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Antworten auf Fragen

Antworten auf Fragen

Titel: Antworten auf Fragen
Autoren: S.N. Lazarev
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angebetet und das Menschliche in ihm mehr als das Göttliche geliebt. Und als die Reinigung stattfand, haben weder Sie noch Ihre Vorfahren diese empfangen. Ihre innere Abhängigkeit von Fähigkeiten und Prinzipien ist groß, übersteigt mehrfach das gefährliche Niveau. Dies bedeutet automatisch, dass übersteigerte Ansprüche an Nahestehende gestellt werden und die Bereitschaft fehlt, die traumatisierende Situation zu akzeptieren. Sie suchen ständig die Schuld entweder bei anderen oder bei sich. Dies alles wirkt sich negativ auf Ihr Kind aus, deshalb sind Sie heute zu mir gekommen.”
    „Sagen Sie, was ist göttliche Liebe?”, fragte mich überraschend die Frau.
    „Das ist Liebe, die von nichts abhängig ist. Wenn Sie jemanden bisher geliebt haben, dann lieben Sie ihn auch weiter, egal was geschieht — ob der Mensch nun klug oder dumm, edelmütig oder nichtsnutzig, gealtert, unansehnlich und ein Pflegefall geworden ist, Sie verraten und im Stich gelassen hat. Die göttliche Liebe sieht den geliebten Menschen und die ganze Welt als Möglichkeit, Liebe zu ihm zu bekunden.”
    Ich sprach weiter, doch ich sah, dass die Frau etwas bedrückte.
    „Damit Sie sich leichter ändern können, müssen Sie vor allem die Aggression gegen Männer abbauen. Ihr in der Vergangenheit gehegter Groll gegen einen Mann attackiert mich gegenwärtig, und daher können Sie das, was ich Ihnen sage, nur schwer verstehen und aufnehmen.”
    „Was muss ich denn tun?”, fragte die Frau beunruhigt.
    Ich seufzte nur und blickte sie an. Sie hatte die vier Bücher gelesen, doch offenbar überhaupt nichts begriffen. Ich verstand, dass die Ursache nicht bei ihr, sondern bei der sie prägenden Tendenz lag. An dieser Stelle erhebt sich die Frage: Wieso versteht ein Mensch, nachdem er die vier Bücher gelesen hat, nicht die elementaren Dinge? Und erneut komme ich zu einem einfachen Schluss: Wenn die Gefühle nicht bereit sind, die Informationen zu empfangen, lassen sie nicht zu, dass das Bewusstsein sie aufnimmt.
    Ich erinnere mich, wie eine Frau mit einem von Geburt an schwerkranken Kind zur Sprechstunde kam. Sie hatte, wie sie sagte, drei meiner Bücher gelesen. Danach hatte sie starke Schmerzen im ganzen Körper gespürt. „Sie waren so heftig, besonders im Nabelbereich, dass ich vor Schmerz geheult habe”, sagte die Patientin und legte die Hand auf diese Stelle. „Sie waren stärker als die Geburtswehen, hielten zwei Monate an. Ich wurde davon fast wahnsinnig und wusste nicht, was ich tun sollte. Dann begann ich zu schreien: ,Lieber Gott, vergib mir, dass ich in früheren Leben die Liebe getötet habe, vergib mir alle meine Sünden in früheren Leben!’ Und die Schmerzen ließen sofort nach und hörten allmählich ganz auf.”
    Das bestätigt meine These: Je geringer im Unterbewusstsein die Liebe zu Gott, umso schwächer ist der Halt, wenn grundlegende innere Änderungen erfolgen, und umso schwerer und schmerzhafter verlaufen diese Änderungen.
    Mir wurde von einer Frau berichtet, die versucht hatte, meine Bücher zu lesen, aber nicht dazu in der Lage gewesen war. „Es war, als ob man mir Sand in die Augen gestreut hätte”, wunderte sie sich. „Ich konnte einfach nicht lesen.” Sie besaß akademische Bildung, stellte aber hohe Ansprüche an die Menschen und die Umwelt. Alles, was sich um sie ereignete, beurteilte sie hart und einseitig. Nach gewisser Zeit lautete die Diagnose der Ärzte, dass sie keine Überlebenschance hätte. Sie begann erneut, meine Bücher zu lesen, und diesmal gelang es ihr ohne größere Schwierigkeiten. Den ersten Schritt hatte sie getan, doch den zweiten konnte sie nicht tun. „Nun gut”, sagte sie, „die Bücher habe ich gelesen, mit einigen Dingen bin ich einverstanden. Aber warum soll ich einem Schuft oder Taugenichts, der mich beleidigt hat, verzeihen?”
    Ich versuchte einer Frau zu erklären, was sie tun muss, um ihrem Kind zu helfen.
    „Lassen Sie Ihr Leben an sich vorbeiziehen und ändern Sie Ihre Haltung zu dem, was geschehen ist. Gehen Sie jede Situation ehrlich durch. Nehmen Sie die Demütigung menschlicher Werte als Rettung des Göttlichen in Ihrer Seele hin.”
    Sie dachte konzentriert nach, dann sagte sie zögernd: „Bereits bevor ich Ihre Bücher gelesen habe, habe ich versucht, mich irgendwie zu ändern. Jetzt bin ich ein vollkommen anderer Mensch als vor zwanzig, dreißig Jahren. Warum aber ist alles trotzdem so schlimm?”
    „Ihr richtiges Verhalten jetzt wird Ihnen in zehn bis fünfzehn
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