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Antworten auf Fragen

Antworten auf Fragen

Titel: Antworten auf Fragen
Autoren: S.N. Lazarev
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Aggression gibt es auch keine Krankheiten.”
    Nachdem die Frau gegangen war, grübelte ich, wieso einige Menschen die Informationen schnell erfassen, nachdem sie ein Buch gelesen oder eine Videokassette gesehen haben, und umgehend gesund werden, warum aber andererseits viele, selbst nachdem sie alle meine Bücher gelesen haben und in meiner Sprechstunde gewesen sind, oft nicht den Sinn meiner Worte verstehen. Vielleicht hindert sie daran ihr Charakter und die fehlende Bereitschaft, anderen zu verzeihen? Vielleicht ist es die allzu feste, im Verlauf von Jahren erworbene falsche Orientierung? Vielleicht ein Mangel an Information? Während des Umgangs mit meinen Patienten kam ich zu der Überzeugung, dass sich der Mensch etwas Neues am besten dann aneignet, wenn er Fragen stellt. Und der Gedanke, unbedingt ein Buch zu schreiben, in dem Fragen beantwortet werden, wurde immer nachdrücklicher.
    Ich hatte den Lesern versprochen, dieses Buch bis Herbst 1997 zu beenden. Doch die Monate vergingen, ein halbes Jahr war vorbei, während ich innerlich noch immer nicht bereit war, mit dem Schreiben zu beginnen. So verging genau ein Jahr. Und erst zu diesem Zeitpunkt spürte ich, dass ich dazu bereit war. Die Niederschrift des Buchs ging sehr schnell vonstatten. Während ich an dem zweiten Buch drei Jahre geschrieben hatte, waren es bei dem vierten Buch drei Monate gewesen. Doch ich verstehe: Wenn das Buch nicht zu einem einheitlichen Organismus geworden wäre, nicht eine gewisse innere Unabhängigkeit von mir erlangt hätte, dann wäre das kein neues Buch, sondern eine Wiederholung der vorangegangenen Bücher geworden. Das Material lag seit einem Jahr vor, doch es war irgendwie nicht erfasst und gebündelt. In letzter Zeit habe ich begriffen, wie notwendig dieses fünfte Buch ist.
    Was für mich seit langem überwundene und unwesentliche Kleinigkeiten sind, erwies sich für viele als unüberwindbare Barriere, die es nicht gestattete, gesund zu werden und zu überleben. Ich führe nun einige Beispiele an.
    Eine Frau war in meiner Sprechstunde. Sie arbeitete seit einigen Stunden an sich. Ich betrachtete ihr Energiefeld. Das Ergebnis war gleich null.
    „Wie haben Sie gebetet?”, fragte ich.
    Sie rang die Hände:
    „Ich habe mich an Gott gewandt und gebeten, dass mir und den Nachkommen alle Sünden vergeben werden.”
    „Sie müssen verstehen”, sagte ich, „dass Sie hier nicht in einer chemischen Reinigung sind, in der man gegen ein gewisses Entgelt alle ,Flecken’ entfernt. Sie haben sich in Ihrem Leben falsch verhalten und beziehen dazu eine falsche Haltung. Sie waren Gott, der Liebe und den Menschen gegenüber aggressiv. Und nun bitten Sie Gott dafür um Vergebung. Sie müssen fühlen, dass man sich so, wie Sie sich früher zur Welt verhalten haben, nicht verhalten darf. Das Gebet ist das Mittel dafür, sich zu ändern. Wir sagen uns von allem Menschlichen los und streben zu Gott, der nicht nur irgendwo dort draußen, sondern auch in uns ist, und je mehr wir zu ihm streben, umso mehr Göttliches tragen wir in unserer Seele. Die Zunahme des Göttlichen in der Seele ist das allergrößte Glück überhaupt. Und das Allerschwerste, was es im Leben geben kann, ist die Wahrung der Liebe zu Gott, wenn alles zerbricht, woran unsere Seele hängt.
    Jeder Mensch hat seine Vorstellung von Glück. Aber etwas muss doch alle Menschen bei diesem Begriff einen. Dabei ist alles sehr einfach. Der Mensch empfindet dann Glück, wenn die Liebe in der Seele zunimmt.
    Es gibt Vorgänge, die die Psychologie nicht erklären kann. Ein Mensch ist im Beruf erfolgreich, wird befördert und verdient viel Geld, doch plötzlich begeht er Selbstmord. Eigentlich hätten die positiven Emotionen Gesundheit und Leben des Menschen festigen müssen, aber die Tatsachen zeugen vom Gegenteil. Glück kann einen Menschen bei weitem schneller als Beschwerden töten. Dieses Phänomen ist leicht erklärbar. Viel Geld, große materielle Güter können den Menschen stark von sich abhängig machen. Es entsteht unterbewusste Aggression, die Liebe in der Seele nimmt ab. Und vor dem Hintergrund des erlangten Wohlstands fühlt sich der Mensch zutiefst unglücklich. Selbstmord ist hier der unterbewusste Versuch, den Prozess des Zerfalls der Liebe in der Seele zu stoppen.”
    Ich erinnere mich an eine andere Frau, der ich sagte, dass ihrem Problem der Wunsch zugrunde liege, ihren Mann anzubeten.
    „Davon kann nicht die Rede sein!”, winkte sie ab. „Ich kann ihn nicht
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