatz. Ihr sitzt zusammen in einer Dreierreihe im hinteren Teil des Flugzeugs. 52 A, B und C. Sie haben das Kabinenlicht gedimmt, die meisten Passagiere schlafen, nur wenige zappen sich noch durch das Unterhaltungsprogramm, ihre Gesichter fahl beleuchtet von den kleinen Monitoren vor ihnen. Vorne in der Galley klappern die Stewardessen und bereiten das Frühstück vor. Es riecht schon nach Kaffee und Rührei. Ellen neben dir auf dem Gangplatz schläft auch noch, den Mund leicht offen, eine Decke um sich gewickelt, Stöpsel im Ohr gegen das ewige Hintergrundrauschen der Turbinen. Du hältst ihre Hand, die ganze Zeit schon. Du könntest bequemer sitzen, aber du lässt nicht los. Maya auf dem Fensterplatz ist wach. Du drehst dich zu ihr um und siehst, wie sie ganz versunken das Amulett betrachtet. Sie untersucht es nicht, es wirkt eher, als höre sie ihm zu. Du willst sie fragen, was sie da hört, lässt es aber. Du willst sie nicht stören, du schaust sie nur an, stellst dir vor, wie sie später einmal aussehen wird. Wie ihre Mutter vermutlich, oder noch schöner. Der Gedanke gefällt dir und vermischt sich mit einem Anflug von Eifersucht, als dir klar wird, dass sie sich irgendwann verlieben wird. Aber was soll’s, denkst du, das wirst du schon aushalten. Im Augenblick bist du nur stolz und fest entschlossen, in Rom überall mit ihr anzugeben. Du bist froh, dass ihr doch noch alle zusammen geflogen seid, inzwischen freust du dich sogar auf die Begegnung mit deinem Bruder. Zwei Reihen weiter vorne kommt ein Mann aus der Toilette und schlurft zurück zu seinem Sitz. Er kommt dir vage bekannt vor, vielleicht sieht er aber auch nur einem Schauspieler ähnlich, dessen Name dir nur nicht einfällt.
    Du schließt die Augen.
    Dann ein Schlag. Wie eine gigantische Faust, einmal von unten gegen die Maschine. Als du die Augen aufreißt, siehst du den Mann, der eben von der Toilette kam, durch die Luft wirbeln und hart wieder aufschlagen. Im gleichen Augenblick bricht der Kabinendruck zusammen, eine heftige Böe peitscht dir ins Gesicht, wirbelt Zeitschriften, Bücher und Plastikbecher von den Tabletts und raubt dir den Atem. Du kriegst keine Luft mehr. Im gleichen Augenblick fallen die Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke. Du denkst nichts, du willst nur nach der Maske greifen, aber die Maschine sackt durch und kippt ab. Vorne hörst du die Turbinen aufheulen, du hörst auch die Schreie. Überall Schreie. Auch Ellen und Maya schreien. Du spürst ihre Panik wie einen hellen Schmerz, der dich in der Mitte zerreißt. Maya, denkst du jetzt, erwischst die Maske über ihr, presst sie ihr aufs Gesicht. Erst dann
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