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Anti Freud - die Psychoanalyse wird entzaubert

Anti Freud - die Psychoanalyse wird entzaubert

Titel: Anti Freud - die Psychoanalyse wird entzaubert
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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lassen; und vieles mehr.
    Wie soll eine echte Debatte mit all jenen möglich sein, die mich, meine Arbeit und mein Denken kriminalisieren, ohne sich um das zu kümmern, was ich tatsächlich geschrieben habe?
    Will man sich über dieses umfangreiche Buch eine Meinung bilden,
die ihren Namen verdient, so muss man mindestens fünfzehn Stunden Zeit in die Lektüre investieren. Denn was besagt schon ein Urteil über eine Arbeit, die man nicht gelesen hat? Doch nur, dass man sich vom Rauschen im Blätterwald stärker beeindrucken lässt als vom Text selbst und dass man von dunklen Leidenschaften anstatt von faszinierenden Gedanken getrieben ist.
    Und schließlich muss, will man sich eine Meinung bilden, auch der große Erfolg dieses Buchs beim breiten Publikum berücksichtigt werden.
    Mein Verlag Grasset ermöglichte mir, die im Buch vertretenen Thesen hier noch einmal in chronologischer Form zusammenzufassen. Wer möchte, kann damit schnell die Ergebnisse meiner Arbeit von den Auswürfen des französischen Medienzirkus’ unterscheiden. So wird vielleicht eine echte Debatte möglich.
    Jene Eliten, welche das Verschwinden der Diskussionskultur beklagen und diese zugleich verhindern, indem sie jeden in den Schmutz ziehen, der unabhängig denkt, verlören dann noch ein wenig mehr von ihrer ohnehin überstrapazierten Glaubwürdigkeit.
    1. Mai 2010

Das achte Weltwunder
    1856 (6. Mai): Sigismund Freud wurde in Freiberg (Mähren) als Sohn des zweiundvierzigjährigen Jakob Freud und der Amalia Freud geboren. Sein Vater war zwanzig Jahre älter als die Mutter; es war dessen dritte Ehe. Freuds Vater hatte bereits zwei Kinder; das ältere war selbst schon Vater eines Sohnes, der ein Jahr älter war als dessen Onkel Sigmund Freud. Beschneidung am 13. Mai.
     
    In der Traumdeutung schrieb Freud, weil er mit vollem schwarzem Haar zur Welt gekommen sei, habe »eine alte Bäuerin der über den Erstgeborenen glücklichen Mutter prophezeit, daß sie der Welt einen großen Mann geschenkt habe.« ( Traummaterial und Traumquellen, Bd. II/III, S. 198) Und einige Zeilen später heißt es: »Sollte meine Größensehnsucht aus dieser Quelle stammen?« (ebd.)
     
    1857: Freud reagiert auf die Geburt seines Bruders Julius mit »bösen Wünschen« vom Tod desselben (Brief an Fließ, 3. Oktober 1897, Briefe an Wilhelm Fließ, S. 288).
     
    1858 (15. April): Tod Julius’. Im selben Jahr wird Freuds Schwester Anna geboren. Amalia war bei der Beerdigung ihres zweiten Sohnes also schwanger.
     
    Um 1867, 1868 saß Freud mit seinem Eltern in einem Café am Prater, als ihm ein Bänkelsänger voraussagte, er werde einmal ein berühmter Mann. In der Traumdeutung berichtet Freud, wie beeindruckt er von dieser »zweiten Prophezeiung« ( Traummaterial
und Traumquellen, Bd. II/III, S. 198) gewesen sei, welche die der alten Bäuerin bestätige.
     
    Als Lieblingssohn der Mutter hatte Freud ein eigenes Zimmer in der Wohnung der Familie, die aus drei Räumen und einem Büro bestand. Seine Geschwister und die Eltern teilten sich die übrigen Zimmer. Die Mutter untersagte ihrer Tochter, Klavier zu üben, weil Freud sich durch den Lärm gestört fühlte.
    Aus der Vorliebe der Mutter für den Sohn machte Freud 1917 eine allgemeingültige Theorie: »Wenn man der unbestrittene Liebling der Mutter gewesen ist, so behält man fürs Leben jenes Eroberergefühl, jene Zuversicht des Erfolges, welche nicht selten wirklich den Erfolg nach sich zieht.« ( Eine Kindheitserinnerung aus »Dichtung und Wahrheit«, Bd. XII, S. 26)
     
    1872 (4. September): In einem Brief an seinen Freund Silberstein gestand der sechzehnjährige Freud seine platonische Liebe zu einem dreizehnjährigen Mädchen. Er fügt hinzu, seine Liebe zur Mutter des Mädchens erkläre sich daraus, dass sie das gleiche Alter habe wie seine eigene Mutter.
    Diese persönliche und subjektive Erfahrung machte er 1912 mit der Behauptung zur universellen Wahrheit, »daß die Schwiegermutter tatsächlich eine Inzestversuchung für den Schwiegersohn darstellt, sowie es andererseits nicht selten vorkommt, daß sich ein Mann manifesterweise zunächst in seine spätere Schwiegermutter verliebt, ehe seine Neigung auf deren Tochter übergeht.« ( Totem und Tabu, Bd. IX, S. 23)
     
    1873: Freud begann das Medizinstudium. Bis zum Diplom benötigte er acht Jahre, also drei mehr als üblich.
    Er legte den Vornamen Sigismund ab und nannte sich fortan Sigmund.

    Ein rüpelhafter Verlobter
    1882 (April): Freud begegnete Martha
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