Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einer großen Gefahr hochwachsen konnte. Alles hatte ich besichtigt, nur den Keller nicht. Es mußte einfach einen geben. In diesem alten Gebäude gehörte so etwas dazu. Deshalb suchte ich nach dem Eingang und fand ihn auch. Eine breite Treppe führte hinab. Im Licht einer Deckenlampe sah ich die Stufen feucht glänzen. Sie waren breit, an den Rändern zum Teil ausgetreten. Auf den Wänden rechts und links lag Schimmel.
    Eine andere Welt hielt mich umfangen. Nicht mit der zu vergleichen, die sich über meinem Kopf befand, obwohl die Räume dort auch mit den merkwürdigsten Gegenständen aus-und angefüllt waren. Der Keller war in große, saalartige Räume unterteilt. Zahlreiche Kisten lagerten in dem ersten Kellerraum. An ihrer Form und an der Größe stellte ich fest, daß es sich um Überseekisten handeln mußte. Die Aufschriften auf den Kisten bestätigten meine Vermutung. Die meisten stammten aus Ägypten.
    Ägyptische Magie hatte ich erlebt, und in einen magischen, ägyptischen Kreislauf war ich durch den schrecklichen Mord hineingeraten.. Bisher hatte ich fest daran geglaubt, nicht allein in dem Museum zu sein. Und dieser Glaube wurde bestärkt.
    Aus einer Kiste drangen Geräusche. Zunächst nur ein Kratzen, dann ein dumpfes Klopfen!
    Ich holte tief Luft.
    Nur zwei Schritte benötigte ich, um die Kiste zu erreichen. Neben ihr blieb ich stehen, klopfte dagegen und bekam auch Antwort. Die Person im Innern der Kiste wußte jetzt Bescheid.
    »Bleiben Sie ruhig und bewahren Sie die Nerven!« sagte ich, wobei meine eigene Stimme durch das Gewölbe hallte. »Ich werde Sie hier rausholen.«
    »Ja, schnell!«
    Ein Mann hatte gesprochen. Ich schaute mir den Deckel und den Verschluß genau an. Es war keine Schwierigkeit, die Kiste zu öffnen, ich mußte nur einen Riegel zur Seite ziehen. Es gelang. Ich hörte die befreit klingende Stimme des Mannes. »Endlich.« Ich schaute nach unten. Der Mann lag auf dem Rücken. Gefesselt war er nicht, aber er hatte einiges abbekommen, denn in seinem Gesicht entdeckte ich Blutspritzer.
    »Endlich!« stöhnte er und ließ sich von mir auf die Beine helfen. Ich mußte ihn stützen, weil er noch ziemlich unsicher war. Ein schon älteres Gesicht schaute mich an. Der Mann hatte weißes Haar und einen ebensolchen Bart.
    »Danke!« keuchte er. »Danke, daß Sie sich bemüht haben! Ohne Sie wäre ich wahrscheinlich erstickt.« Er hob ein Bein, stemmte es auf den Rand und verließ die Kiste. Tief atmete er durch. »Herrlich, diese unverbrauchte Luft.«
    »So ungefähr.« Ich war natürlich gespannt, um wen es sich bei ihm handelte und wartete zunächst ab, auch wenn es mir schwerfiel.
    »Dieser verfluchte Hund!« knurrte er, »hat mich einfach niedergeschlagen.«
    »Von wem sprechen Sie?«
    »Ferguson.«
    »Hatte er einen Grund?«
    »Nein, eigentlich nicht. Aber wenn ich ihn in die Finger kriege…« Er schüttelte den Kopf. »Dabei hatte ich ihn gewarnt.«
    »Und jetzt ist er tot«, erklärte ich.
    »So kommt das, Mister. Er ist…«
    Der Mann fuhr herum. »Was sagten Sie da?«
    »Ferguson ist tot.«
    »Mein Gott.« Er schlug sich gegen die Stirn. »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Es stimmt aber.«
    »Oh, verflucht.« Er ging zwei Schritte weg und ballte die Hand. »Hätte ich das nur geahnt.«
    »Ich glaube, Sie sind mir eine Erklärung schuldig, Mister«, sprach ich ihn an.
    Er drehte sich um. »Wieso?«
    Ich hielt meinen Ausweis bereits in der Hand. »Scotland Yard. Und ich bin nicht zufällig hier.«
    »Nein?«
    »Wer sind Sie?«
    »Ich heiße James Barkley. Professor Barkley. Ich bin Ägyptologe und beschäftige mich vor allen Dingen mit der altägyptischen Geschichte. Deshalb interessiert mich dieses Museum auch so. Obwohl die meisten Gegenstände nicht echt sind. Aber ich wollte schauen, was man da zusammengetragen hat. Und da fiel mir eine Statue des Totengottes Anubis auf.«
    »Die habe ich auch gesehen.«
    »Sie ist gefährlich«, flüsterte der Mann. »Sehr gefährlich sogar. Ich weiß es und kann es auch beweisen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht mehr, Professor. Die Statue des Anubis ist zerstört worden.«
    Er öffnete den Mund. Das Staunen breitete sich auch auf seinem von zahlreichen Falten durchzogenen Gesicht aus. »Wieso das?« flüsterte er. »Wer hat sie zerstört?«
    »Ich habe es getan!«
    Das krächzende Lachen drang über seine Lippen, während er den Kopf schüttelte. »Das glaube ich nicht. Welcher Mensch hat schon die Macht, eine Statue des Totengottes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher