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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter
Autoren: Stephen Goldin
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versuchte, ihn zu bewegen, stöhnte vor Schmerzen laut auf. Sie biß die Zähne zusammen, setzte den rechten Fuß auf die nächstuntere Sprosse und sicherte sich mit den Händen ab. Langsam stiegen sie tiefer hinunter.
    Immer mehr Geröll regnete auf sie herab, sogar ein ganzer Roboter stürzte an ihnen vorbei, zerschellte krachend am Grunde des Schachtes. Doch unbeirrt setzte die kleine Gruppe ihren Weg fort, stieg Sprosse um Sprosse in die Tiefe des Berges.
    Nach einer kleinen Ewigkeit erreichten sie das Ende des Schachtes. Der Boden war gänzlich bedeckt mit Geröll und Metallteilen, die die Roboter auf sie herabgeschleudert hatten, und einen Moment zögerte Dev, sich umzuschauen, fürchtete den Anblick von Grgats zerschmettertem Körper. Doch sie konnte ihn nicht entdecken, Geröll und herabfallende Metallteile hatten ihn unter sich begraben.
    Dev wartete, bis ihre Kameraden neben ihr auftauchten. Sie befanden sich jetzt in einer äußerst gefährlichen Situation. Sobald die Roboter merkten, daß sie den Grund des Schachtes erreicht hatten, brauchten sie bloß einen genügend großen Felsbrocken oder metallenen Gegenstand auf sie herabzuschleudern, um sie zu vernichten. Sie durften nicht merken, daß sie ihren Abstieg schon beendet hatten. Durch Handzeichen gab Dev ihren Gefährten zu verstehen, daß sie ihre Helmlampen ausschalten sollten, und stellte gleichzeitig ihr Helmmikrophon ab. Dann machte sie sich auf die Suche nach einem Ausgang. In der Dunkelheit tastete sie die glatten, kühlen Metallwände ab, vermutete, daß sich der Ausgang nur wenige Meter neben der Leiter befinden konnte, etwa in gleicher Position wie der obere Eingang. Ihre Vermutung erwies sich als richtig, ihre Finger ertasteten einen Spalt in der sonst fugenlosen Metallwand. Die Tür war geschlossen.
    Dev beschloß, sich mit ihren Kameraden zu beraten, wie sie sie am besten öffnen konnten. Sie tastete sich zu ihnen zurück, zog sie zu sich heran.
    »Die Tür ist geschlossen, läßt sich auf normale Weise nicht öffnen. Ich sehe keine andere Möglichkeit, als sie aufzusprengen. Im gleichen Moment aber werden die Roboter oben merken, daß wir unser Ziel erreicht haben, und werfen dann alles herunter, was ihnen in die Finger fällt. Darum müssen wir hier so rasch wie möglich verschwinden, sobald die Sprengung erfolgt ist.«
    »Wieviel Zeit bleibt uns, ehe uns die Grüße der Roboter aufs Haupt regnen?« fragte Larramac sarkastisch.
    »Eine gute Frage. Um wieviel Meter tiefer liegt der Boden des Aufzugschachtes von unserem Einstieg entfernt? Ich schätze etwa zweihundertfünfzig Meter.«
    »Mir kam es vor wie zehn Kilometer«, sagte Dunnis, »doch ich glaube, daß sie recht haben.« Rasch stellte Dev im Kopf eine kleine Berechnung an.
    »Ich glaube, daß uns etwa sieben Sekunden bleiben. Vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger, das kommt darauf an, wie schnell die Maschinen oben reagieren. Es können ebensogut zehn Sekunden sein, doch darauf möchte ich mich nicht verlassen. Wir werden gegenüber der Tür Aufstellung nehmen und losrennen, sobald sie aufgesprengt ist.«
    »Es dürfte nicht schwer sein, zwanzig Meter in sieben Sekunden hinter sich zu bringen«, bemerkte Larramac unwillig.
    »Nicht unter normalen Umständen, das ist richtig. Doch Sie sollten nicht vergessen, daß hier überall Geröll herumliegt und wir mitten durch die größte Gefahrenzone hindurchmüssen. Hinzu kommt«, und dabei deutete Dev auf ihren Fuß, »daß ich nicht laufen, sondern höchstens nur hüpfen kann.«
    »Sie können sich bei mir aufstützen«, erbot sich Dunnis sofort.
    »Ich danke Ihnen, Gros. In Ordnung, so werden wir es machen.« Sie wandte sich von ihren Gefährten ab, tastete sich hinkend an der Schachtwand entlang, weg von der Tür. Dann wandte sie sich um.
    »Einen Punkt haben wir übersehen. Wir haben doch weniger Zeit, als ich dachte«, sagte sie. »Um auf die Tür zielen zu können, muß ich meine Helmlampe einschalten. Die Roboter werden feststellen, daß sich die Lichtquelle nicht in der Nähe der Leiter befindet und daraus ihre Schlüsse ziehen. Uns bleibt also nicht viel Zeit.«
    Humpelnd tastete sie sich weiter an der Wand entlang, bis sie ihrer Meinung nach genau gegenüber der Tür stand. Sie wartete, bis sie ihre Gefährten an ihrer Seite wußte, und schaltete dann mit einer energischen Handbewegung die Helmlampe ein. Der Lichtstahl prallte auf die blanke Metalloberfläche der Schachtwand, wurde zurückgeworfen und blendete sie.
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