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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition)
Autoren: Stacie McQueen
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presste er sie noch dichter an seine schützende Brust. »Lasst eure Pfoten von ihr!«
    »Was soll denn noch passieren!? Sie ist doch bereits tot.«
    Verdammt, ja! Man konnte seine Hand durch ihren Bauch durchstecken. Aber dennoch, was gab es diesen Monstern das Recht sie umbringen zu dürfen, wo sie doch bis zum bitteren Ende auf ihrer Seite stand!?
    »Wenn ihr sie tötet«, begann Jack, wobei er Claire einen Kuss auf ihre Schläfe hauchte. »Dann müsst ihr auch mich aus dem Weg räumen.«
    Er sah bereits, wie die beiden anderen herantraten. Jeff verzog keine Miene, während Roxy ihr bekanntes Grinsen zur Schau stellte. Die Furcht von eben schien verflogen zu sein.
    »Keine Sorge.« Christian zeigte Jeff mit einem Deut auf die beiden, dass er sie also vollstrecken sollte.
    Claire wusste es. Nun gab es keinen Zweifel mehr. Sie wusste, um Christians Geheimnis. Zugegeben, sie erwies ihm hierfür hohen Respekt. Allerdings nicht für das, was nun folgen sollte.
    Wieder drückte sie Jacks Gelenk. »Ich muss dir etwas sagen«, hauchte sie. Ihre Sicht wurde immer verschwommener. »Es ist wichtig.«
    »Ihr seid solche Feiglinge!«, schrie Jack, ohne auf Claire zu achten. »Ihr seid … ihr seid keine Helden!« Seine Hand, die Claire umfasste, löste sich von ihrem Griff und zeigte auf die kleine Gruppe. »Ihr seid nicht besser, als diese anderen Mistkerle, die tagtäglich herumziehen, um anderen Leid zuzufügen.« Jack schloss sie jetzt so fest in seine Arme, als ob er sie nie wieder los lassen wollte. Er wollte mit ihr sterben.
    Wahre Helden erkennt man eben erst, im letzten Moment ihres Daseins .
    Zu dumm, dass sie dies erst jetzt bemerkte.
    »Jack.« Sie begann an dem Ärmel seiner Jacke zu zupfen. »Bitte, hör mir zu.«
    »Ich lasse dich nicht allein!« Schützend legte er seine Hand über ihr Gesicht, sodass sie das weitere Elend nicht mitansehen musste.
    Claire hörte langsame schlurfende Schritte, die plötzlich Halt machten. Ihr eigener heißer Atem sammelte sich in Jacks Arm beuge. Ihre Wangen glühten, während der Rest ihres Körpers an Temperatur verlor.
    »Tut mir leid«, vernahm man dumpf Jeffs Stimme.
    »Spar' es dir einfach!«, erwiderte Jack knurrend.
    Natürlich mussten sie sterben. Immerhin stellten sie jetzt eine Gefahr dar. Claire wohl nicht mehr, da sie ohnehin an ihrer Ver letzung sterben würde, doch bei Jack sah das Ganze anders aus. Er hatte bereits zu viel gesehen, als dass sie ihn einfach zurück in die Welt entlassen konnten. Mit Claire an seiner Seite, würde er wei ter still halten, um seine eigene Partnerin nicht zu hintergehen. Aber nun …
    Außerdem schien Christian zu ahnen, dass sie von seinem Ge heimnis erfahren hatte. Was wohl die anderen sagen würden, wenn auch sie es wüssten!? Womöglich wissen sie es ja bereits. Dennoch gehorchten sie ihm aufs Wort. Er musste eine wahrliche Führungsqualität besitzen.
    Und eine Menge Überzeugungskraft. Das musste Claire am ei genen Leib spüren.
    In den letzten Momenten ihres Lebens dachte sie über vieles nach.
    Über Jack. Das Baby. Sich selbst.
    Wäre es ihr anders ergangen, wenn sie sich ihnen nicht ange schlossen hätte!? Wenn sie zusammen mit Jack ihre einsamen Le ben geführt hätten?
    Weshalb einsam? Wir hatten doch uns.
    In diesem Leben gelangte Claire jedenfalls zu keiner Antwort mehr.
     
    FINSTERNIS
     
    24
     
     
     
     
    Er sah aus, als ob er schliefe.
    Der damals zehnjährige Christian Ellroy saß neben seinem Vater in der Kapelle. Die Holzbänke rochen vermodert, doch schafften es die vielen Blumengestecke und Kränze, die um den Sarg herum verteilt lagen, diesen zu übertünchen.
    »Er war sehr alt gewesen«, meinte sein Vater plötzlich, während der Pastor noch seine Rede hielt. »Sein Geist wollte vielleicht noch weiterleben, doch sein Körper verweigerte ihm da bereits den Dienst.«
    Christian antwortete nicht. Seine alleinige Aufmerksamkeit lag auf dem pompös ausgestatteten Eichensarg.
    Es stimmte. Er war sehr alt gewesen. Doch vom Verstand her, konnte er noch tadellos denken. Umso mehr überraschten Christian die letzten Worte seines Großvaters.
    Er lag in einem weißen Bett, in einem weißen Raum und war umringt von weiß gekleideten Menschen.
    »Der Himmel!«, schoss es dem Jungen als erstes durch den Kopf, als er das Krankenzimmer betrat. Augenblicklich hafteten sämtliche Blicke auf ihm.
    »Chris!« Die Stimme seines Großvaters klang verzerrt. So gar nicht, wie seine eigene. Völlig anders, als früher, wenn ihm
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