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Anwaltshure 3

Anwaltshure 3

Titel: Anwaltshure 3
Autoren: H Carter
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tun, was ich nur bereuen würde. Und über all diesem Zerren und Raunen stand George. Groß, schlank, ein Gentleman. Machtbewusst, einflussreich, vermögend. Der erfolgreichste Anwalt Londons stand dort in der Kirchenbank und sah mich an. Wie ein Lehrer. Ein gewaltiger Lehrer. Mit wissenden Augen.
    »Derek ... ich ...«, mehr bekam ich nicht heraus. Ich raffte meinen voluminösen Rock und drehte mich um. Die ersten Schritte ging ich noch ganz normal, ruhig, beinahe besonnen. Doch dann begann ich zu rennen. Ich rannte und rannte. Der Teppich nahm kein Ende. Meine Füße schmerzten. Menschen ... immer mehr Menschen ... immer mehr Reihen ... Schweiß rann über mein Gesicht, verwischte meine Schminke. Das Kleid schien Tonnen zu wiegen, und die Schleppe verhakte sich wieder und wieder in den kunstvoll geschnitzten Bänken. Um freie Hände zu haben, warf ich meinen Strauß soweit ich konnte von mir. Mädchen und Frauen sprangen auf. Versuchten johlend und schreiend die Blumen zu erhaschen. Voller Panik schaute ich hinter mich und sah den Strauß, der – gleich einem Spielball – gefangen und wieder in die Luft geworfen wurde. Die Blüten rissen ab und stoben in die Luft. Frauen stießen sich gegenseitig zur Seite. Eine richtiggehende Schlacht entbrannte um den Strauß, der längst in Fetzen gerissen worden war. Mein Rock hing fest. Ich packte ihn mit bebender Hand und zerrte wie eine Verrückte an ihm, doch ich bekam ihn nicht los.
    »Emma! Warum tust du mir das an?«, rief es hinter mir verzweifelt, und ich blickte mich zu Derek um, der fassungslos am Altar stand und unfähig war, mir zu folgen oder mich umzustimmen. Nur George ... der trat aus der Bank und kam gemessenen Schrittes auf mich zu, während ich dafür sorgte, dass mein wundervolles Kleid nach und nach zerriss.
    »Endlich bist du zur Vernunft gekommen«, sagte er so laut und deutlich, als sei es das Ehegelöbnis. Dann legte er seine Hände an meinen Ausschnitt, holte Schwung und zog ihn mit einem Ruck herab. Meine Brüste hüpften geradezu aus meiner weißen Spitzencorsage und mit erigierten Nippeln wippten sie auf und ab. Im gleichen Moment, da jeder meine vollen, weißen Brüste sehen konnte, hoben wild läutend die Kirchenglocken an.
    Ich schrie gellend und schnellte hoch. Mir war eiskalt und der Schweiß überzog meine Haut. Mein Nachthemd klebte an meiner Haut und trug zu dem unangenehmen Gefühl bei, das mich einhüllte, seit ich aus meinem Traum erwacht war. Die Kirchenglocken, eben noch meine Schande in die Welt dröhnend, hatten sich unversehens in eine penetrant klingelnde Türglocke verwandelt.
    Mist! Das war Danny, der mich zu meinem nächsten Job abholen sollte und ich hatte ihn vollkommen verschlafen ... So etwas ärgerte mich maßlos! Im Rennen warf ich mir meinen Morgenmantel über.
    Er sah etwas verblüfft aus, als ich die Tür öffnete und noch halbnackt war, doch nachdem ich ihm alles erklärt hatte, nickte Danny und lächelte. Perfektes Bild eines Upperclass-Chauffeurs, dem nichts so schnell die Ruhe raubte. Nicht mal eine unpünktliche Nutte.

Irgendwo durch London
    Es war der wärmste November, an den ich mich erinnern konnte. Die Sonne brannte heiß vom Himmel und man wusste nicht, ob die braunen Blätter, die von den Bäumen fielen, dies aus Trockenheit taten oder weil der Jahreszeitenkreis sich schloss.
    Ich sah aus dem Fenster des sich lautlos durch den Londoner Verkehr schlängelnden Rolls Royce. Zufrieden streckte ich meine Beine aus, die in ganz ungewohnten Kniestrümpfen steckten. Dazu hatte ich flache Loafers gewählt und einen dunkelgrauen Faltenrock. Eigentlich hätte ich gern die weiße Bluse weiter geöffnet, die ich trug, und auch die Krawatte etwas gelöst, doch ich wusste, dass ich bald wieder aussteigen würde und dann müsste ich meine Kleidung wieder neu ordnen.
    Nicht ganz unglücklich war ich über die Tatsache, dass ich heute keinen String tragen musste, denn die meisten dieser Stücke zwickten doch beträchtlich.
    Ich genoss das Gefühl des handschuhweichen Leders an meiner Haut. Wohin man seine Hand in diesem Wagen auch legte, man berührte Luxus. Leise klassische Musik schwebte aus unsichtbar angebrachten Lautsprechern und umhüllte mich. Den kleinen Monitor vor mir hatte ich ausgeschaltet, denn ich musste mich nicht extra in Stimmung bringen. George und ich schauten hier oft zusammen Pornos und trieben es dabei im Fond des Rolls miteinander, doch ich fühlte mich auch so sexy genug. Der dreißig Jahre alte
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