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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition)
Autoren: Stacie McQueen
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dem Müllcontainer?
    »Siehst du sie schon?«
    »Nein.« Roxy begutachtete ihr Umfeld. »Noch nicht.«
    »Halte dich auf jeden Fall von möglichen Wasserquellen fern. Du hast ja gesehen, woher sie überall auftauchen kann.«
    Eine Anspielung auf Claire, deren blutgefüllte Bauchhöhle als Erscheinungsort diente.
    Selbst nach ihrem Tod konnte er nicht aufhören, an dieses blonde Stück zu denken, weswegen auch Roxys Hass auf sie nicht erlischen wollte.
    Der Regen setzte stärker ein. Mit ihm beschleunigte sich ihr Herzschlag. Sie konnte sie nicht sehen, was keinesfalls bedeuten musste, dass sie nicht anwesend war.
    Im Gegensatz zu seiner Freundin wusste Jeff, dass der Was serdämon in ihrer Nähe verweilte. Wartete nur darauf, dass sie jeden Moment unachtsam wurden. Der Gestank durchdrang sämtliche seiner Sinne.
    »Sie ist hier. Gib also Acht.«
    Roxy nickte wortlos. Sie atmete tief durch. Wischte die nassen Haarsträhnen aus ihrer Sicht.
    »Du bist meine Augen«, sagte Jeff. »Und ich deine Nase. Zu sammen wird sie keinen Überraschungsangriff mehr starten können.«
    »Alles klar!«
    »Gut, dann legen wir los.«
    »Jeff.«
    »Ja?«
    »Ich will nicht mehr.«
    Früher oder später musste es so kommen. Immerhin hegte er diesen Gedanken bereits seit Anfang seines Heldentums . Klar also, dass auch Roxy zu diesem Entschluss kam. Sie war noch jung und sollte eigentlich mit Gleichaltrigen abhängen, anstatt mit einem Greis das Böse zu bekämpfen.
    »Jeff!«
    Er horchte auf.
    »Ich habe sie gesehen. Sie ist aber wieder verschwunden.«
    Sie spielt mit uns Verstecken.
    »Sei wachsam!«
    Der Wind sauste umher. Toste in seinen Ohren wider, sodass er auf sein Gehör schon mal verzichten musste. Seine Nase erwies ihm jedoch weiterhin ihren Dienst.
    Der Dämon musste einige Meter von ihm entfernt stehen. In der Nähe von Roxy.
    Clever. Sie suchte sich den Schwächeren von beiden aus. Das erhöhte ihre Chancen auf einen Sieg. Ob sie Roxy auch die Wahl zwischen einem ihrer Körperteile ließe? Würde sie mit nur einem Arm oder einem Bein auskommen?
    Anscheinend nicht, denn stieß Roxy die Worte aus, die Jeff einen regelrechten Schlag ins Gesicht versetzten.
    »Nimm ihn !«
     
    *
     
    »Nehmt mich !«
    Chester wie die Vietnamesen sahen allesamt in die Richtung Jeffs. Zusammen mit Chester wurden sie von den Schlitzaugen gefangen genommen. Ihre anderen Kameraden waren allen Anscheins bereits tot.
    Ein Vietnamese nickte in seine Richtung, sagte etwas, das er nicht verstand. Die anderen beiden hielten Chester fest. Dieser heulte bereits seit einer ganzen Weile und nach seiner Mutter hatte er gefühlte hundertmal geschrien. Die vernarbte Lippe zitterte. Seine glänzenden Augen starrten verständnislos drein.
    »Ich«, sagte Jeff, wobei er mit dem Kinn auf seine Brust zeigte Die Hände waren ihm auf den Rücken gefesselt worden. Er saß auf einem Stuhl, an dem er fixiert worden war. »Für ihn.« Dann nickte er in Chesters Richtung. Den dunklen Fleck zwischen seinen Beinen und die Pfütze auf dem Boden, versuchte Jeff zu ignorieren.
    Die Vietnamesen schienen verstanden zu haben. Sie steckten die Köpfe zusammen. Begannen sich zu beraten. Sahen zu ihm hinüber.
    Sie nickten.
    Abermals folgten Worte, die er nicht verstand. Daraufhin hielt einer der beiden Jeff auf dem Stuhl fest, während der andere eine weitere Schlinge um seinen Hals legte. Diese knotete er an die Rückenlehne, sodass Jeff seinen Kopf in gerader Haltung halten musste, um sich am Ende nicht selbst zu strangulieren.
    Erneut sprach der Führer etwas zu seinen beiden Untertanen. Daraufhin reichten sie ihm etwas, dass Jeff aus seiner Lage heraus unmöglich erkennen konnte.
    Der Führer zeigte ein finsteres Lächeln, wobei er dem jungen Jeff seine Errungenschaft präsentierte. Eine herkömmliche Küchengabel. Was er sonst bedenkenlos zum Essen benutzte, richtete in diesem Augenblick wahre Schweißbrüche bei ihm aus.
    Das Schlitzauge deutete an, mit der Gabel zustechen zu wollen, was Jeff zusammenzucken ließ. Das Seil schnitt in seinen Kehlkopf, ließ ihn keuchen.
    Der Raum wurde von Lachen erfüllt, ehe sein Gegenüber den Daumen auf Jeffs Augenlid presste und dieses nach oben schob. Die vibrierenden Augäpfel zeigten reine Panik. Jeff riss an seinen Fesseln, beobachtete wie die Zangen der Gabel näher kamen.
     
    *
     
    Nimm ihn!
    Er hatte es genau gehört. Allerdings wünschte er, sie hätte etwas anderes gesagt.
    Jeff setzte zurück. Kampfbereit hob er beide Fäuste.
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