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Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
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To­rie wein­te bit­ter­lich.
    „Kip­pen Sie
es ein we­nig“, schlug die Be­diens­te­te vor.
    Har­ry hob
das Ge­fäß hin­ten leicht an und et­was Milch floss in To­ries Mund. Sie wein­te
wei­ter; ein paar Trop­fen blie­ben in ih­rem Mund, der Rest floss ihr über das
Kinn. Har­ry ver­such­te es er­neut, aber sie warf wei­nend den Kopf hin und her.
    „Sie ist
wahr­schein­lich noch an die Brust ge­wöhnt“, ver­mu­te­te die jun­ge Frau. Sie
amü­sier­te sich of­fen­bar über sei­ne Un­be­hol­fen­heit.
    „Ich
dach­te, Sie ken­nen sich mit Ba­bys nicht aus!“, gab Har­ry vor­wurfs­voll
zu­rück.
    „Das tue
ich auch nicht“, er­wi­der­te sie be­stimmt und ver­ließ das Zim­mer.
    Er müh­te
sich wei­ter ab, wieg­te To­rie sanft in sei­nen Ar­men und hielt ihr wie­der die
Tül­le an die Lip­pen, und ir­gend­wann mach­te sich sei­ne Be­harr­lich­keit be­zahlt.
To­rie hör­te ab­rupt auf zu wei­nen und fing an zu trin­ken.
    Er­leich­te­rung
durch­ström­te ihn. Sie trank den größ­ten Teil der Milch, und als sie auf­hör­te,
stell­te er das Ge­fäß weg. „So, und nun zu dei­nem Bad“, sag­te er, und im
sel­ben Mo­ment fing sie wie­der zu wei­nen an. Er ver­such­te es noch ein­mal mit der
Milch, falls sie doch noch hung­rig war, aber sie wei­ger­te sich brül­lend zu
trin­ken. Er hob sie hoch und klopf­te ihr be­ru­hi­gend auf den klei­nen Rücken.
    Ein ge­wal­ti­ger
Rülp­ser ent­rang sich dem win­zi­gen Kör­per, und ein Rinn­sal säu­er­li­cher Milch
lief über Har­rys Schul­ter. To­rie ver­stumm­te und Har­ry hielt den Atem an, doch
dann sah sie ihn an und wein­te wei­ter, wenn auch nicht mehr ganz so
herz­zer­rei­ßend.
    Viel­leicht
half ja das Bad. Har­ry fass­te ins Was­ser. Es war nicht mehr heiß, son­dern nur
noch lau­warm. Er war ver­sucht, die Be­diens­te­te zu­rück­zu­ru­fen und sie mehr
hei­ßes Was­ser brin­gen zu las­sen, doch To­ries Wei­nen mach­te ihn im­mer ner­vö­ser
und so tauch­te er sie be­hut­sam in die Wan­ne.
    Das Ge­brüll
hör­te schlag­ar­tig auf. Ih­re Au­gen wur­den groß, so, als kon­zen­trier­te sie sich
ganz auf die­ses Ge­fühl.
    „Was­ser
bist du nicht ge­wohnt, nicht wahr?“, sag­te er.
    Sie seufz­te
er­schau­ernd und be­weg­te die Hän­de im Was­ser. Die win­zi­gen Fin­ger öff­ne­ten und
schlos­sen sich, als ver­such­te sie, nach der Flüs­sig­keit zu grei­fen.
    Har­ry
lach­te lei­se, und so­fort sah sie zu ihm hoch. „Du magst Was­ser, stimmt's? Dann
wol­len wir doch mal se­hen, ob dir das auch ge­fällt.“ Er schwenk­te sie sanft
im Was­ser hin und her und spür­te, wie der klei­ne Kör­per sich ent­spann­te.
    Sie sah ihn
ernst­haft an, ein rei­zen­der klei­ner En­gel, der nie im Le­ben wie am Spieß
schrei­en wür­de.
    Das
Ba­de­was­ser hat­te ei­ne schmut­zig graue Far­be an­ge­nom­men. Ganz all­mäh­lich lös­ten
sich die letz­ten Tü­cher von To­ries klei­ner Kehrsei­te, und Har­ry konn­te eins
nach dem an­de­ren ab zie­hen. Ih­re zar­te, emp­find­li­che Haut war ganz rot an den
Stel­len, wo die Tü­cher ge­klebt hat­ten.
    „Da muss
et­was Sal­be drauf, du ar­mes klei­nes Würm­chen.“ Har­ry wünsch­te, Mrs Bar­row
wä­re da. Sie hät­te ge­wusst, was man ge­gen die­ses Wund­sein tun konn­te. Er hob
To­rie aus dem schmut­zi­gen Was­ser, leg­te sie auf ein Hand­tuch und stütz­te sie
mit ein paar Kis­sen ab. Dann läu­te­te er nach je­man­dem, der das Schmutz­was­ser
und die Tü­cher weg­brin­gen soll­te.
    Er
be­stell­te ein zwei­tes Bad. Da­zu soll­te ihm die Kö­chin ei­ne Hand­voll Salz und
et­was Man­del­öl oder Gän­se­fett brin­gen las­sen.
    Er ba­de­te
To­rie noch ein­mal in war­mem Was­ser, in das er et­was Salz ge­streut hat­te. So­fort
ver­zog sie wei­ner­lich das Ge­sicht. Er ahn­te, dass das Salz auf der wun­den Haut
brann­te und so schwenk­te er sie wie­der im Was­ser hin und her, um sie
ab­zu­len­ken. Sie war be­geis­tert, stram­pel­te mit den Bein­chen und glucks­te vor
Ver­gnü­gen. Er lach­te lei­se auf und wie­der sah sie ihn fas­zi­niert an.
    Er wusch
sie gründ­lich, hob sie aus der Wan­ne und trock­ne­te sie gut ab, ehe er ih­re Haut
leicht mit Man­del­öl ein­rieb. „Das wird dir gut­tun“, mur­mel­te
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