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Anwaltshure 3

Anwaltshure 3

Titel: Anwaltshure 3
Autoren: H Carter
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Nachrichten geschaut habe.«
    Langsam bewegte er seinen Kopf hin und her. »Ich habe nur diesen verdammten Bullen mit der Knarre gesehen. Ich habe geschossen und dann wollte ich nur noch dich aus der Schusslinie kriegen.« Immer noch schüttelte er fassungslos den Kopf. »Ich konnte einfach an nichts anderes mehr denken, als dass dieses Schwein dich umlegen würde.«
    Um mich war es ihm gegangen? Voll ungläubigen Staunens sah ich ihn an. Aus Sorge um mich hatte er geschossen?!
    »Derek ...«, flüsterte ich und abermals begannen wir uns zu küssen. Doch diesmal langsamer, sanfter. Meine Hand lag auf seiner Brust und ich spürte, wie sich sein Nippel verhärtete. Konnte er wirklich schon wieder Lust verspüren, mich zu nehmen?
    »Emma?«, flüsterte es plötzlich, begleitet von einem zaghaften Klopfen an der Tür.
    »Tammy«, flüsterte ich erschrocken.
    Derek hob den Kopf und sah zur Tür hin, wo jetzt Stille herrschte.
    »Ich gehe raus und schaue, was ist. Okay?«, sagte ich leise.
    Er nickte. Immer noch die Augen auf die Stelle gerichtet, wo die Geräusche herkamen. »Aber komm gleich wieder. Ich brauche dich!«
    Das hatte noch nie ein Mann zu mir gesagt! Mit dem zärtlichsten Blick, dessen ich fähig war, sah ich zu Derek hin. Noch während ich den Pullover überzog, öffnete ich.
    Mir gegenüber stand Tammy mit schuldbewusstem Gesicht. Vielleicht drückte sich in ihren Zügen aber auch nur Angst aus. Angst vor dem, was jetzt gleich geschehen würde.
    »Die Polizei?«, flüsterte ich und mit jedem Buchstaben schien meine gerade so mühsam erbaute Welt wieder in sich zusammenzufallen. Aber Tammy schüttelte den Kopf. Verschwörerisch beugte sie sich vor und zischte: »Schlimmer.«
    Und jetzt sah ich ihn ...
    George! Groß und schlank erhob er sich hinter Tammy. Sein silbernes Haar glänzte wie immer und sein Gesicht war eine Maske nur kümmerlich bezwungenen Zorns.
    Tammy machte einen Schritt zur Seite und im nächsten Moment hatte George meinen Arm gepackt und mich die Treppe hinuntergezerrt. Im Wohnzimmer angekommen, stieß er mich gegen die Wand. Mein Magen schien gegen die Wirbelsäule gedrückt zu werden.
    »So. Und jetzt reden wir zwei miteinander.« Drohend kam er auf mich zu. Seine Schritte gemessen, seine Bewegungen beherrscht. »Was treibst du da oben?« Sein Gesicht belegte die eigene Enttäuschung über die mickrige Anklage, die er vorgebracht hatte und die in keinem Vergleich stand zu dem, was in ihm vorging.
    »Wir trauern.«
    Wenn George mit allem gerechnet hatte – damit offensichtlich nicht. Perplex nahm er Zuflucht zu einer Zigarette. Dann grinste er. Gemein. Dreckig. »Trauern? Ficken gegen die Trauer? Ist das so, wie Kiffen für den Weltfrieden? Hör zu ... ich mache viel mit, aber jetzt gehst du zu weit. Du versuchst, Dereks Heirat zu hintertreiben. Aber da schaue ich nicht tatenlos zu.«
    »Er steckt in einer fürchterlichen Sache, George, und ich will ihm helfen.«
    Der versierte Anwalt machte eine wegwerfende Handbewegung, sodass die Glut von seiner Zigarette flog.
    »Jay wurde getötet. Unschuldig!«, sagte ich beherzt.
    »Ein vorbestrafter Verbrecher, der mit einer Waffe vor einem Polizisten rumwedelt. Und mein grenzdebiler Sohn muss auch noch rumballern. Weißt du, was es mich kostet, ihn aus der Sache rauszuhauen? Hast du irgendeine Ahnung?«
    Betroffen schüttelte ich den Kopf. Betroffen, weil er damit nichts Geringeres sagte, als dass er dabei war, Derek zu retten. Und das war alles, was ich hören wollte.
    Mein Herz hüpfte und ich wäre George am liebsten um den Hals gefallen. Musste er seine Hilfsbereitschaft hinter dieser wütenden oberlehrerhaften Fassade verbergen? Warum konnten Männer nicht einfach ihren Gefühlen folgen?
    »Und weißt du, was es dich kostet?« Die Drohung in seinen Worten war nicht zu überhören. Ich wollte meine Finger in die Ohren stecken, als könnte ich damit das ungeschehen machen, was jetzt zwangsläufig passieren würde.
    Aber ich war ein großes Mädchen. Also schaute ich ihm direkt in die Augen und war bereit, meine Strafe zu akzeptieren. Alles würde ich hinnehmen, wenn es Dereks Rettung bedeutete.
    »Er wird Laura heiraten, sobald er auch nur zum Altar kriechen kann.«
    Meine Blicke wichen den seinen keine Sekunde aus. Ich blinzelte nicht mal, sondern spaltete mich einfach ab. Es gab jetzt zwei Emmas. Eine, die George zuhörte und eine, die hinaufrannte, Derek bei der Hand packte und mit ihm davonlief.
    »Und weißt du, warum er sie heiraten und
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